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Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas

Titel: Das Pete Buch 36 - Wo gibts denn sowas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Dalton
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ihn zu. „Es ist wirklich nett von Ihnen,

    Mr. Watson, uns so festlich einholen zu kommen — sogar mit der Musikkapelle! Wir hätten nie gedacht, daß sie ein so lieber Kerl sind!"
    Der Hilfssheriff schaltete sofort um. „Ich bin immer nett, nur merkt ihr es manchmal nicht! Es ist doch Ehrensache, daß ich —"
    Einer der Somerseter „Bürgerwehr" schob sich vor. „Wo ist nun eigentlich dieser Stripper, den wir verhaften sollen, Hilfsshriff? Und wo sind seine Komplicen? Wir können doch unsere Zeit nicht unnütz vertrödeln!"
    John Watson wurde nicht ein bißchen verlegen. „Hahahaha!" lachte er vergnügt. „Stripper hin, Stripper her — sehen Sie, ich bin ein Mann, der stets für Völkerversöhnung eintritt! Warum sollen die Menschen nur häßlich und unfreundlich zueinander sein? Es gibt doch so schon viel zu wenig Liebe auf der Welt! Da hab ich mir also ausgedacht, wenn wir den verehrten Herringtoner Herrschaften ganz besonders nett entgegenkommen, ihnen einen ausgezeichneten Empfang bereiten —"
    „Aber der Stripper —?"
    Watson blickte sich schmunzelnd um. „Hahahaha — den Stripper gibt es ja gar nicht! Das heißt — es hat ihn gegeben, aber inzwischen ist es leider so früh verstorben. Oder Gott sein Dank! Friede seiner verbrecherischen Hinterlassenschaft. Eine Zeitlang glaubte ich, er sei wieder auferstanden, aber — nun ja — der Mensch kann sich ja schließlich auch mal irren, nicht wahr?"
    Die Somerseter Bürger waren ein wenig verärgert, aber da die Herringtoner einige Flaschen Whisky in ihrem Gepäck mit hatten und sehr freigebig damit umgingen, herrschte bald eitel Licht und Sonnenschein. Die Eltern freuten sich über ihre Kinder und die Kinder über ihre Eltern. Jeder freute sich über jeden. Es wurde immer lauter. Schließlich ließ man sich zu einem umfangreichen zweiten Frühstück nieder, obwohl man heute bereits verschiedene Male ausgiebig gefrühstückt hatte. Warum sollte man auch den schönen Proviant wieder zurück schleppen? Er würde doch nur trocken!
    Plötzlich — mitten zwischen einem gewaltigen Bissen und einem Schluck Whisky — stieß Watson wieder einmal recht unvermittelt sein berühmtes „Hah! aus. Alle erschraken; Totenstille breitete sich über den Platz aus.
    „Haben Sie sich an einem Knochen verschluckt?" erkundigte sich Mrs. Singlestone teilnehmend. „Den allerdings dürfen Sie nicht mitessen, mein Lieber . . ."
    „No!" Watson strahlte. „Nicht verschluckt — mir ist eben eine glänzende Idee gekommen! Passen Sie auf: jetzt ziehen wir alle ins Town zurück, und am Abend wird dann ein großes Fest gefeiert. Ein Patenschaftsfest, verstehen Sie? Wir Somerseter übernehmen die Patenschaft für Herrington, und Herrington übernimmt die Patenschaft für Somerset; ist das nicht eine grandiose Idee? Yea, die lieben Kleinen bekommen Kakao und Kuchen serviert; es gibt auch noch andere Überraschungen wie Wurstschnappen, Ballonrennen, Eselreiten —"
    „Auf Ihnen? fragte eine Stimme aus dem Hintergrund, aber sie war in dem allgemeinen Durcheinander nicht recht verständlich.
    Watson begeisterte sich immer mehr an seiner Idee.

    „Für die Großen aber veranstalten wir einen prima Gala-Elite-Ball in der Stadthalle! Mit Prämierung des besten Tanzpaares und so —!" Seine Phantasie kam auf Hochtouren und begann sich schon heißzulaufen. „Und nächstes Jahr — yea, aber warum sollen wir bis zum nächsten Jahr warten? Kann schon nächsten Monat sein oder gar nächste Woche! Da machen wir Somerseter euch Herringtonern einen Gegenbesuch. Ich sage Ihnen, es bleibt kein Auge trocken! Hoch Somerset! Hoch Herrington! Yip-e-e-e!"
    Alle stimmten begeistert ein, am lautesten die Boys. Als der Hilfssheriff dann zwei Stunden später das Somerseter Office betrat, jeder Zoll ein strahlender Held, blickte ihn Sheriff Tunker strafend an. „Na, Mr. Watson, wo haben Sie denn nun Ihren Stripper?"
    „Sie wollen mich wohl auf den Arm nehmen, Mr. Tunker?" meinte er siegessicher. „Steht doch im Fahndungsblatt schwarz auf weiß zu lesen, daß er längst tot ist. — Gönnen Sie ihm doch endlich die Ruhe, die er verdient hat! Das heißt, bei seinem Lebenswandel wird er nun ja wohl in den untersten Gewölben der Hölle schmoren. Wie soll er aber auf allen Seiten gleichmäßig gar werden, wenn wir ihn immerzu wenden?"
    Er setzte sich an seinen Schreibtisch. „Was liegt sonst noch an Amtsgeschäften für mich vor, Mr. Tunker? Ich brauche neue Arbeit! — Sie wissen doch, daß ich

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