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Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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schliefst«, sagte Faile und bettete seinen Kopf in ihren Schoß. »Aber Edarra hat uns davon abgehalten.«
    »Das kann man nicht machen. Es hätte auch nicht funktioniert.« Das war die Stimme der Weisen Frau. Perrin konnte sie irgendwo im Zelt hören. Er lag auf seiner Pritsche. Draußen herrschte Dämmerlicht.
    »Es ist mehr als eine Stunde vergangen«, sagte er. »Ihr solltet schon lange weg sein.«
    »Pst«, machte Faile. »Die Wegetore funktionieren wieder, und fast jeder ist durch. Nur ein paar Tausend Soldaten sind noch hier – größtenteils Aiel und Männer von den Zwei Flüssen. Glaubst du, sie würden ohne dich gehen, glaubst du, ich würde dich zurücklassen?«
    Er setzte sich auf und wischte sich die Stirn ab. Sie war schweißfeucht. Er versuchte, den Schweiß verschwinden zu lassen, so wie er es im Wolfstraum immer tat. Natürlich scheiterte er. Edarra stand hinter ihm an der Wand. Sie musterte ihn berechnend.
    Er wandte sich Faile zu. »Wir müssen hier weg«, sagte er mit brüchiger Stimme. »Der Schlächter wird nicht allein arbeiten. Es wird eine Falle geben, möglicherweise ein Heer. Jemand mit einem Heer. Sie könnten jeden Augenblick zuschlagen!«
    »Kannst du stehen?«, fragte Faile.
    »Ja.« Er fühlte sich schwach, aber mit Failes Hilfe schaffte er es. Das Zelttuch raschelte, und Chiad trat mit einem Wasserschlauch ein. Perrin nahm ihn dankbar entgegen und trank. Es löschte seinen Durst, aber die Schmerzen wühlten noch immer in seinem Leib.
    Springer … Er senkte den Wasserschlauch. Im Wolfstraum war der Tod endgültig. Wohin würde Springers Seele gehen?
    Ich muss weitermachen, dachte er. Meine Leute in Sicherheit bringen. Er schritt zum Zelteingang. Seine Beine fühlten sich bereits kräftiger an.
    »Ich sehe deine Trauer, mein Gemahl«, sagte Faile, die ihn begleitete und ihm die Hand auf den Arm legte. »Was ist geschehen?«
    »Ich verlor einen Freund«, sagte er leise. »Zum zweiten Mal.«
    »Springer?« Sie roch ängstlich.
    »Ja.«
    »Oh, Perrin, es tut mir so leid.« Ihre Stimme war sanft, als sie aus dem Zelt traten. Es stand ganz allein auf dem Feld, das einst sein Heer beherbergt hatte. Auf dem gelben und braunen Gras zeichneten sich noch immer die Abdrücke von Zelten ab; in großen Zickzackmustern waren Pfade in den Schlamm getreten worden. Es sah aus wie der Grundriss einer Stadt, vorgefertigte Abschnitte für Gebäude, gerade Linien für spätere Straßen. Aber jetzt war es so gut wie menschenleer.
    Der grollende Himmel war dunkel. Chiad hielt eine Laterne hoch, um das Gras vor ihnen zu beleuchten. Mehrere Gruppen Soldaten warteten. Töchter hoben ihre Speere in die Höhe, als sie ihn sahen, dann schlugen sie sie gegen ihre Schilde. Ein Zeichen der Anerkennung.
    Die Männer von den Zwei Flüssen waren auch da, sammelten sich um ihn, als sich die Nachricht verbreitete. Wie viel von dem, was er heute Nacht getan hatte, konnten sie sich denken? Die Männer von den Zwei Flüssen jubelten, und trotz seiner Anspannung nickte Perrin ihnen zu. Das Übel lag noch immer in der Luft. Er hatte angenommen, dass der Traumnagel es verursachte, aber das war anscheinend ein Irrtum gewesen. Hier roch es wie in der Großen Fäule.
    Die Asha’man standen, wo sich die Mitte des Lagers befunden hatte. Sie drehten sich bei Perrins Näherkommen um und salutierten mit der Hand auf der Brust. Sie schienen in guter Form zu sein, obwohl sie gerade das ganze Lager transportiert hatten.
    »Bringt uns hier weg, Männer«, sagte Perrin zu ihnen. »Ich will keine Minute länger an diesem Ort bleiben.«
    »Ja, mein Lord«, sagte Grady und klang eifrig. Er konzentrierte sich sichtlich, und neben ihm öffnete sich ein kleines Wegetor.
    »Hindurch«, sagte Perrin und winkte die Männer aus den Zwei Flüssen heran. Sie schritten mit schnellem Schritt hindurch. Die Töchter und Gaul warteten bei Perrin, genau wie Elyas.
    Perrin ließ den Blick über den ehemaligen Lagerplatz schweifen. Beim Licht. Ich komme mir vor wie eine Maus, die von einem Falken in Augenschein genommen wird.
    »Ich schätze nicht, Ihr könntet für etwas Licht sorgen?«, sagte Perrin zu Neald, der neben dem Tor stand.
    Der Asha’man nickte, und eine Reihe Lichtkugeln erschienen ringsum. Sie sausten auf dem Feld herum.
    Sie zeigten nichts. Nur einen verlassenen Lagerplatz. Die letzten Männer der Truppe verschwanden im Tor. Perrin und Faile schlossen sich ihnen an, gefolgt von Gaul, Elyas und den Töchtern. Schließlich passierten die

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