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Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde

Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde

Titel: Flaming Bess 01 - Das Erbe der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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1.
     
    Die Luft war heiß und voller Asche. Rauch hing in wabernd schwarzen Wolken über der Stadt, und Funken regneten vom brennenden Himmel. In der Ferne Explosionen und das wilde, triumphierende Brausen der großen Feuer.
    Geduckt rannte Ka am Wrack des Luftautos vorbei, das wie der Kadaver eines ungeheuren Tieres die Straße versperrte, und ging hinter den glasierten Überresten einer Umfriedungsmauer in Deckung. Jenseits der geborstenen Mauer Asche, verkohlte Baumstämme, das ausgeglühte Metallskelett eines Pavillons. Ka starrte in den Rauch, der weiter vorn die Straße vernebelte, dort, wo sie auf den Platz der Alten Kommandantin mündete.
    Am Horizont, wie Säulen aus gefrorenem Licht, die Kristalltürme des Magisterpalasts.
    Ka richtete sich halb auf und sah zum Wrack zurück; ein hagerer Mann in einer Rüstung aus dunklen, fast kupfernen Metallschuppen und mit einem schweren, doppelläufigen Strahlgewehr in den Händen. Auffordernd schwenkte er die Waffe.
    »Kommt!« rief er gepreßt. »Schneller, verdammt, beeilt euch!«
    Ruß schwärzte sein Gesicht, und der Ruß verbarg die Narben auf der Stirn, den Wangen. Er fluchte. »Schneller!«
    Aber sie waren zu erschöpft, zu verängstigt.
    Sie stolperten aus dem Rauch, die Kleidung zerrissen, angesengt das Haar, die Augen weiße Flecke im Grau der Gesichter. Dreißig Frauen und Kinder, die letzten dreißig von mehreren tausend Flüchtlingen aus den brennenden Lagern am Rand der Stadt. Ein Kind strauchelte und fiel, wurde hochgerissen, mitgezerrt. Sie schleppten sich an Ka vorbei, und er dachte: Wir schaffen es nicht. Beim Schrein der Kommandantin, wir schaffen es nicht bis zum Palast … Er sah die Kinder an, sah die Angst in ihren Augen, und er wußte, daß sie es schaffen mußten.
    Im Osten der wütende Donner einer Explosion.
    Dann ein Schrei, ganz nah, und der Schrei wollte nicht enden.
    Hinter dem Wrack tauchten zwei Männer in der blauen Uniform des Sicherheitsdienstes auf. Einer von ihnen folgte den Flüchtlingen, der andere blieb gestikulierend stehen. Ka war mit einigen großen Schritten bei ihm.
    Der Schrei hielt immer noch an, schrill und wahnsinnig, scharf wie gesplittertesGlas.
    »Sie ist verrückt geworden«, krächzte der SD-Mann. Ein blutiger Riß zog sich über seine rechte Wange bis zum Kinn. »Sie will nicht weiter. Wir haben versucht, sie … «
    »Gehen Sie«, unterbrach Ka. »Warten Sie mit den anderen am Ende der Straße. Ich kümmere mich darum.«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Es hat keinen Zweck. Sie will einfach nicht mehr weiter. Wir sollten sie zurücklassen. Sie wird uns noch die Herculeaner … «
    Ka versetzte ihm einen Stoß. »Gehen Sie!«
    Der SD-Mann zuckte die Schultern und eilte davon. Ka bog um das schwelende Wrack. Die Frau hockte mitten auf der Straße, den Kopf in den Nacken gelegt, und schrie den Himmel an. Ihr blondes Haar war strähnig und voller Asche, und sie hielt mit beiden Händen einen abgewetzten Lederbeutel an ihre Brust gepreßt.
    Gahl, dachte Ka. Gahl Belfort.
    Sie war mit dem letzten Flüchtlingstransport nach Terminus gekommen, von einer Welt im Sternbild des Reiters, wo nun die Herculeaner herrschten.
    Die Herculeaner hatten Gahls Eltern getötet, so wie sie immer die Alten töteten, wenn sie einen neuen Planeten erobert hatten. Das Grab für die Alten, dachte Ka, und für die Jungen die Lager, die Menschenlager Kroms, wo der genetische Kode über das Schicksal der Gefangenen entscheidet.
    Tod und Wahnsinn, dachte Ka. Wahnsinn und Tod.
    Er trat auf sie zu, riß sie hoch und schüttelte sie heftig hin und her, bis aus ihrem Schrei ein Schluchzen wurde.
    »Wenn du schreist«, sagte Ka, »wirst du sterben. Sie werden deine Schreie hören und zu dir kommen und dich töten, wie sie deine Eltern getötet haben. Nur wenn du schweigst und weitergehst, wirst du leben. Hast du mich verstanden, Gahl?«
    Sie schluchzte nicht mehr. Sie starrte ihn an; schweigend.
    Er nickte. »Du wirst leben.«
    Sie hielt noch immer den Lederbeutel umklammert; irgend etwas bewegte sich darin. Dann ein Fauchen. Gahl Belfort fuhr zusammen, fast schuldbewußt, und wich einen Schritt zurück.
    »Was war das?« fragte er scharf.
    »Nichts, nichts«, stieß sie hervor. »Das heißt, es ist nur Diva. Nichts weiter, nur Diva. Sie ist wütend. Sie haßt es, eingesperrt zu sein.«
    »Diva?« Er starrte den Beutel an. »Wer ist Diva?«
    Sie lächelte scheu. »Meine Katze. Diva ist meine Katze.«
    Er war irritiert. »Was, beim Schrein, ist

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