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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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aufeinanderzustürzen wie Rasierklingenfische im Blutrausch?
    Der Wiedergeborene Drache war wichtig. Aber er war nur eine Figur im Gewebe dieser letzten Tage. Das vergaßen alle nur viel zu leicht, denn es war viel einfacher, die dramatische Gestalt aus den Legenden zu beobachten und alle anderen zu vergessen.
    Sie seufzte, hob ihren Wäschekorb auf und überprüfte ihn aus reiner Gewohnheit, um sicherzugehen, dass noch alles vorhanden war. Dabei kam eine Gestalt in Weiß aus einem der abzweigenden Wege und trat auf sie zu. »Siuan Sedai?«
    Siuan schaute stirnrunzelnd auf. Die vor ihr stehende Novizin gehörte zu den seltsamsten im Lager. Mit fast siebzig Jahren hatte Sharina das faltige Gesicht einer Großmutter. Sie trug das graue Haar zu einem Knoten gebunden, und auch wenn sie keineswegs gebeugt ging, vermittelte sie dennoch eine gewisse Erfahrung . Sie hatte so viel gesehen, hatte so viel getan, hatte so viele Jahre erlebt. Und im Gegensatz zu einer Aes Sedai hatte Sharina in diesen vielen Jahren ein ganz normales Leben gelebt. Hatte gearbeitet, eine Familie gegründet, sogar Kinder begraben.
    Sie war stark in der Macht. Sogar bemerkenswert stark; mit Sicherheit würde sie die Stola erringen, und sobald sie das getan hatte, würde sie hoch über Siuan stehen. Aber jetzt machte sie einen tiefen Knicks, gab ein fast perfektes Beispiel an Ehrerbietung. Von allen Novizinnen war sie dafür bekannt, sich am seltensten zu beklagen, den geringsten Ärger zu machen und am gewissenhaftesten zu lernen. Als Novizin begriff sie Dinge, die die meisten Aes Sedai niemals gelernt hatten – oder in dem Augenblick vergaßen, in dem sie die Stola erhielten. Wie man demütig war, wenn es darauf ankam, wie man eine Strafe annahm und wann man wusste, dass man etwas lernen musste, statt so zu tun, als wüsste man bereits alles. Hätten wir doch nur ein Dutzend mehr wie sie, dachte Siuan, und ein paar Dutzend weniger Elaidas und Romandas.
    »Ja, Kind?«, fragte sie. »Was ist?«
    »Ich sah, wie Ihr die Wäsche nehmt, Siuan Sedai«, sagte Sharina. »Und ich dachte, dass vielleicht ich sie für Euch tragen sollte.«
    Siuan zögerte. »Ich möchte nicht, dass Ihr Euch verausgabt.«
    Sharina hob in einem sehr unnovizinnenhaften Ausdruck eine Braue. »Diese alten Arme haben noch letztes Jahr doppelt so schwere Ladungen Wäsche zum Fluss und wieder zurück getragen, Siuan Sedai, und dabei drei Enkel jongliert. Ich glaube, das schaffe ich schon.« Da lag etwas in ihrem Blick, eine Andeutung, dass noch mehr hinter ihrem Angebot steckte. Anscheinend war diese Frau nicht nur in der Erschaffung von Heilgeweben geschickt.
    Neugierig geworden, überließ Siuan der alten Frau den Korb. Dann gingen sie den Pfad in Richtung der Novizinnenzelte.
    »Es erscheint seltsam«, sagte Sharina, »dass eine scheinbar so simple Enthüllung einen so großen Aufruhr verursachen kann, findet Ihr nicht, Siuan Sedai?«
    »Elaidas Entdeckung des Reisens ist eine wichtige Enthüllung.«
    »Und doch nicht einmal annähernd so wichtig wie jene, die Gerüchten zufolge während der Zusammenkunft vor ein paar Monaten erfolgten, bei dem Besuch des Mannes, der die Macht lenken kann. Seltsam, dass das hier eine solche Szene zur Folge hat.«
    Siuan schüttelte den Kopf. »Die Motivation von Menschenmengen erscheint auf den ersten Blick oft seltsam, Sharina. Alle sprechen noch immer von dem Besuch des Asha’man, und sie können es kaum erwarten, dass noch mehr solcher Dinge geschehen. Also reagieren sie aufgeregt bei der Gelegenheit, etwas Neues zu hören. Und so erfolgen die großen Enthüllungen dann im Verborgenen, und die weniger wichtigen verursachen riesige Aufregung.«
    »Ich glaube, diese Beobachtung könnte einem sehr nützlich sein.« Sharina nickte einer vorbeigehenden Gruppe Novizinnen zu. »Falls man Unruhe verbreiten wollte.«
    »Was meint Ihr?« Siuan kniff die Augen zusammen.
    »Ashmanaille hat zuerst Lelaine Sedai Bericht erstattet«, sagte Sharina leise. »Ich habe gehört, dass Lelaine diejenige war, die die Neuigkeit durchsickern ließ. Sie sprach sie laut in Anwesenheit einer Novizinnenfamilie aus, während sie den Saal zur Zusammenkunft rief. Außerdem wimmelte sie mehrere Forderungen nach der Versiegelung der Zusammenkunft ab.«
    »Ah«, sagte Siuan. »Darum also!«
    »Natürlich ist das alles nur Hörensagen«, erklärte Sharina und blieb im Schatten eines knorrigen Schwarzholzbaumes stehen. »Vermutlich ist es bloß Unsinn. Selbstverständlich würde

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