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Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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auf die Shaido herab. Natürlich. Er hatte den höheren Standort der Bogenschützen nicht mit einkalkuliert. Das gab ihnen eine etwas größere Reichweite. Man konnte sich auf Tam verlassen, das zu bedenken. Natürlich traf nicht jeder Pfeil einen Mann. Viele gruben sich in den Boden. Vielleicht die Hälfte trafen Algai’d’siswai , durchbohrten Arme und Beine, schlugen in Körper ein. Verwundete Shaido wurden selten langsamer, selbst wenn sie sich vom Boden wieder hochkämpfen mussten. Dennoch blieben Hunderte von ihnen reglos liegen, und die zweite Salve fällte noch einmal Hunderte, genau wie die dritte, während die vierte und fünfte bereits auf dem Weg waren. Die Shaido behielten ihren eingeschlagenen Weg bei, beugten sich vor, als würden sie in einen Regensturm hineinlaufen, während die Feuerbälle und Blitze ihrer Weisen Frauen hoch über ihren Köpfen explodierten. Ihr Lied war verstummt. Einige hoben die Bögen und schossen. Ein Pfeil streifte Perrins linken Arm, aber der Rest fiel außer Reichweite zu Boden. Aber nicht mehr weit außer Reichweite. Noch zwanzig Schritte, und dann …
    Der plötzliche, durchdringende Schall seanchanischer Signalhörner ließ seinen Blick nach Norden und Süden huschen, gerade noch rechtzeitig, um zu beobachten, wie der Boden zwischen den flankierenden Gruppen in Gestalt von Flammensäulen aufbrach. Blitze zuckten in sie hinein. Die Damane hielt man im Augenblick zwischen den Bäumen postiert, aber sie verrichteten ihr tödliches Werk. Immer wieder schleuderten Explosionen und Blitze Männer wie Zweige umher. Diese Algai’d’siswai konnten nicht wissen, wo dieser Angriff herkam. Sie begannen auf die Bäume zuzulaufen, auf ihre Mörder zu. Einige der Feuerbälle aus dem Lager flogen nun auf den Wald zu, in dem die Damane waren, Blitze zuckten auf die Bäume zu, aber sie richteten genauso wenig aus wie zuvor auf dem Hügel. Tylee hatte behauptet, man würde Damane für alle möglichen Arbeiten einsetzen, aber in Wahrheit stellten sie Kriegswaffen dar, und sie und die Sul’dam verstanden ihr Handwerk vortrefflich.
    »Jetzt«, sagte Edarra, und Feuerbälle regneten auf die Shaido unter ihnen herab. Die Weisen Frauen und die Aes Sedai machten mit beiden Armen Wurfbewegungen, so schnell sie konnten, und jedes Mal schien ein Feuerball aus ihren Fingerspitzen zu wachsen. Natürlich explodierten viele davon zu früh. Die Weisen Frauen der Shaido verteidigten ihre Leute. Aber die Algai’d’siswai befanden sich nun viel näher am Hügel, also blieb ihnen eine geringere Reaktionszeit. Feuerbälle zerplatzten zwischen den Shaido, schleuderten Männer zur Seite, wirbelten abgetrennte Arme und Beine in die Luft. Silberblaue Blitze verästelten sich in die Tiefe, und die meisten von ihnen trafen auch. Die Haare auf Perrins Armen kräuselten sich. Die Haare auf seinem Kopf wollten sich aufstellen. Die Luft schien durch die Blitzentladungen zu knistern.
    Und während Edarra und die anderen den Tod auf die Angreifer schleuderten, wehrten sie gleichzeitig die Angriffe der gegnerischen Weisen Frauen ab, und die ganze Zeit über bedienten die Männer von den Zwei Flüssen ihre Bögen, so schnell sie konnten. Ein geübter Schütze konnte zwölf Pfeile in der Minute verschießen, und der Abstand war nun kürzer. Die Shaido trennten keine zweihundert Schritte mehr vom Fuß des Hügels. Ihre Pfeile fielen immer noch vor Perrin zu Boden, aber auf diese Distanz trafen die Zwei-Flüsse-Pfeile jedes Mal. Natürlich wählte jeder Bogenschütze sein eigenes Ziel, also sah Perrin Algai’d’siswai von zwei, drei, sogar vier Pfeilen getroffen stürzen.
    Es gab Grenzen, was das Fleisch erdulden konnte. Die ersten Shaido fielen zurück. Sie flohen nicht. Viele schossen auf den Hang, obwohl keine Aussicht bestand, die Distanz überbrücken zu können. Aber dann drehten sie wie auf einen unhörbaren Befehl und rannten los, versuchten ausreichend Abstand zwischen sich und die Pfeile der Zwei Flüsse und den Feuer- und Blitzregen zu legen. Die Flankierenden fielen ebenfalls zurück, als Lanzenreiter zwischen den Bäumen hervorschossen und sich zu tausend Pferde breiten Rängen formierten, dann langsam vorrückten, während Feuer und Blitz die Shaido heimsuchten.
    »Ein Rang nach dem anderen«, rief Tam, »drei Schritte vor und schießen!«
    »Im Schritttempo vorwärts!«, brüllte Arganda.
    »Mir nach!«, donnerte Masema.
    Eigentlich sollte Perrin zusammen mit den anderen den langsamen Vorstoß machen,

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