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Das Model und der Scheich

Das Model und der Scheich

Titel: Das Model und der Scheich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sellers Alexandra
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Nacht.
    „Desi“, begann Salih aufs Neue. „Soll ich dir erzählen, wieso damals alles so gekommen ist? Vielleicht wird dein Schmerz dadurch kleiner …“
    „Ja“, sagte sie ruhig. „Bitte erzähl es mir.“
    „Im Krankenhaus warst du ständig bei mir, Tag und Nacht – bis ich das Gefühl hatte, sogar deine Gedanken zu kennen. Deshalb kam ich zu der festen Überzeugung, dass du mich liebst. Obwohl du es aus Angst abgestritten hattest. Ich begriff, wie du meinen Wutausbruch empfunden haben musstest – kein Wunder, dass du dabei an die Eiferer in Kaljukistan gedacht hast. Über mein Volk und mich wusstest du ja kaum etwas. Aber ich versichere dir, dass mich mit diesen Fanatikern nicht das Geringste verbindet.“
    „Im Grunde wusste ich das immer“, flüsterte sie.
    „Und ich war mir sicher, dass unsere Liebe alles überwinden würde: meine Eifersucht und deine Angst. Denn zwischen uns besteht eine Bindung, die tiefer ist als das meiste, was andere Menschen erleben. Ich wusste, dass ich gesund werden und dich suchen musste, damit unser Traum wahr wird. Von da an ging es mir besser, und ich durfte nach Hause.“ Er seufzte.
    „Sofort begann ich, dir einen Brief zu schreiben. Obwohl ich jeden Tag nur ein paar Zeilen schaffte, war ich sehr zuversichtlich. Ich schrieb dir, zu welchen Schlüssen ich gekommen war, und bat dich zu kommen. Kurz bevor ich fertig war, erreichte mich Post, die mir erst ins Feld, dann ins Krankenhaus und schließlich nach Hause nachgeschickt worden war.“ Er hielt inne.
    „Was für ein unglücklicher Zufall! Darunter befand sich ein Brief von Samiha, den sie mir lange vor meiner Verwundung geschrieben hatte.“
    Voller Stolz über den Erfolg der Freundin, hatte Samiha Bilder aus Zeitschriften ausgeschnitten und ihm geschickt. Er hatte die Fotos betrachtet, die Desirée in der Welt der Mode zeigten.
    Darauf wirkte sie ganz anders: durchgestylt von Kopf bis Fuß, Haare und Teint völlig makellos, Schmuck aus Diamanten, der Rock eng und kurz und dazu extrem hohe Stöckelschuhe.
    Und Desirée hatte gelächelt, doch bei genauerer Betrachtung nur mit dem Mund. Die Augen waren ausdruckslos gewesen.
    „Plötzlich bekam ich Angst, dass es für uns zu spät war. Oder dass ich mir meine Gefühle nur eingeredet hatte. Je länger ich die Bilder ansah, desto größer wurde meine Furcht. Wenn Desirée jetzt so berühmt ist, wird sie über meinen Brief nur lachen, dachte ich.“
    Und doch war es besser, vielleicht ausgelacht zu werden, als es gar nicht zu probieren …
    Auf dem letzten Foto sah man sie mit einem Mann, dessen Bräune und Lächeln irgendwie künstlich wirkten – und der Desirée besitzergreifend an sich drückte. Unter dem Bild stand ein Text, den Salih noch immer auswendig kannte: „‚Leo J. Patrick mit seinem jüngsten Model, der hübschen Desirée. Für ihn ist sie die Entdeckung seines Lebens. Und zwar nicht nur in beruflicher Hinsicht. Offenbar eine ganz große Romanze!‘
    Zuerst wusste ich nicht genau, was das Wort Romanze bedeutet. Doch ich habe im Wörterbuch nachgeschlagen.“ Er schloss die Augen. „Desi, der Schmerz war schlimmer als alles, was ich zuvor erlebt hatte. Mein Vertrauen in uns und die Zukunft war wie weggeblasen.“
    Zwei Tage später war ihre Karte gekommen – mit einem Text, der leider nicht viel aussagte: Alles Liebe. Deine Freundin Desi.
    „Inzwischen verstand ich dich einfach nicht mehr. Du warst so weit weg. Ich dachte, du wolltest mich nur noch als Freund. Doch damit konnte ich nicht leben. Ich wollte dein Geliebter sein, dein Mann, nicht die Nummer zwei.“
    Er blickte in die nächtliche Wüste.
    „Ich weiß nicht, warum mir nie Zweifel an der Story kamen. Ich war ja so dumm! Vielleicht lag es daran, dass ich noch nicht ganz gesund war. Ich weiß nur, dass ich mir gewünscht habe, ich wäre im Krieg gefallen. Dann habe ich dir den Brief geschrieben. Kaum hatte ich ihn abgeschickt, bereute ich es. Den Rest der Geschichte kennst du.“
    In Desirées Herz kämpften Hoffnung und Furcht gegeneinander. Weder konnte sie etwas sagen noch Salih ansehen. Mit gesenktem Kopf hörte sie aufmerksam zu.
    Als er sich erholt hatte, sollte er im Ausland studieren. Den Vorschlag seiner Eltern, Kanada, lehnte er ab. Stattdessen entschied er sich für London. Doch auch in London schaffte er es nicht, Desirée zu vergessen, denn an jeder Ecke sah sie ihn aus Zeitschriften und Magazinen an.
    Eines Tages las er von der Verlobung mit Leo. Und schließlich erfuhr er,

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