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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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erwidern schwächte meistens jede Art von Entschlossenheit. »Aber unsere Regeln sind streng, meine Lady. Es tut mir leid.«
    Joline schnaubte. »Ich nehme an, Eure Schenkwirte werden von dieser Regelung nicht begeistert sein. Wie wollen sie ihr Geld verdienen, wenn sie Reisenden keine Zimmer vermieten dürfen?«
    »Die Gasthäuser werden entschädigt«, sagte der Bürgermeister kurz angebunden. »Drei Stunden. Erledigt eure Geschäfte und reitet weiter. Wir wollen allen Durchreisenden freundlich begegnen, aber unsere Regeln dürfen nicht gebrochen werden.« Und damit drehte er sich um und ging. Eine kleine Gruppe stämmiger Männer schloss sich ihm an; einige von ihnen trugen Äxte. Nicht auf bedrohliche Weise. Sie hielten sie ganz unauffällig, als hätten sie gerade Holz gehackt und würden zufällig durchs Dorf gehen. Gemeinsam. In dieselbe Richtung wie der Bürgermeister.
    »Eine interessante Begrüßung«, murmelte Talmanes.
    Mat nickte. In diesem Augenblick fingen die Würfel in seinem Kopf an zu klappern. Ach, verdammt! Er entschied sich, sie zu ignorieren. Sie halfen sowieso nie. »Lasst uns ein Gasthaus finden«, sagte er und trieb Pips an.
    »Noch immer entschlossen, sich einen schönen Abend zu machen, was?«, sagte Talmanes lächelnd, als er sich Mat anschloss.
    »Wir werden sehen«, meinte Mat und lauschte diesen Würfeln, obwohl er es eigentlich gar nicht wollte. »Wir werden sehen.«
    Auf dem Ritt durch das Dorf entdeckte Mat drei Gasthäuser. Eines stand am Ende der Hauptstraße, an der Vorderseite brannten zwei helle Laternen, obwohl es noch nicht dunkel war. Die weiß getünchten Wände und die sauberen Glasfenster würden die Aes Sedai anziehen wie eine Flamme die Motten. Das würde das Gasthaus für reisende Händler und Würdenträger sein, die das Pech hatten, in diesen Hügeln unterwegs zu sein.
    Aber nun konnten Fremde dort nicht mehr übernachten. Wie lange gab es diese Einschränkung schon? Wie überlebten die Wirte? Noch immer konnten sie eine Mahlzeit und ein Bad anbieten, aber ohne Zimmervermietung …
    Mat glaubte nicht, was der Bürgermeister über die angebliche »Entschädigung« erzählt hatte. Wenn das Gewerbe für das Dorf nicht von Nutzen war, warum sie dann bezahlen? Es war einfach nur seltsam.
    Auf jeden Fall hielt Mat nicht auf das nette Gasthaus zu, auch nicht auf das, das Thom gewählt hatte. Das befand sich nicht an der Hauptstraße, sondern an einer breiten Straße im Nordosten. Dort würde man den normalen Kunden bedienen, respektable Männer und Frauen, die ungern mehr bezahlten, als unbedingt nötig war. Das Gebäude sah gepflegt aus; die Betten würden sauber sein und die Mahlzeiten akzeptabel. Dorfbewohner würden gelegentlich auf ein Glas hereinschauen, hauptsächlich dann, wenn sie der Meinung waren, dass ihre Ehefrauen sie genau im Auge behielten.
    Das letzte Gasthaus wäre schwer zu finden gewesen, hätte Mat nicht gewusst, wonach er Ausschau halten musste. Es stand drei Straßen vom Zentrum entfernt, in der westlichen Dorfecke. Über dem Eingang hing kein Schild, es gab nur ein Holzbrett in einem der Fenster, in das man etwas geschnitzt hatte, das wie ein betrunkenes Pferd aussah. Keines der Fenster war verglast.
    Aus dem Inneren kamen Licht und Gelächter. Das fehlende einladende Schild und die nicht vorhandenen Straßenlaternen hätten den meisten Durchreisenden nur wenig Vertrauen eingeflößt. Eigentlich war es mehr eine Schenke als ein Gasthaus; Mat bezweifelte, dass es hier jemals mehr als ein paar Pritschen im Hinterzimmer gegeben hatte, die man für ein Kupferstück mieten konnte. Das war der Ort, an dem sich die arbeitende Bevölkerung entspannte. Da sich der Abend näherte, würden viele bereits den Weg dorthin gefunden haben. Es war ein Ort für Gesellschaft und Entspannung, ein Ort, an dem man mit seinen Freunden eine Pfeife rauchte. Und die Würfel rollen ließ.
    Mat lächelte und stieg aus dem Sattel, dann band er Pips an einem Pfahl an.
    Talmanes seufzte. »Euch ist schon klar, dass man hier die Getränke vermutlich mit Wasser streckt?«
    »Dann müssen wir eben doppelt so viel bestellen«, erwiderte Mat, band ein paar Beutel mit Münzen vom Sattel und stopfte sie sich in die Manteltaschen. Er bedeutete seinen Soldaten, draußen zu bleiben und die Pferde zu bewachen. Das Lasttier trug eine Geldtruhe. Es war Mats persönliches Geld; er würde den Sold der Bande nicht beim Spielen riskieren.
    »Also gut«, sagte Talmanes. »Aber Euch ist bewusst,

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