Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
auch jeder im Haus hören konnte. »Ich war dabei.«
    Merise erstarrte.
    »Lasst sie rein«, ertönte Cadsuanes Stimme von drinnen. Zögernd öffnete Merise die Tür. Cadsuane saß auf ein paar Kissen auf dem Boden; Amys, Bair, Melaine und Sorilea waren ebenfalls anwesend. Das vordere Zimmer, das zugleich das Hauptzimmer war, war mit einem einfachen braunen Teppich ausgelegt, der größtenteils von den sitzenden Frauen verdeckt wurde. Hinten brannte ein Feuer in dem grauen Kamin, dessen Holz beinahe verbraucht war. In der Ecke stand ein Hocker, auf dem eine Kanne Tee abgestellt war.
    Nynaeve schenkte den Weisen Frauen kaum einen Blick. Sie drängte sich ins Haus, und Min folgte ihr zögernd.
    »Erzählt uns alles, Kind«, sagte Sorilea. »Wir konnten von hier aus spüren, wie sich die Welt verbog, aber wir wussten nicht, was da passiert war. Wir hielten es für das Werk des Dunklen Königs.«
    »Ich erzähle es Euch«, sagte Nynaeve, holte dann aber tief Luft. »Aber ich will an Euren Plänen teilhaben.«
    »Wir werden sehen«, meinte Cadsuane. »Schildert es uns.«
    Min setzte sich auf einen Hocker auf der anderen Seite des Raumes, während Nynaeve in allen Einzelheiten von Natrins Hügel berichtete. Die Weisen Frauen hörten mit schmalen Lippen zu. Cadsuane nickte nur gelegentlich. Merise schenkte mit entsetztem Gesichtsausdruck Tee aus der Kanne auf dem Hocker nach – dem Duft nach zu urteilen war es schwarzer Tremalking –, dann hängte sie sie wieder über das Feuer. Nynaeve kam zum Ende, noch immer stehend.
    Oh, Rand, dachte Min. Das muss dich innerlich doch zerreißen. Aber sie konnte ihn durch den Bund fühlen; seine Gefühle erschienen sehr kalt.
    »Es war sehr klug von Euch, damit zu uns zu kommen, Kind«, sagte Sorilea. »Ihr dürft Euch zurückziehen.«
    Nynaeves Augen weiteten sich vor Wut. »Aber …«
    »Sorilea«, sagte Cadsuane mit ruhiger Stimme und unterbrach Nynaeve. »Dieses Kind könnte uns nützlich sein. Sie steht dem Jungen noch immer nahe; er vertraute ihr genug, um sie heute Abend mitzunehmen.«
    Sorilea sah die anderen Weisen Frauen an. Bair und Melaine nickten beide. Amys erschien nachdenklich, erhob aber keine Einwände.
    »Vielleicht«, sagte Sorilea. »Aber kann sie gehorsam sein?«
    »Nun?«, wandte sich Cadsuane an Nynaeve. Alle schienen Min zu ignorieren. »Könnt Ihr?«
    Nynaeves Augen waren noch immer vor Wut weit aufgerissen. Beim Licht, dachte Min. Nynaeve? Sie soll Cadsuane und den anderen gehorchen ? Gleich wird sie explodieren!
    Nynaeve zog an ihrem Zopf; sie griff so fest zu, dass sich ihre Knöchel weiß verfärbten. »Ja, Cadsuane Sedai«, sagte sie durch die zusammengebissenen Zähne. »Das kann ich.«
    Die Weisen Frauen schienen überrascht, sie diese Worte sagen zu hören, aber Cadsuane nickte bloß, als hätte sie diese Erwiderung erwartet. Wer hätte damit gerechnet, dass Nynaeve so … nun, vernünftig sein konnte?
    »Setzt Euch, Kind«, sagte Cadsuane und machte eine einladende Geste. »Wollen wir doch einmal sehen, ob Ihr tatsächlich Befehle befolgen könnt . Ihr könntet die Einzige aus der derzeitigen Ernte sein, aus der sich vielleicht noch etwas machen lässt.« Das ließ Merise erröten.
    »Nein, Cadsuane«, meinte Amys. »Nicht die Einzige. Egwene hat viel Ehre.«
    Die anderen Weisen Frauen nickten.
    »Wie sieht der Plan aus?«, fragte Nynaeve.
    »Eure Aufgabe sieht Folgendes vor …«, fing Cadsuane an.
    »Wartet«, sagte Nynaeve. » Meine Aufgabe? Ich will alles hören.«
    »Ihr werdet alles hören, wenn wir bereit sind, es Euch zu sagen«, sagte Cadsuane knapp. »Und lasst mich meine Entscheidung nicht bereuen, mich für Euch einzusetzen.«
    Nynaeve presste mühsam und mit loderndem Blick die Lippen aufeinander. Aber sie fauchte sie nicht an.
    »Eure Aufgabe besteht darin«, fuhr Cadsuane fort, »Perrin Aybara zu finden.«
    »Was soll das bringen?«, fragte Nynaeve und fügte dann hinzu: »Cadsuane Sedai.«
    »Das ist unsere Sache«, erwiderte Cadsuane. »Er war noch vor Kurzem im Süden unterwegs, aber wir können nicht genau entdecken, wo. Der junge al’Thor weiß vielleicht, wo er steckt. Findet es für uns heraus, und vielleicht erkläre ich Euch den Grund.«
    Nynaeve nickte zögernd, und die anderen wandten sich der Diskussion zu, wie viel Baalsfeuer das Muster vertragen konnte, bevor es sich völlig auflöste. Nynaeve hörte schweigend zu und versuchte offensichtlich, mehr über Cadsuanes Plan herauszufinden, obwohl es nicht viele

Weitere Kostenlose Bücher