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Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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konzentrieren.
    Meister Roidelle kam, ein Mann mit einem runden Gesicht und grauen Haaren, dessen Körpermasse seinen dunklen Mantel spannte. Ihm folgten sechs durchtrainiert erscheinende junge Männer, von denen jeder einen ledernen Kartenzylinder trug. »Ich habe sämtliche Karten von Altara mitgebracht, die ich habe, mein Lord«, sagte er mit seinem melodischen Akzent zu Talmanes, während er sich verneigte. Sprach denn in diesem Land jeder so, als könnte er die Worte nicht schnell genug hervorstoßen? »Einige decken das ganze Land ab, das tun sie, einige nicht mehr als hundert Quadratmeilen. Die besten sind natürlich meine eigenen, die ich in den vergangenen Wochen angefertigt habe.«
    »Lord Mat wird Euch sagen, was er braucht«, erwiderte Talmanes. »Wollt Ihr Euch das in Ruhe ansehen, Mat?«
    Aber Spielzeug sagte dem Kartenmacher bereits, was er wollte, die Karte mit den seanchanischen Lagern. In kürzester Zeit war sie aussortiert und auf dem Boden ausgebreitet worden, und Spielzeug hockte davor auf den Fersen. Meister Roidelle schickte einen seiner Assistenten los, um ihm einen Hocker zu besorgen. Hätte er versucht, es Spielzeug nachzumachen, hätte er seine Mantelknöpfe abgesprengt und wäre vermutlich auch noch umgekippt. Tuon starrte die Karte gierig an. Wie konnte sie sie in die Hände bekommen?
    Talmanes und die anderen drei Männer tauschten Blicke aus und lachten, als wäre es die lustigste Sache auf der ganzen Welt, ignoriert zu werden, dann schlenderten sie zu Tuon herüber. Die Aes Sedai versammelten sich um die Karte auf dem Boden, bis Spielzeug ihnen befahl, ihm nicht mehr über die Schultern zu sehen. Sie bewegten sich ein kleines Stück zurück – Bethamin und Seta hielten ein Stück Abstand von ihnen – und fingen an, sich leise zu unterhalten, blickten gelegentlich in seine Richtung. Hätte Spielzeug auf ihre Mienen geachtet, vor allem Jolines, hätte er sich vielleicht trotz des unglaublichen Ter’angreals , das sich laut Frau Anan in seinem Besitz befand, Sorgen gemacht.
    »Wir sind etwa hier, richtig?«, sagte er und markierte eine Stelle mit dem Finger. Meister Roidelle murmelte, dass es so war. »Und das ist das Lager, wo sich angeblich der Raken befindet? Die Flugbestie?« Wieder ertönte zustimmendes Gemurmel. »Gut. Was für ein Lager ist das? Wie viele Männer sind dort stationiert?«
    »Berichten zufolge ist es ein Versorgungslager, mein Lord. Um Patrouillen auszurüsten.« Der junge Mann kam mit einem weiteren Klapphocker zurück, und der stämmige Mann ließ sich mit einem Grunzen darauf nieder. »Es sollen etwa hundert Soldaten, größtenteils Altaraner, und etwa zweihundert Arbeiter sein, aber wie man mir gesagt hat, halten sich dort auch manchmal bis zu fünfhundert Soldaten auf.« Ein sorgfältiger Mann, dieser Meister Roidelle.
    Talmanes machte eine dieser seltsamen Verbeugungen, mit einem nach vorn gestellten Fuß, und die anderen drei taten es ihm nach. »Meine Lady«, sagte Talmanes, »Vanin hat mir von Euren Problemen berichtet und den Versprechungen, die Lord Mat gemacht hat. Ich wollte Euch nur sagen, dass er sein Wort hält.«
    »Das tut er, meine Lady«, murmelte Edorion. »Immer.« Tuon winkte ihn zur Seite, damit sie Spielzeug weiter beobachten konnte, und er tat es nach einem verblüfften Blick auf Spielzeug und dann auf sie. Sie schenkte ihm einen strengen Blick. Dass diese Männer anfingen, sich Dinge einzubilden, war das Letzte, was sie wollte. Noch hatte sich nicht alles so ergeben, wie es sollte. Es bestand noch immer die Möglichkeit, dass das alles schiefging.
    »Ist er ein Lord oder ist er keiner?«, verlangte sie zu wissen.
    »Verzeiht«, sagte Talmanes, »aber könntet Ihr das wiederholen? Ich muss mich entschuldigen. Ich muss Dreck in den Ohren haben.« Sie wiederholte den Satz langsam und sorgfältig, aber sie brauchten trotzdem eine Minute, um zu ergründen, was sie gesagt hatte.
    »Verbrennt meine Seele, nein«, sagte Reimon schließlich mit einem Lachen. Er strich sich den Bart. »Außer für uns. Für uns ist er Lord genug.«
    »Er verabscheut Adlige größtenteils«, sagte Carlomin. »Es ist eine Ehre für mich, den wenigen anzugehören, die er nicht verabscheut.«
    »Eine Ehre«, stimmte Reimon zu. Edorion beschränkte sich auf ein Nicken.
    »Soldaten, Meister Roidelle«, sagte Spielzeug energisch. »Zeigt mir, wo die Soldaten sind. Und mehr als nur ein paar Hundert.«
    »Was tut er da?«, sagte Tuon stirnrunzelnd. »Er kann doch wohl

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