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Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Monument 14: Roman (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emmy Laybourne
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    1– Dingdingding
    ERSTER TAG
    Deine Mutter kreischt, dass du gleich den Bus verpasst. Sie sieht ihn schon kommen. Du bleibst nicht stehen, um sie zu umarmen und ihr zu sagen, dass du sie liebst. Du dankst ihr nicht dafür, dass sie so eine gute, fürsorgliche, geduldige Mutter ist. Natürlich nicht. Stattdessen schießt du die Treppe runter und sprintest zur Straßenecke.
    Wenn es das letzte Mal ist, dass du deine Mutter siehst, wünschst du dir irgendwann, du wärst stehen geblieben, um all das zu tun. Sogar wenn du dadurch den Bus verpasst hättest.
    Doch der Bus bretterte bereits durch unsere Straße, und so rannte ich los.
    Als ich über die Einfahrt hetzte, hörte ich noch, wie Mom nach meinem Bruder Alex brüllte. Sein Bus, der direkt hinter meinem in den Park Trail Drive eingebogen war, kam pünktlich auf die Minute um 7.09 Uhr. Meiner hätte eigentlich um 6.57 Uhr eintreffen sollen, war aber so gut wie immer spät dran. Als wäre der Busfahrer ebenfalls der Meinung gewesen, dass es irgendwie unfair wäre, mich vor sieben abzuholen.
    Alex stürmte hinter mir aus dem Haus. Unsere Sneaker klatschten in einem doppelten Stampfrhythmus über den Gehsteig.
    » Denk dran « , rief er mir hinterher, » dass wir nach der Schule noch zur Heilsarmee wollen! «
    » Ja, klar « , meinte ich.
    Mein Busfahrer drückte auf die Hupe.
    Nach der Schule sind Alex und ich manchmal rüber in den Second-Hand-Laden der Heilsarmee, um uns nach altem Elektronikkram umzuschauen. Vor der Benzinknappheit hatte ich Alex immer hingefahren. Jetzt nahmen wir die Räder.
    Früher hatte ich ihn auch zur Schule kutschiert, doch seit das Benzin knapp wurde, nahm die ganze Schule den Bus, alle, sogar wir Oberstufler. Wir hatten keine Wahl – es war Vorschrift.
    Ich hastete die kurze Treppe hoch und war im Bus.
    Hinter mir hörte ich, wie sich Mrs. Wooly sarkastisch bei Alex bedankte: » Wie schön, dass du es auch einrichten konntest, Alex. «
    Mrs. Wooly fuhr den Grund- und Mittelschulbus seit Urzeiten. In unserer Stadt war sie eine Institution – eine ergraute Institution mit drahtigem Haar, die nach Aschenbecher stank und kein Blatt vor den Mund nahm. Ihr einziger Sinn im Leben war Busfahren, und dafür war sie berühmt-berüchtigt. Sie war schon ziemlich einzigartig.
    Mein Busfahrer, der vom Highschoolbus, war dagegen krankhaft fettleibig und nicht der Rede wert. Mr. Reed war für gar nichts berühmt. Höchstens dafür, dass er seinen Morgenkaffee aus einem alten Marmeladenglas trank.
    Obwohl der Bus erst kurze Zeit unterwegs war, hielt Jake bereits ganz hinten Hof. Jake Simonsen, der Footballheld, der Obermacker. Jake war vor einem Jahr aus Texas an unsere Schule gewechselt. Zu Hause im Süden, wo sich alles um Football drehte, war er eine Riesennummer, und bei uns wurde er schon genauso verehrt. Mindestens.
    » Snacks! « , meinte Jake gerade. » Ich sag’s euch, Leute! An meiner alten Highschool haben ein paar Mädchen Cola und Kekse und Baked Potatoes verkauft, und zwar bei jedem Spiel. Die haben, was weiß ich, Millionen verdient! «
    » Millionen? « , fragte Astrid.
    Astrid Heyman, die beste Turmspringerin des Schwimmteams, die grausame Göttin, das Mädchen meiner Träume.
    » Und wenn schon « , fuhr sie fort. » Ich würde meinen Sport nie aufgeben, um dem Footballteam unter die Arme zu greifen. «
    Jake schenkte ihr sein goldenes Lächeln. » Nicht um uns unter die Arme zu greifen, Baby. Um einen Batzen Geld zu machen! «
    Sie hämmerte ihm die Faust auf den Arm.
    » Au! « Jake grinste. » Mann, hast du Kraft. Du solltest es mal mit Boxen versuchen. «
    » Ich hab vier kleine Brüder « , erwiderte Astrid. » Ich boxe jeden Tag. «
    Währenddessen kauerte ich mich auf meinen Platz und atmete erst mal durch. Die Lehnen der blattgrünen Kunstledersitze waren so hoch, dass man sich nur richtig hinfläzen musste, um für einen Moment zu verschwinden.
    Ich zog den Kopf ein, weil ich mir keine blöden Kommentare über meinen Spurt zum Bus einfangen wollte. Aber Astrid schien nicht mal mitbekommen zu haben, dass ich eingestiegen war. Das war zugleich gut und schlecht.
    Hinter mir schmiedeten Josie Miller und Trish Greenstein Pläne für irgendeine Tierrechtsdemo. Die beiden waren so eine Art Hippie-Gutmenschen. Normalerweise hätte ich sie gar nicht richtig gekannt. Doch in der sechsten Klasse hatte ich mich mal freiwillig gemeldet, um Wahlkampf für Cory Booker zu machen, und so waren wir gemeinsam von Tür zu Tür gezogen. Das

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