Das Mädchen, der Koch und der Drache: Roman (German Edition)
vernünftig.« Ein Kilo Kraft kehrt in den Mann zurück. Er kriecht zur ihr hinüber, knöpft ihr die Bluse auf und beginnt, an Peipeis Brüsten zu saugen.
Die Frau drückt seinen Kopf an sich, sodass er nicht mehr wegkann. »Ich bin plötzlich so müde«, sagt sie. »Wenn ich abtreibe, werde ich sehr geschwächt sein. Willst du mich nicht ein wenig unterstützen?«
Boss Guan nuckelt weiter an ihrer Brust. »Nun ja«, murmelt er. »Sag schon, was du für Kosten hast.«
Sie erwähnt diese und jene Kosten, lässt aber die Endsumme offen.
Jäh hebt der Restaurantbesitzer den Kopf. »Gut, ich gebe dir tausend Euro.«
Die Frau starrt ihn entgeistert an, dann beginnt sie zu schluchzen. »Bist du überhaupt noch ein Mensch? Was denkst du dir eigentlich? Die Abtreibung wird viel Glanz von meinem Körper nehmen. Um mich zu erholen, muss ich mir Ruhe gönnen. Mit tausend Euro kann ich gerade mal den Arzt bezahlen.«
»Ich habe eine Kiste Stärkungsmittel aus China bekommen. Für meine Frau. Davon kann ich ein paar Packungen für dich abzweigen.« Er streichelt sich über den Bauch. »Nun gut, ich gebe dir noch fünfhundert dazu.«
Aber Peipei schluchzt noch mehr. Er sei ein herzloser Mann, sagt sie, weil er ihren Körper nur schamlos verbrauche. So etwas Kaltherziges erlebe sie zum ersten Mal …
Boss Guan kratzt sich ratlos am Hinterkopf und versucht, die Frau zu beruhigen. In diesem Moment klingelt in der Hose, die auf dem Boden liegt, sein Handy. Er lässt es klingeln, aber als er einen Blick auf seine Armbanduhr wirft, wird er nervös. Er erhöht sein Angebot. Und das Schluchzen der Frau wird leiser. Bei dreitausend Euro küsst sie ihn flüchtig und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht.
Der Mann hat sie die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen. Plötzlich packt er sie an den Schultern, drückt sie aufs Bett, besteigt sie wie ein Bulle und stößt heftig in sie hinein. »Für dreitausend Euro will ich auch meinen Spaß haben!«, knurrt er. Sie stöhnt, geht aber rasch zum Schreien über. Der Mann drückt ihr den Daumen in den aufgerissenen Mund. Sie röchelt und ringt nach Atem. Ihre Hände zappeln wie weiße Schmetterlinge und krallen sich schließlich panisch in seinen Rücken. Doch der Mann lässt nicht locker. Erst als er befriedigt ist, fällt seine Faust von ihrem Hals ab wie ein zerschnittenes Halfter.
Das Handy klingelt erneut. Boss Guan wirft einen zweiten Blick auf die Armbanduhr. Es ist gerade eine halbe Stunde vergangen, seit Peipei ihm den Tee gebracht hat. Bald werden ein paar Männer hier sein. Dann werden sie spielen. Um Geld. Um viel Geld. Er setzt sich und tätschelt Peipei den Bauch. »Vielleicht bringst du mir heute Glück. Aber jetzt musst du gehen.« Als er einen Blutfleck an ihrem Oberschenkel erblickt, nickt er zufrieden.
Peipei erwacht wie aus einem Koma. Sie hustet, klagt über Halsschmerzen. Da merkt sie, dass ihreStimme fast weg ist. Der Mann richtet sie auf und bringt ihr eine Tasse Tee. Der werde ihre Stimme schon wieder zurückbringen, sagt er, dann beginnt er, sich anzuziehen. Sie nippt an dem Tee und vermeidet, ihn anzusehen. Ein paar Minuten später verlässt sie die Wohnung. Ihre Beine zittern, als wäre sie von Bärentatzen geschüttelt worden.
Mendy tritt aus dem Büro und strahlt. »Fertig!«, ruft sie.
Alle Gäste sind gegangen. Peipei sitzt allein am Tisch mit einer Kanne Tee und hebt kaum den Kopf.
Mendy macht ein erschrockenes Gesicht. »O Gott, was ist mit dir los? Wer hat dein Vogelnest umgekippt?«
Peipei zuckt zusammen, beginnt aber gleich, ihre Haare zurechtzurücken. »Nichts. Ich bin einfach nur erledigt. Habe gestern Nacht wegen diesem Text kaum geschlafen. Aber jetzt ist alles gut. Vielen Dank!« Sie streckt die Hand aus, um ihr Manuskript zurückzufordern.
»Woher kommt der Bluterguss an deinem Hals? Den hast du doch vorhin nicht gehabt«, sagt Mendy.
»Ach, ich konnte mich kaum auf den Beinen halten. Da habe ich mich ein bisschen gekniffen, um den Kreislauf in Gang zu bringen.« Peipei steht auf und humpelt mit den Papieren zum Fenster, um keine Fragen mehr beantworten zu müssen. Sie zupft die welken Blüten von den Chrysanthemen, die dort als Dekoration stehen, macht das Fenster ein Stückchen auf und wirft sie hinaus.
Ausgerechnet in diesem Moment geht ein bulliger Mann mit mongolischen Zügen am Fenster vorbei. Der Wind weht ihm die welken Blätter ins Gesicht. Der Mann will schon protestieren, aber als er die hübsche junge Frau sieht,
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