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Das Prachtstück

Das Prachtstück

Titel: Das Prachtstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brigitte Riebe
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kleine Versammlung ohnehin nicht so schnell auf die Beine gestellt. Bist ein Riesenschatz!«
    Er strahlte und verzog sich.
    Allerdings nicht, ohne zuvor noch einmal nachdrücklich zum Tresen hinüberzulächeln, wo Uschi auf einem Barhocker saß, brünett, rundlich und liebreizend. Eindeutig seine Traumkandidatin. Und ihr schien es nicht viel anders zu gehen. Beinahe sehnsüchtig starrte sie ihm hinterher, offenbar voller Hoffnung, dass dieses Spiel möglichst schnell beendet sein möge und sie endlich zum Wesentlichen übergehen könne.
    Â»Hast du das gesehen?«, fragte Sofie amüsiert.
    Â»Was?«
    Â»Na, unsere beiden Turteltäubchen. Die brennen ja wie Zunder. Schöner Nebeneffekt, dass Lumpi bei der ganzen Sache endlich auch mal nicht leer auszugehen scheint. Die Glückliche – ich kann mir kaum einen netteren Mann vorstellen, als ihn.«
    Â»Warum hast du ihn dann nicht erhört?«
    Â»Weil ich manchmal die fatale Neigung habe, auf schwarze Haare und unverschämt blaue Augen reinzufallen anstatt auf ein reines, unschuldiges Herz. Komisch, nicht? Kann uns allen mal so ergehen.« Sie redete schnell weiter, als sie sah, wie schmal Lindas Lippen plötzlich wurden. »Nein, weil ich gerade noch rechtzeitig festgestellt habe, dass mein Lebensgefährte das Beste ist, was mir passieren konnte. Außerdem freue ich mich wie verrückt auf unser Baby. Und er erst! Besser?«
    Â»Viel besser.« Lindas Züge entspannten sich leicht. »Ich wünschte trotzdem, alles wäre schon vorbei. Ich komm’ mir so mies dabei vor. Ihn so in die Pfanne zu hauen!«
    Â»Unsinn! Das braucht er – und wie! Genieße es, Linda, jeden einzelnen Augenblick. Und vergiss nicht: Vom Ausgang dieses Nachmittags hängt vielleicht ab, wie sich dein Leben künftig gestalten wird.« Sie lachte kurz.
    Â»Das sind die wahren Sternstunden des Schicksals!«
    Â»Werd bloß nicht zynisch! Mir schlägt das Herz bis zum Hals.«
    Â»Geht gar nicht. Bin ich nämlich schon.«
    Â»Und wenn er nicht kommt?«, fragte Linda wohl schon mindestens zum zehnte Mal an diesem Nachmittag.
    Â»Der kommt! Nach unserem Brief bleibt ihm gar nichts anderes übrig. Er kann es sich nicht leisten, sein Album mit diesem hochbrisanten Material nicht wieder zurückzubekommen. Er hat doch keine Ahnung, dass wir es sind, die ihn angeblich damit erpressen!«
    Â»Aber wenn er anschließend nichts mehr von mir wissen will?« Linda blieb hartnäckig.
    Â»Dann ist er ein Vollidiot, und zwar ein ganz humorloser noch dazu. Und du hast etwas Besseres verdient.« Ihr Ton wurde noch strenger. »Konzentrier dich lieber darauf, ob du ihn anschließend noch haben willst! Darauf kommt es jetzt an.«
    In diesem Augenblick schwang die Tür auf. Karl Robert Fabian machte einen großen Schritt in den Raum. Sein Lächeln erstarb abrupt, als er nach links sah, dann nach rechts. Schließlich entdeckte er Sofie und Linda am Fenster. »Ihr?«
    Beide nickten.
    Â»Was zum Teufel soll das hier …«, begann er stockend. Seine Haut war plötzlich fahl, seine Wangen glühten wie im Fieber, als er all seine Geliebten sah.
    Â»Ãœberraschung!«, sagte Sofie strahlend. »Ich dachte, es würde dir gefallen, uns alle hier einmal zusammen zu sehen. Einfach nur, um dir ein bisschen Arbeit abzunehmen. Deine kleine Fotogalerie – traut vereint! Freust du dich? Sag nur, du freust dich nicht! War gar nicht so einfach für uns alle, zur gleichen Zeit freizunehmen.«
    Â»Hallo, Robbie!«, sagte die schlanke Blonde.
    Â»Grüß dich, Fabi«, die Schwarzhaarige mit dem schicken Kurzhaarschnitt neben ihr.
    Â»Robert – endlich!«, kam es gehaucht von einer jungen Frau mit langen, braunen Locken.
    Â»Salut, Fabian«, rief ihre bildhübsche Nachbarin ihm entgegen. »Viel zu lange ist es her!«
    Â»Bärchen, ich konnte dich niemals vergessen!« Die Dunkelblonde ganz hinten begann zu winken.
    Â»Dass ich dich wiedersehen kann, mein Hasilein!« Die das sagte, war rotblond, gertenschlank und äußerst attraktiv. »Wie lange hab’ ich davon geträumt!«
    Er riss die Augen auf, schluckte und wankte leicht.
    Â»Mein Süßer!«
    Â»Weißt du noch, unsere unvergesslichen Stunden damals am See?«
    Â»Fabian, mein Wundermann!«
    Â»Und deine goldigen Ideen – der Morgen danach im Fotoautomaten.

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