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Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben

Titel: Das Pete Buch 37 - Kaum zu glauben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George Berings
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auf seine Art eine „große Entdeckung" machen.
    „Na gut", erklärte Pete, „dann bleibe ich hier. Wieviel Kompasse sind da? Für jede Gruppe müssen wir einen haben."
    Die Sache wurde rasch geklärt. Schon wenige Minuten später ging es los. Lärmend brachen die „Gerechten" in alle vier Himmelsrichtungen auf. Vier Stunden später wollte man sich wiedertreffen.
    Rothaar und Listige Schlange bildeten einen Expeditionstrupp. Es war bestimmt keine schlechte Mannschaft. Wenn der eine, nämlich Sam Dodd, auch zuviel redete, so ersetzte das der andere durch doppelten Scharfblick. Es war ein andauerndes „Sieh mal da" und „Alle Wetter, das habe ich ja noch gar nicht gesehen."
    Eine gute Stunde schlugen sich die beiden tapfer durchs Gestrüpp. Sie sahen bald aus, als wären sie Indianern in die Finger gefallen. An Brombeersträuchern und anderen Gewächsen pflegen außer süßen oder giftigen Früchten auch Dornen zu wachsen. Manchmal wurde das Dickicht so wild, daß Sam sich mit seinem Fahrtenmesser den Weg bahnen mußte.
    Sie gelangten endlich auf eine Kuppe, auf der ein einsamer Baum stand; das heißt, es waren nur noch Andeutungen von einem Baum. Der Stamm ragte tot gen Himmel, wie ein großer Zeigefinger. Sein Holz war blankgewetzt und fast weiß wie ein abgenagter Knochen.
    „Scheint vom Blitz getroffen zu sein", meinte Rothaar sachverständig, „das sieht man natürlich nicht mehr, da er seit Jahren der Witterung ausgesetzt ist."
    „Muß 'ne schöne Aussicht sein, Sam. Wollen wir hinauf?"
    Bevor Joe Jemmery eine Antwort bekam, warf Sam schon seinen Lasso. Die Schlinge hakte an dem Rest eines Astes fest, und dann hangelte Rothaar sich hinauf.
    „Allerhand! Donnerwetter, feine Aussicht! Ich muß ..."
    Sam konnte leider den Satz nicht vollenden. Der Baum war wohl doch morscher, als sie angenommen hatten. Der Astknorzen, um den die Schlinge hing, brach ab. Sam sauste mit „Überschall" zu Tal — und landete zu seinem Glück in einem Busch. Er hatte sich nichts Ernstes getan, dafür aber durfte ihm Joe in der nächsten Viertelstunde die Dornen aus der Kehrseite ziehen. Sam knurrte dabei böse wie ein Kettenhund.
    „Was hast du eigentlich gesehen, Rothaar? Gerade als du die Rückreise antratest, wolltest du doch etwas sagen."
    „Da blinkte was in der Sonne, Joe. Teufel, es muß in dieser Richtung gewesen sein. Wir müssen es finden." Sam deutete mit dem Arm In westlicher Richtung.
    „Soll ich noch mal hinaufklettern?" „Listige Schlange" wurde ganz aufgeregt.
    „Bleib lieber unten. Genügt, wenn ich mit Rissen im Achterteil davongekommen bin. Außerdem kenne ich ja die Richtung. Nichts wie los!"
    Sam hatte sich wieder erholt. Wie ein Wilder drang er in das dichte Gestrüpp ein. Es war aber, als wolle dieser Berg sein Geheimnis nicht preisgeben. Der Weg — sofern man überhaupt davon reden konnte — wurde immer schwieriger. So etwa mußte es im südamerikanischen Urwald aussehen oder in den Everglades von Florida.
    „Ich glaube, wir kehren lieber um", meinte Joe, als sie eine gute Stunde unterwegs waren, „vor drei Stunden verließen wir das Camp. Pete hat uns nur vier zugebilligt."
    „Blödsinn" knurrte Sam, „eine solche Sache lasse ich mir nicht entgehen. Wir müssen ja bald da sein."
    Sie waren wirklich bald da. Beide stießen einen erstaunten Ruf aus, als sie plötzlich an einem kleinen See standen. Er war kreisrund, rings von Bergen umgeben, aber die Ufer waren von dem Gestrüpp so umwuchert, daß man kaum recht herankommen konnte.
    Das Wasser des Sees war von einer eigenartigen Färbung. Nicht grün wie das Meer, auch nicht tiefblau wie ein Binnensee, und nicht kristallklar wie die Bäche der Berge.
    „Da haut es doch einen Eskimo von der Palme", rief Sam begeistert, „ist das nicht 'ne Wucht in Tüten?"
    „Meinst du mit dem Eskimo dich selbst?" wollte Joe wissen und grinste dazu unverschämt.
    „Wenn ich nicht in einer ganz besonderen Entdeckerstimmung wäre", gab Rothaar theatralisch zurück, „würde ich dich jetzt übers Knie legen. Aber ich habe zur Zeit andere Sorgen."
    „Da bin ich aber neugierig", griente Listige Schlange, „hängt das auch mit deiner Entdeckerstimmung zusammen?"
    „Jawohl, Kleiner! Ich überlege, welchen Namen ich dem See geben soll. Schließlich sind wir ja die ersten Menschen, deren Pupillen dieses geweihte Wasser berühren."
    „Menschenskinder", stöhnte Joe, „seit wann redest du wie ein Irrer? Diesen See haben vor uns mindestens schon einige tausend

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