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Das Mordkreuz

Das Mordkreuz

Titel: Das Mordkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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rüberwachsen.»
    «Hey, Tom. Was machst du eigentlich, wenn dein Alter merkt, dass du stiften gegangen bist?»
    Thomas setzte die Flasche ab und grinste. «Der ist so dämlich   … Der pennt auf’m Balkon, während meine Mutter im Bett liegt.»
    «Ey, Alter, wieso’n das?»
    «Sie können sich nicht über diese blöde Klimaanlage einigen. Er will’s warm und sie kalt.»
    «Dann soll er sich halt noch ’ne Decke nehmen. What shall’s?»
    «Hab ich ihm auch gesagt. Aber der Alte is stur. Seitdem er der Obermotz bei den Bullen ist, geht’s bei uns drunter und drüber.»
    Ein anderer mit Namen Sven schaltete sich ein. «Dann soll er sich halt bei deiner Mutter aufwärmen. Ist noch ’ne ziemlich scharfe Braut für ihr Alter.»
    «Lass meine Mutter aus’m Spiel. Da versteh ich keinen Spaß.»
    «Haste was mir ihr laufen, oder wieso zickste hier so rum?», antwortete Sven.
    Thomas sprang auf, wankte zur anderen Seite des Bildstocks und hob die Flasche. «Noch ein Wort und ich hau dir das Ding in die Fresse.»
    Ein anderer hielt ihn zurück. «Ey, mach langsam. Der redet nur Scheiß, wenn er besoffen ist.»
    «Los, entschuldige dich», forderte Thomas.
    Sven dachte nicht daran. «Einen Scheiß werd ich.»
    «Zum letzten Mal   … entschuldige dich.»
    «Was macht ihr hier so’n Stress. Können wir nicht mal in Ruhe abhängen, ohne dass ihr euch die Birne einschlagen wollt?»
    «Komm, Sven, entschuldige dich. Peace.»
    Zögernd kam Sven der Aufforderung nach. «Okay, weil ihr’s seid. Sorry.»
    Für Thomas war das nicht überzeugend. «Der meint das nicht ehrlich. Ich will ’ne richtige Entschuldigung.»
    «Lass gut sein, Alter», mischte sich ein weiterer Junge ein und zog ihn weg. «Er hat sich entschuldigt. Okay?»
    Widerwillig ließ sich Thomas mitziehen. Er riss sich los und stapfte ein paar Meter weiter ins Dunkel, um zu pinkeln.
    «Habt ihr ’ne blasse Ahnung, wo wir hier überhaupt sind?», rief er zu seinen Kumpels.
    «Irgendein Kaff. Die schauen doch alle gleich aus. Hier kannste dir nur die Dröhnung geben.»
    «Und wie’s hier stinkt», rief Sven dazwischen. «Hey, Tom, haste dir in die Hosen geschissen, oder was?»
    Einer der Jungs schritt ein. «Halt’s Maul, Mann.»
    Thomas fuhr herum. «Jetzt reicht’s.»
    Er stürmte auf Sven zu, der sich auf den Sockel des Bildstocks gestellt hatte und sich provozierend die Nase zuhielt.
    «Komm runter, du Scheißhaufen», brüllte Thomas. «Jetzt kriegste endlich mal eine in die Fresse. Ist schon längst fällig.»
    Die anderen sprangen auf und hielten ihn zurück.
    «Ey, Mann, hör doch nicht auf den Scheiß.»
    «Lass mich los. Ich mach den fertig.»
    Sven umarmte die Säule, rieb sein Bein an ihr. «Hat’s dein Alter mit deiner Mutter so gemacht? So wie’n Köter, wenn er pissen muss? Los, sag schon.»
    Thomas riss sich los, packte Sven am Bein und zerrte daran. «Komm runter, du Drecksack.»
    Ein Fußtritt ließ Thomas zu Boden gehen, was seinen Zorn nur noch verstärkte. Mit einem Satz war er auf dem Sockel, der die Säule des Bildstocks hielt. Sven wich seinen Schlägen aus, so gut er konnte. Dabei klammerte er sich an die Säule, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Das war für das jahrhundertealte Material eindeutig zu viel. Es knackte, und Sven stürzte mit der Säule zu Boden. Thomas warf sich auf ihn. Er bearbeitete ihn mit den Fäusten, bis die anderen ihn wegzerrten.
    «Okay, das reicht. Er hat seine Abreibung gekriegt.»
    Sven stöhnte. Einer nahm die Fackel, die in stockdunkler Nacht für Licht gesorgt hatte, und ging zu ihm hinüber.
    «Alles klar, Alter?»
    Sven wischte sich das Blut-Speichel-Gemisch vom Mund. Es tropfte in langen Fäden zu Boden.
    «Mann, wie’s hier stinkt», sagte er.
    «Jetzt halt endlich mal deine dumme Schnauze», rief ihm einer zu.
    «Selber Schnauze», entgegnete Sven. «Hier stinkt’s nach was anderem. Bah, ist das eklig. Halt mal die Fackel her.»
    Das flackernde Licht offenbarte ein Loch, das die herabstürzende Säule in den Boden geschlagen hatte.
    Sven nahm die Fackel an sich. «Der Gestank kommt hier raus. Los, kommt mal her. Hier ist was.»
    Sie gruppierten sich um Sven und schauten gemeinsam in das Loch. «Halt das Ding rein, damit wir was erkennen.»
    Er folgte der Aufforderung. Im Schein erkannten sie so etwas wie Fäden, die an einer Wurzel oder einem Stein klebten.
    «Was ist das?»
    Als sie die Augenhöhlen und das Gebiss eines Totenschädels erkannten, war die Frage

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