Das muss Liebe sein
»Ich bin ganz ruhig.«
»Mach schnell, bevor deine Hände feucht werden.«
Himmel, an schwitzende Handflächen hatte sie gar nicht gedacht, doch jetzt war der Gedanke da. »Ich kann dich nicht sehen. Siehst du mich?«
Sein weiches, leises Lachen drang zu ihr hinauf, als sie dort hockte, die Geländersprosse fest umklammert. »Ich habe einen wunderbaren Ausblick auf deinen weißen Slip.«
In diesem Moment war der Umstand, dass Joe Shanahan ihr unter den Rock schielte, ihr geringstes Problem. Sie löste einen Fuß von dem Holzboden.
»Mach schon, Schätzchen«, lockte er von unten.
»Und wenn ich falle?«
»Dann fange ich dich auf. Ich verspreche es dir, aber du musst jetzt loslassen, bevor es so dunkel ist, dass ich deinen Slip nicht mehr sehen kann.«
Langsam löste sie auch den zweiten Fuß vom Boden, und dann baumelte sie über dem dunklen Abgrund. »Joe«, schrie sie, als ihr Fuß auf etwas Festes traf.
»Scheiße!«
»Was war das?«
»Mein Kopf.«
»Oh, tut mir Leid.« Seine kräftigen Hände packten ihre Fußknöchel, glitten an ihren Waden hinauf bis zu den Knien.
»Ich hab dich.«
»Bist du sicher?«
»Lass los.«
»Bist du sicher?«
»Ja, lass los.«
Sie holte tief Luft, zählte bis drei und ließ das Geländer los. Und sie fiel, glitt zu Boden in der Umschlingung seiner starken Arme. Er presste sie an sich, und ihr Rock schob sich hoch bis zur Taille, als sie an seinem Oberkörper herabrutschte. Seine Hände fuhren an ihren Beinen hinauf, und er hielt ihre nackten Oberschenkel in festem Griff. Sie blickte hinunter in sein dunkles Gesicht knapp unter ihrem.
»Ich hab's getan.«
»Ich weiß.«
»Mein Rock ist hochgerutscht«, sagte sie.
Seine Zähne sahen sehr weiß aus, als er lächelte. »Ich weiß.« Langsam ließ er Gabrielle herunter, bis sie wieder Boden unter den Füßen hatte, und legte die Hände um ihre Pobacken. »Du bist nicht nur schön, du hast auch ordentlich Mumm in den Knochen. Solche Frauen finde ich toll.«
Gabrielle konnte guten Gewissens beschwören, dass noch kein Mann jemals zuvor diese Worte gewählt hatte, um ihr ein Kompliment zu machen. Gewöhnlich hielten sie sich an die üblichen Schmeicheleien und äußerten sich wohlwollend über ihre Augen oder ihre Beine.
»Du hattest Angst, bist aber trotzdem übers Geländer gestiegen.« Seine heißen Hände wärmten ihre Haut durch das Spitzenmaterial ihres Slips. »Erinnerst du dich noch daran, dass du gestern Abend gesagt hast, ich dürfte dich nicht mehr küssen?«
»Ja, ich erinnere mich.«
»Meintest du auf den Mund?«
»Natürlich.«
Er senkte den Kopf und küsste sie seitlich auf den Hals. »Dann bleiben mir ja noch zahlreiche interessante Stellen, die ich küssen kann«, sagte er, während er sanft ihren Po knetete.
Gabrielle wollte etwas sagen, schloss den Mund aber gleich wieder. Was hätte sie auch darauf antworten können?
»Soll ich diese Stellen jetzt suchen oder lieber später?«
»Ahh … später wäre wahrscheinlich besser.« Sie zupfte an ihrem Rocksaum, doch Joe umfasste ihren Po noch fester.
Seine Stimme klang tief und rau, als er fragte: »Bist du ganz sicher?«
Eigentlich nicht. Sie stand auf einem terrassenförmig angelegten Berg, den Rock hochgeschoben bis über den Po, und sie wusste nicht recht, ob sie lieber irgendwo anders gewesen wäre als genau da, wo sie sich jetzt befand. Eingehüllt in Dunkelheit, an Joes harte Brust gepresst. »Ja.«
Er zog ihren Rock hinunter und strich ihn über den Rundungen ihres Hinterteils glatt. »Sag mir Bescheid.«
»Das tu ich.« Sie trat aus dem Bannkreis seiner verführerischen Stimme und aus der Wärme seiner Umarmung heraus. »Wie geht's deinem Kopf?«
»Ich werde es überleben.« Er drehte sich um und stemmte sich auf die nächste Ebene der terrassenförmigen Schutzmauer. Sie blickte zu seinem Umriss auf, und er griff nach ihrer Hand und zog sie zu sich hinauf. Dreimal noch zog er sie zu sich hoch, als bedeutete es nicht die geringste Anstrengung für ihn.
Die Nacht war entschieden kühler geworden, als sie schließlich an seinem alten Chevy ankamen, und Gabrielle freute sich auf ein schönes, ausgedehntes, heißes Bad, sobald sie zu Hause wäre. Doch eine Viertelstunde später fand sie sich auf Joes beigebraunem Sofa wieder, festgenagelt von den gelbschwarzen Augen seines Papageis. Auf der anderen Seite des Wohnzimmers stand Joe mit dem Rücken zu ihr, das Telefon in einer Hand, den Hörer in der anderen. Er sprach so leise, dass sie ihn
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