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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Machtlenker in einer engen Gruppe.
    Die Luft auf der anderen Seite des Wegetors war kühl und roch erfrischend sauber. Perrin war sich gar nicht bewusst gewesen, wie sehr ihn der Gestank des Bösen gestört hatte. Er atmete tief ein. Sie befanden sich auf einer Anhöhe, ein Stück von einem Lichtflecken neben einem Fluss entfernt, der vermutlich Weißbrücke war.
    Seine Truppen jubelten, als er durch das Tor kam. Das große Lager war bereits größtenteils aufgebaut, Wachtposten aufgestellt. Das Tor hatte sich auf einem großen Platz im hinteren Teil geöffnet und war mit Pfosten abgetrennt.
    Sie waren entkommen. Der Preis dafür war hoch gewesen, aber sie waren entkommen.
    Graendal lehnte sich zurück. Die Lederkissen waren mit den Daunen von Kallirjungen gefüllt, die es in diesem Zeitalter bloß in Shara gab. Sie nahm die Luxuriosität kaum wahr.
    Der Diener – eine Leihgabe Moridins – kniete vor ihr auf einem Knie. Sein Blick loderte leidenschaftlich und war nur zur Hälfte gesenkt. Er stand unter Kontrolle, wenn auch nur so gerade eben. Er wusste, dass er einzigartig war.
    So wie er zu wissen schien, dass man sie für sein Versagen verantwortlich machen würde. Graendal schwitzte nicht. Dazu war sie viel zu kontrolliert. Plötzlich flogen die Fensterläden des weitläufigen Zimmers mit dem roten Fliesenboden auf, und ein kalter Meerwind fuhr durch den Raum und blies mehrere Lampen aus. Qualm stieg von den Dochten auf.
    Sie würde nicht scheitern.
    »Lass die Falle trotzdem zuschnappen«, befahl sie.
    »Aber …«, sagte der Diener.
    »Tu es, und widerspreche keiner Auserwählten, du Hund.«
    Der Diener senkte den Blick, obwohl noch immer ein rebellisches Funken darin lag.
    Egal. Sie hatte noch immer ein Werkzeug, das sie so sorgfältig platziert hatte. Das sie für einen Augenblick wie diesen vorbereitet hatte.
    Es galt vorsichtig zu agieren. Aybara war ein Ta’veren , und auch noch ein furchterregend starker. Aus der Ferne abgeschossene Pfeile würden fehlgehen, und in einer Zeit friedvoller Besinnlichkeit würde er aufmerksam sein und entkommen.
    Sie brauchte einen Sturm, in dem er genau im Zentrum stand. Und dann würde die Klinge zuschlagen. Das ist noch nicht vorbei, Gefallener Schmied. Nicht einmal annähernd.

KAPITEL 39

    Im Dreifachen Land
    A viendha fühlte sich wieder gut.
    Das Dreifache Land wies eine beruhigende Perfektion auf. Feuchtländer hielten die monotonen Farben der Landschaft für trist, aber Aviendha fand sie wunderschön. Schlichte braune und hellbraune Farbtöne. Vertraut und verlässlich, nicht wie in den Feuchtlanden, wo man sich nur umzudrehen brauchte und Landschaft und Wetter jedes Mal anders waren.
    Aviendha rannte in die dunkler werdende Nacht, ihre Füße trafen jedes Mal auf staubigen Boden. Zum ersten Mal seit vielen Monaten hatte sie das Gefühl, allein zu sein. In den Feuchtlanden konnte sie nie den Eindruck abschütteln, von irgendeinem Feind beobachtet zu werden, den sie weder sehen noch angreifen konnte.
    Nicht, dass das Dreifache Land sicherer gewesen wäre. Ganz im Gegenteil. Die im Schatten liegende Stelle unter dem Nadra -Busch war der Bau einer tödlichen Schlange. Berührte man die dürren Zweige, würde die Schlange zubeißen; sie hatte fünf Männer an diesen Bissen sterben sehen. Der Bau war lediglich eine der vielen Gefahren, an denen sie auf ihrem Lauf nach Rhuidean vorbeikam. Aber diese Gefahren waren zu verstehen. Sie konnte sie sehen, einschätzen und ihnen aus dem Weg gehen. Starb sie am Biss einer Schlange oder fiel der Hitze des Landes zum Opfer, dann war das ihre eigene Schuld.
    Sich dem Feind oder der Gefahr zu stellen, die man sehen konnte, war immer der Gefahr vorzuziehen, die sich hinter den Gesichtern verlogener Feuchtländer verbarg.
    Sie lief weiter, obwohl das Licht zur Neige ging. Es tat gut, wieder zu schwitzen. In den Feuchtlanden schwitzten die Menschen nicht genug, vielleicht machte das sie ja so ungewöhnlich. Statt sich von der Sonne wärmen zu lassen, bedienten sie sich Erfrischungen. Statt sich in ein ordentliches Schweißzelt zu begeben, um sauber zu werden, tauchten sie sich in Wasser. Das konnte nicht gesund sein.
    Sie würde sich nicht selbst belügen. Sie hatte diesen Luxus selbst gekostet, und am Ende hatte sie diese Bäder und die schönen Kleider genossen, die Elayne ihr aufgedrängt hatte. Man musste sich seine Schwächen eingestehen, bevor man sie besiegen konnte. Als sie jetzt über die sanft ansteigende Erde des

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