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Das Monster von Bozen

Das Monster von Bozen

Titel: Das Monster von Bozen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Burkhard Rüth
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auf.
     
    Ihre Lippen bewegten sich leicht, sie versuchte offenbar, etwas zu sagen. Mantinger hielt sein Ohr nah an ihren Mund. »Ja? Was ist? Was willst du mir noch sagen, meine kleine, dumme Sabrina?«
    »Bell … Bell … Bellini, Bellini.« Sie sagte mehrfach den Namen des Commissario und hob dabei mühsam die Stimme. Trotz ihrer Schwäche und der noch immer teilweisen Lähmung gelang es ihr, lauter zu sprechen als zuvor Mantinger. Er sah sie verblüfft an.
    »Bellini kann dir jetzt auch nicht mehr helfen. Aber genug geredet. Du wolltest wissen, was ich getan habe, und nun weißt du es. Du kannst dein Wissen mit ins Grab nehmen.« Mit geschmeidigen Bewegungen erhob er sich und stellte sich hinter ihren Stuhl. Er drehte den Seidenschal zu einem Strick und legte ihn ihr um den Hals.
    ***
     
    »Ich habe es gewusst. Mein Gefühl hat mich nicht getäuscht. Sie macht das klasse.«
    »Allerdings, damit haben wir ihn. Sollen wir eingreifen?«, fragte Marzoli. Vincenzo sah Baroncini an. »Ich wäre dafür, dass wir noch einen Moment warten.« … dir diesen Gefallen tun … »Er legt gerade ein umfassendes Geständnis ab. Vor vier Zeugen. Was meinen Sie, Dottore?«
    Baroncini wägte Chancen und Risiken ab. »Warten wir noch einen Augenblick. Sie sagt schon seit Minuten nichts mehr. Wahrscheinlich sieht sie ihn nur bewundernd an. Sie spielt ihre Rolle perfekt. Hoffentlich bemerkt er das Mikro nicht, das wäre fatal.«
    Sie saßen in einem Zivilfahrzeug, das sie auf einem Nachbargrundstück geparkt hatten, um in dem locker bebauten Wohngebiet nicht aufzufallen. Nachdem Junghans unerwartet aufgetaucht war, hatten sie befürchtet, dass die Aktion ein Schlag ins Wasser würde. Wäre in dem Moment Mantinger auf der Bildfläche erschienen, wäre er vielleicht wieder gegangen, weil es einen Zeugen gab. Zum Glück hatte er Junghans reingehen sehen und sich hinter einem Baum versteckt. Nachdem Junghans weg war, war er sofort raufgegangen. Seitdem lief alles wie am Schnürchen. Er ritt sich selbst rein, Signora Parlotti spielte seinen großen Fan. Vincenzo hatte auf die krankhafte Selbstverliebtheit dieses Mannes gesetzt, dem niemals in den Sinn käme, dass er geradewegs in eine Falle tappte, eine für die Signora allerdings gefährliche Falle.
    »Also, ich finde es langsam auffällig, dass die Signora nichts mehr sagt«, merkte Marzoli plötzlich an. »Da redet bloß noch Mantinger. Und man kann ihn kaum verstehen. Und diese komischen Störungen zwischendurch. Entweder ist was mit dem Mikro, oder er flüstert die ganze Zeit. So viel ehrfurchtsvolles Schweigen ist nicht mehr normal. Und jetzt sagt keiner mehr was!« Da hörten sie Parlottis schwache Stimme: »Bellini … Bellini«. Sie sahen sich an.
    »Zugriff!«, schrie Vincenzo und sprang mit einem Satz aus dem Auto.
    ***
     
    Mantinger strich Parlotti sanft durch das Haar. »Welch ein Jammer. Du bist ganz anders als all die Achatz und Mancinis. Schade, dass es sich nicht vermeiden lässt. Wer weiß, was aus uns hätte werden können. Glaub mir, ich mache das überhaupt nicht gerne! Aber du lässt mir leider keine andere Wahl, warst ein bisschen zu tapfer, hm? Aber nun ist es vorbei!«
    »Bellini, Bellini …«, stammelte Parlotti ein letztes Mal. Dann zog Mantinger zu, das Tuch schnitt ihr sofort die Luft ab. Ihr Atmen erstarb zu einem Röcheln. Mantingers Griff wurde fester, er hatte eine enorme Kraft. Während er im Begriff war, seinen vierten Mord zu vollenden, sagte er ohne jegliche Gefühlsregung: »Sobald Gemini wieder einsitzt, werde ich nach Frankreich fahren und das restliche Geld holen. Ich hoffe, es ist noch nicht zu spät. Aber ich glaube nicht, dass sie die Konten schon gesperrt haben. Was meinst du?«
    Sabrina Parlotti nahm Mantingers Stimme kaum noch wahr. Ihr wurde schwindelig, ihre Kehle, ihre Lungen brannten, sie hatte Todesangst. Das Zimmer begann sich um sie zu drehen, ihre Arme und Beine zuckten krampfhaft, zuletzt spürte sie, dass etwas Warmes an ihren Beinen herunterlief. Um sie herum wurde es schwarz.
     
    In diesem Moment wurde ein Schlüssel im Türschloss herumgedreht. Drei Männer stürmten in die Wohnung. Vincenzo Bellini ging sofort auf Mantinger los und riss ihn von Sabrina Parlotti weg, packte ihn am Hemdkragen und schleuderte ihn gegen die Wand. Er wollte zuschlagen, um den Wahnsinnigen kampfunfähig zu machen. Mantingers Hals mit der linken Hand umfassend, holte er mit der rechten Faust aus.
    Doch Mantinger war schneller. Ansatzlos trat er

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