Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
Vom Netzwerk:
hinterließ nur einen Schemen.
    Perrin folgte ihm. Springer schloss sich ihm an. Wie hast du mich gefunden?, fragte Perrin.
    Ihr seid beide alberne Welpen, übermittelte Springer. Sehr laut. Wie fauchende Katzen. Leicht zu finden.
    Er hatte Springer absichtlich nicht gezeigt, wo er war. Nachdem er Eichentänzerin hatte sterben sehen … nun, das war Perrins Kampf. Da das Ter’angreal nun aus Ghealdan weg war und seine Leute entkamen, wollte er nicht das Leben weiterer Wölfe riskieren.
    Nicht, dass Springer gehen würde, wenn er ihm das befahl. Knurrend jagte Perrin dem Schlächter hinterher, den Wolf an seiner Seite.
    Egwene hockte keuchend an der Korridorwand; Schweiß tropfte von ihrer Stirn. Gegenüber von ihr kühlten von einer Feuerkugel geschmolzene Steintropfen.
    Im Turmkorridor breitete sich Stille aus. An der Wand flackerten ein paar Lampen. Durch ein Fenster konnte sie den purpurnen Himmel zwischen dem Turm und den dunklen Wolken sehen. Der Kampf schien schon Stunden zu dauern, obwohl es vermutlich nur fünfzehn Minuten gewesen waren. Die Weisen Frauen hatte sie aus den Augen verloren.
    Langsam schlich sie vorwärts und machte ihre Schritte mit dem Gewebe gegen Lauscher lautlos, bis sie eine Ecke erreichte und einen Blick riskierte. In beiden Richtungen herrschte Dunkelheit. Egwene schlich vorsichtig, aber entschlossen weiter. Die Weiße Burg war ihre Domäne. Sie fühlte sich überfallen, genau wie bei den Seanchanern. Aber dieser Kampf unterschied sich sehr von der Abwehr der Seanchaner. Damals war der Feind kühn und leicht zu entdecken gewesen.
    Schwacher Lichtschein erschien unter einem Türspalt voraus. Mit vorbereiteten Geweben versetzte sie sich in den Raum. Zwei Frauen flüsterten dort miteinander, eine hielt eine Lichtkugel. Evanellein und Mestra, zwei der Schwarzen Schwestern, die aus der Weißen Burg geflohen waren.
    Egwene griff mit einem Feuerball an, der Mestra in ein Inferno tauchte und vernichtete. Evanellein schrie auf, und Egwene wandte einen Trick an, den Nynaeve ihr beigebracht hatte – in Gedanken stellte sie sich eine völlig debile Evanellein vor, unfähig zu denken, unfähig zu reagieren.
    Ein glasiger Blick trat in die Augen der Frau, ihr Mund schloss sich nicht mehr. Gedanken waren schneller als Gewebe. Egwene zögerte. Und nun? Sie töten, während sie sich nicht verteidigen konnte? Bei der Vorstellung drehte sich ihr der Magen um. Ich könnte sie gefangen nehmen. Und dann …
    Jemand erschien im Zimmer. Sie trug Schwarz, ein prächtiges Gewand mit Silberbesatz. Dunkelheit aus wirbelnden Stoffstreifen umwehte sie, bauschte den Rock auf. Der Effekt war unnatürlich und eindrucksvoll, allein hier in Tel’aran’rhiod möglich.
    Egwene sah der Frau in die Augen. Groß und blau, in einem knochigen Gesicht mit kinnlangem schwarzen Haar. Da funkelte Macht in diesen Augen, und Egwene wusste sofort, was ihr dort gegenüberstand. Warum kämpfen? Sie konnte unmöglich …
    Egwene fühlte, wie sich ihre Einstellung veränderte, wie sie zu akzeptieren begann. Panik durchzuckte sie, und in einem Augenblick der Klarheit schickte sie sich weg.
    Sie erschien in ihrem Gemach, hielt sich den Kopf und setzte sich auf ihr Bett. Beim Licht, diese Frau war wirklich stark gewesen.
    Hinter ihr ertönte ein Laut; jemand erschien im Zimmer. Egwene sprang auf die Füße und bereitete Gewebe vor. Dort stand Nynaeve, die Augen vor Wut weit aufgerissen. Sie stieß die Hände nach vorn, und Gewebe bildeten sich, aber dann erstarrte sie.
    »In den Garten«, sagte Egwene, die ihren Gemächern nicht vertraute. Sie hätte nicht herkommen dürfen; Mesaana würde diesen Ort kennen.
    Nynaeve nickte, und Egwene verschwand und erschien im unteren Burggarten. Über ihr erstreckte sich die seltsame violette Kuppel. Was war das, und wie hatte Mesaana es bloß hergebracht? Nynaeve erschien einen Augenblick später.
    »Sie sind noch immer dort oben«, flüsterte sie. »Ich habe gerade Alviarin gesehen.«
    »Ich bin Mesaana begegnet«, sagte Egwene. »Sie hat mich beinahe überwältigt.«
    »Beim Licht! Bist du wohlauf?«
    Egwene nickte. »Mestra ist tot. Ich habe auch Evanellein gesehen.«
    »Dort oben ist es so finster wie in einer Gruft«, flüsterte Nynaeve. »Ich glaube, dafür haben sie gesorgt. Siuan und Leane geht es gut; sie sind zusammengeblieben, ich habe sie vor Kurzem gesehen. Kurz davor konnte ich Notori mit einem Feuerstoß treffen. Sie ist tot.«
    »Gut. Die Schwarze Ajah stahl neunzehn Ter’angreale .

Weitere Kostenlose Bücher