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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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ja …
    »Egwene?«, fragte er.
    Sie drückte sich in der Nähe gegen die Wand und starrte konzentriert den Gang entlang. Als er sprach, kreiselte sie auf dem Absatz herum und riss die Hände hoch. Etwas Unsichtbares packte nach ihm. Aber sein Geist reagierte sofort und stieß die Luft von sich.
    Egwene starrte ihn überrascht an, als sie ihn nicht packen konnte.
    Er trat vor. »Egwene, du solltest nicht hier sein. Dieser Ort ist gefährlich.«
    »Perrin?«
    »Ich weiß nicht, wie du hergefunden hast«, sagte er. »Aber du musst jetzt gehen. Bitte.«
    »Wie hast du mich aufhalten können?«, verlangte sie zu wissen. »Was tust du überhaupt hier? Warst du mit Rand zusammen? Sag mir, wo er ist.«
    Sie sprach mit solcher Autorität. Sie erschien ihm beinahe wie eine völlig andere Person, die Jahrzehnte älter als das Mädchen war, das er gekannt hatte. Er wollte antworten, aber sie schnitt ihm das Wort ab.
    »Ich habe dafür jetzt keine Zeit«, sagte sie. »Es tut mir leid, Perrin. Ich komme zurück zu dir.« Sie hob die Hand, und er fühlte, wie sich die Realität um ihn herum veränderte. Seile erschienen aus dem Nichts und fesselten ihn.
    Amüsiert schaute er an sich herab. Die Seile rutschten in dem Augenblick herunter, in dem er sie als zu lose betrachtete.
    Egwene blinzelte und sah ungläubig zu, wie sie zu Boden fielen. »Wie …«
    Jemand stürmte aus einem Zimmer in der Nähe, eine hochgewachsene Frau mit schlankem Hals und schwarzen Haaren, die ein eng anliegendes weißes Kleid trug. Sie hob lächelnd die Hände, und ein Licht erschien vor ihr.
    Perrin musste nicht wissen, was sie da tat. Er war ein Wolf; er war der Herrscher dieses Ortes. Gewebe waren bedeutungslos. Er stellte sich vor, dass der Angriff der Frau ihn verfehlte; er wusste , dass es so passieren würde.
    Ein greller Lichtstreifen löste sich von der Frau. Perrin hob eine Hand vor sich und Egwene. Das Licht verschwand, als hätte es seine Hand aufgehalten.
    Egwene drehte sich um, und über der Frau zerplatzte die Mauer. Ein Trümmerstück krachte brutal gegen ihren Kopf und schickte sie zu Boden. Beim Licht, nach so einem Schlag war sie vermutlich tot.
    Egwene roch nach Erstaunen. Sie fuhr zu ihm herum. »Baalsfeuer? Du hast Baalsfeuer aufgehalten? Nichts sollte das schaffen können.«
    »Es ist doch nur ein Gewebe«, erwiderte Perrin und tastete in Gedanken nach Springer. Wo war der Schlächter?
    »Es ist nicht nur ein Gewebe, Perrin, es ist …«
    »Es tut mir leid, Egwene. Wir unterhalten uns später. Sei an diesem Ort vorsichtig. Vermutlich ist dir das bereits klar, aber trotzdem. Es ist gefährlicher, als du ahnst.«
    Er drehte sich um und lief los, ließ die nach Worten suchende Egwene zurück. Anscheinend hatte sie es geschafft, eine Aes Sedai zu werden. Das war gut; sie verdiente es.
    Springer? Wo bist du?
    Die einzige Antwort war ein plötzlicher furchterregender Schmerzimpuls.
    Gawyn kämpfte gegen drei lebende Schatten aus Dunkelheit und Stahl um sein Leben.
    Sie bedrängten ihn bis an die Grenzen seiner Fähigkeiten, fügten ihm ein halbes Dutzend blutende Wunden an Armen und Beinen zu. Mit ›Der Wirbelsturm wütet‹ verteidigte er seine empfindlicheren Körperteile. Und das auch nur so gerade eben.
    Sein Blut befleckte die Vorhänge um Egwenes Bett. Falls seine Gegner sie bereits getötet hatten, dann führten sie jedenfalls ein überzeugendes Schauspiel auf, sie weiterhin zu bedrohen.
    Er wurde schwächer. Seine Stiefel hinterließen blutige Abdrücke auf dem Boden. Er fühlte keinen Schmerz. Seine Paraden kamen schwerfällig. In wenigen Augenblicken würden sie ihn überwältigen.
    Es kam keine Hilfe, obwohl er heiser vom Rufen war. Du Narr! Du musst mehr Zeit mit Nachdenken verbringen und weniger damit, dich kopfüber in die Gefahr zu stürzen! Er hätte die ganze Burg alarmieren sollen.
    Er war allein noch aus dem Grund am Leben, weil die drei vorsichtig waren und ihn auslaugten. Sobald er tot war, würden sie zu einem Amoklauf durch die Weiße Burg aufbrechen, genau wie die Sul’dam angedeutet hatte. Die Aes Sedai würden völlig überrascht werden. Diese Nacht konnte zu einer größeren Katastrophe auswachsen als der erste Angriff der Seanchaner.
    Die drei bewegten sich vorwärts.
    O nein!, dachte Gawyn, als einer von ihnen zu ›Der Fluss unterspült das Ufer‹ ansetzte. Mit einem Satz nach vorn wich er zwei Klingen aus und schwang seine Waffe. Erstaunlicherweise traf er, und ein Aufschrei ertönte. Blut spritzte

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