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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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miteinander, al’Thor. Von jetzt an bist du mir völlig egal.«
    Er fühlte, wie eine gewaltige Last von seinen Schultern wich. Gawyn stieß einen langen, entspannten Seufzer aus. Erst jetzt, nachdem Elayne ihn entlassen hatte, erkannte er, wie schuldig er sich wegen seiner Abwesenheit in Andor gefühlt hatte. Auch das war jetzt verschwunden.
    Zeit, sich auf Egwene zu konzentrieren. Er griff in die Tasche, holte das Messer des Attentäters hervor und hielt es in die Sonne, untersuchte diese roten Steine. Er hatte die Pflicht, Egwene zu beschützen. Einmal angenommen, sie war auf ihn wütend, hasste ihn und schickte ihn ins Exil, würde das alles die Strafe nicht wert sein, wenn es ihm gelang, sie am Leben zu erhalten?
    »Bei dem Grab meiner Mutter«, sagte da eine scharfe Stimme hinter ihm. »Wo habt Ihr das denn her?«
    Gawyn fuhr herum. Hinter ihm standen die Frauen, die ihm zuvor aufgefallen waren. Dimana führte sie an; ihre Augen wurden von Fältchen umgeben. Sollte die Arbeit mit der Macht nicht angeblich diese Zeichen des Alterns aufhalten?
    Die eine ihrer Begleiterinnen war eine mollige junge Frau mit schwarzem Haar, die andere war stämmig und in ihren mittleren Jahren. Die zweite war diejenige, die das Wort ergriffen hatte; sie hatte große, unschuldig blickende Augen. Und sie schien entsetzt zu sein.
    »Was ist denn, Marille?«, fragte Dimana.
    »Dieses Messer«, sagte Marille und zeigte auf Gawyns Hand. »Marille hat so etwas schon zuvor gesehen!«
    » Ich habe das schon zuvor gesehen«, korrigierte Dimana sie. »Ihr seid eine Person und kein Ding.«
    »Ja, Dimana. Viele Entschuldigungen, Dimana. Marille … ich werde den gleichen Fehler nicht noch einmal begehen, Dimana.«
    Gawyn runzelte die Stirn. Was stimmte mit dieser Frau nicht?
    »Vergebt Ihr, mein Lord«, sagte Dimana. »Marille war lange Zeit Damane und kann sich nur schwer umgewöhnen.«
    »Ihr seid Seanchanerin?«, fragte Gawyn. Natürlich, ich hätte den Akzent bemerken müssen.
    Marille nickte eifrig. Eine ehemalige Damane .
    Gawyn fröstelte. Diese Frau war darin ausgebildet worden, mit der Macht zu töten. Die dritte Frau blieb stumm und verfolgte alles neugierig. Sie erschien nicht annähernd so unterwürfig.
    »Wir sollten weitergehen«, sagte Dimana. »Es ist nicht gut für sie, Dinge zu sehen, die sie an Seanchan erinnern. Kommt, Marille. Ich nehme an, das ist bloß eine Trophäe, die Lord Trakand in der Schlacht erbeutet hat.«
    »Nein, wartet.« Gawyn hob die Hand. »Ihr erkennt diese Klinge?«
    Marille sah Dimana an, als würde sie um die Erlaubnis zur Antwort bitten. Die Kusine nickte leidgeprüft.
    »Es ist ein Blutmesser, mein Lord«, sagte Marille. »Ihr habt es nicht in der Schlacht erbeutet, weil Männer keine Blutmesser besiegen. Sie sind unaufhaltsam. Sie fallen nur, wenn sich ihr eigenes Blut gegen sie wendet.«
    Gawyn runzelte die Stirn. Was sollte dieser Unsinn? »Das ist also eine seanchanische Waffe?«
    »Ja, mein Lord«, erwiderte Marille. »Getragen von den Blutmessern.«
    »Hattet Ihr nicht gesagt, dass das ein Blutmesser ist ?«
    »Das ist es auch, aber sie werden auch von ihnen getragen. Eingehüllt in die Nacht, ausgesandt vom Willen der Kaiserin – möge sie ewig leben –, um ihre Feinde niederzustrecken und in ihrem Namen und Ruhm zu sterben.« Marille senkte den Blick noch weiter. »Marille redet zu viel. Es tut ihr leid.«
    »Es tut mir leid«, korrigierte Dimana sie mit einem Hauch von Verzweiflung in der Stimme.
    »Es tut mir leid«, wiederholte Marille.
    »Also diese … Blutmesser«, sagte Gawyn. »Das sind seanchanische Attentäter?« Ihm war eiskalt. Konnten sie Selbstmordattentäter zurückgelassen haben, um Aes Sedai zu töten? Ja. Das machte Sinn. Der Mörder war keiner der Verlorenen.
    »Ja, mein Lord«, sagte Marille. »Ich sah eines dieser Messer an der Wand der Behausung meiner Herrin hängen; es hatte ihrem Bruder gehört, der es voller Ehre getragen hatte, bis sich sein Blut gegen ihn wandte.«
    »Seine Familie?«
    »Nein, sein Blut.« Marille schrumpfte noch mehr in sich zusammen.
    »Erzählt mir mehr von ihnen«, drängte Gawyn sie.
    »Eingehüllt in die Nacht,« sagte Marille, »ausgesandt vom Willen der Kaiserin – möge sie ewig leben –, um ihre Feinde niederzustrecken und in ihrem Namen und Ruhm …«
    »Ja, ja«, sagte Gawyn. »Das sagtet Ihr bereits. Welche Methoden benutzen sie? Wie verstecken sie sich so gut? Was wisst Ihr darüber, wie dieser Attentäter angreift?«
    Bei jeder

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