Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)
aufsteigender Dampf, schwarze Bodenfliesen in Dreiecksform. In der Mitte kein dreieckiges Tor, durch das sie hinauskamen. Blut und verdammte Asche.
Mat kontrollierte die anderen drei Durchgänge und hielt den Ashandarei in den verschwitzten Händen. Sie konnten nicht denselben Trick wie zuvor benutzen, zwischen den gleichen zwei Räumen hin und her zu laufen. Nicht, wo die Aelfinn hinter ihnen her waren. Er musste sein Glück heraufbeschwören. Er wollte sich drehen und …
»Wir müssen in Bewegung bleiben!«, rief Noal. Er war an der Tür stehen geblieben und tänzelte nervös von einem Fuß auf den anderen. »Mat! Wenn uns diese Schlangen erwischen …«
Mat konnte sie hören, wie sie hinter ihnen zischten. Wie das Rauschen eines Flusses. Er wählte eine beliebige Richtung und lief los.
»Wirf noch einen Zylinder!«, sagte Thom.
»Das war der Letzte«, erwiderte Mat. »Und wir haben bloß drei Nachtblumen.« Sein Bündel fühlte sich leicht an.
»Musik funktioniert nicht bei ihnen«, sagte Noal und warf seine Trommel weg. »Sie sind zu wütend.«
Mat fluchte und entzündete eine Nachtblume mit einem Zündholz, dann warf er sie über die Schulter. Die drei Männer hasteten in den nächsten Raum und verließen ihn sofort durch den Durchgang auf der anderen Seite.
»Ich weiß nicht, in welche Richtung wir gehen sollen, mein Junge«, sagte Thom. Er klang so atemlos! »Wir haben uns verirrt.«
»Ich habe die Wege nach dem Zufallsprinzip ausgesucht!«, erwiderte Mat.
»Aber du kannst nicht zurückgehen«, sagte Thom. »Das ist vermutlich die Richtung, in die uns das Glück führen würde!«
Die Nachtblume explodierte, und ihr Donnern hallte durch die Korridore. Es war bei Weitem nicht so laut wie der Zylinder. Mat riskierte einen Blick über die Schulter und sah Rauch und Funken in den Tunnel fliegen. Das Feuer enthüllte die Aelfinn, aber schon bald schoben sich die mutigeren Angehörigen der Gruppe durch den Rauch.
»Vielleicht können wir ja verhandeln«, keuchte Thom.
»Sie sehen zu zornig aus«, meinte Noal.
»Mat«, sagte Thom, »du hast doch erwähnt, dass sie über dein Auge Bescheid wussten. Sie haben eine Frage darüber beantwortet.«
»Sie haben mir gesagt, dass ich verdammt noch mal die Hälfte des Lichts der Welt aufgeben müsste«, erwiderte Mat, dessen Schädel noch immer dröhnte. »Ich wollte es gar nicht wissen, aber sie sagten es mir trotzdem.«
»Was sagten sie sonst noch?«, verlangte Thom zu wissen. »Könnte ein Hinweis dabei sein? Wie bist du das letzte Mal hier rausgekommen?«
»Sie warfen mich hinaus.«
Sie kamen zum nächsten Raum – kein Dreieckstor –, dann liefen sie in den linken Durchgang. Vermutlich stimmte, was Thom zuvor gesagt hatte. Vermutlich mussten sie wieder in die entgegengesetzte Richtung. Aber das konnten sie nicht, wenn ihnen das Schlangennest so dicht auf den Fersen war!
»Sie warfen mich durch den Türrahmen im Aelfinn-Reich«, sagte Mat, dem langsam die Luft ausging. »Er führte in den Keller vom Stein von Tear.«
»Vielleicht können wir ja den finden!«, sagte Thom. »Dein Glück, Mat. Es soll uns ins Reich der Aelfinn bringen.«
Das konnte funktionieren. »Also gut«, sagte er, schloss das Auge und drehte sich.
Er zeigte in eine Richtung und öffnete das Auge. Er zeigte direkt auf den Gang mit den Aelfinn, die ihnen entgegenschlängelten.
»Verdammte Asche!«, fluchte er, wandte sich ab und lief vor ihnen weg, wählte blindlings einen anderen Korridor.
Thom schloss sich ihm an, aber er sah erschöpft aus. Mat hätte ihm Moiraine eine Weile abnehmen können, aber Thom würde so müde sein, dass er nicht kämpfen konnte. Die Aelfinn würden sie hetzen, bis sie nicht mehr konnten, genau wie sie es vor Jahrhunderten bei Birgitte getan hatten.
Im nächsten Raum blieb Thom stolpernd stehen und krümmte sich zusammen, obwohl er Moiraine noch immer hielt. Wie alle Gemächer hatte auch dieses vier Türdurchgänge. Aber der einzige Weg, der funktioniert hätte, führte direkt zu den Aelfinn. Der Weg, den sie nicht nehmen konnten.
»Dieses Spiel ist nicht zu gewinnen«, sagte Thom keuchend. »Selbst wenn wir betrügen, das ist nicht zu gewinnen.«
»Thom …«, sagte Mat drängend. Er reichte dem Gaukler den Ashandarei , dann nahm er Moiraine. Sie war so leicht. Was gut war, da Thom sonst niemals so lange hätte durchhalten können, wie er es getan hatte.
Noal sah sie an, dann schaute er zurück in den Korridor. Die Aelfinn würden gleich da
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