Das Rad der Zeit 13. Das Original: Mitternachtstürme (German Edition)
Und er würde sie bezahlen müssen. In diesem Augenblick wusste er, dass er es tun würde. Denn ihm war völlig klar, dass der Preis dafür einfach zu hoch sein würde, sollte er sich weigern. Nicht nur für Thom, nicht nur für Moiraine, und auch nicht nur für ihn selbst. Nach dem zu urteilen, was man ihm erzählt hatte, hing das Schicksal der Welt selbst von diesem Augenblick ab.
Nun, soll man mich doch als Narren verbrennen. Vielleicht bin ich ja doch ein Held. War das zu glauben?
»Ich bezahle ihn«, verkündete er. »Die Hälfte des Lichts der Welt.« Um die Welt zu retten.
»Abgemacht!«, verkündete einer der männlichen Eelfinn.
Die acht Kreaturen sprangen zugleich von ihren Podesten. Sie nahmen ihn in die Mitte und verringerten unablässig den Abstand, wie eine sich zuziehende Henkersschlinge. Schnell, geschmeidig und raubtierhaft.
»Mat!«, rief Thom und bemühte sich, die bewusstlose Moiraine zu halten, während er gleichzeitig nach einem seiner Messer griff.
Mat streckte Thom und Noal die Hand entgegen. »Das muss gemacht werden«, sagte er und entfernte sich ein paar Schritte von seinen Freunden. Die Eelfinn gingen mit und passierten sie ohne einen Blick. Die Goldnieten auf den Riemen, die sich auf jeder Brust der männlichen Eelfinn kreuzten, funkelten im gelben Licht. Alle acht Kreaturen lächelten breit.
Noal hob das Schwert.
»Nein!«, rief Mat. »Brecht diese Abmachung nicht. Denn wenn ihr das tut, werden wir alle hier sterben!«
Die Eelfinn umringten Mat in einem engen Kreis. Er bemühte sich, sie alle gleichzeitig im Auge zu behalten, und sein Herz schien mit jedem Schlag lauter in seiner Brust zu pochen. Sie schnupperten wieder an ihm, holten tief Luft, genossen, was auch immer sie von ihm nahmen.
»Macht schon, verflucht noch mal«, knurrte Mat. »Aber wisset, dass es das Letzte ist, was ihr von mir bekommt. Ich werde aus diesem Turm entkommen, und ich werde eine Möglichkeit finden, meinen Verstand für alle Ewigkeit von euch zu befreien. Ihr bekommt mich nicht. Matrim Cauthon ist nicht eure verdammte Marionette.«
»Das werden wir sehen«, knurrte ein Eelfinn mit lustvollem Blick. Die Hand der Kreatur schoss vor, viel zu scharfe Nägel funkelten im Dämmerlicht. Sie trieb sie direkt in Mats linke Augenhöhle, dann riss sie das Auge mit einem Ruck heraus.
Mat schrie. Beim Licht, was für Schmerzen! Mehr als jede in der Schlacht davongetragene Verletzung, mehr als jede Beleidigung oder Spott. Er fühlte etwas Feuchtes auf der Wange, und er schrie erneut, als seine Finger das klaffende Loch ertasteten, wo sich eben noch sein Auge befunden hatte.
Er warf den Kopf zurück und brüllte in den Raum hinein, schrie vor Agonie.
Die Eelfinn schauten mit ihren schrecklichen, beinahe menschlichen Gesichtern zu, die Augen vor Ekstase zusammengekniffen, während sie sich an etwas labten, das von Mat ausging. Einen beinahe unsichtbaren rot-weißen Dunst.
»Der Geschmack!«, rief ein Eelfinn aus.
»So lange her!«, rief ein anderer.
»Wie er sich um ihn herumwindet!«, sagte der, der sein Auge genommen hatte. »Wie er sich dreht! Blutgeruch in der Luft! Und der Spieler wird zum Zentrum von allem! Ich kann das Schicksal selbst schmecken!«
Mat heulte auf, sein Hut fiel zu Boden, während er durch ein einzelnes, tränenblindes Auge in die Dunkelheit über ihnen starrte. Seine Augenhöhle schien in Flammen zu stehen! Brannte! Er fühlte, wie Blut und Augenflüssigkeit auf seinem Gesicht trockneten und dann abblätterten, während er schrie. Die Eelfinn atmeten noch tiefer ein, erschienen wie betrunken.
Mat stieß einen letzten Schrei aus. Dann ballte er die Fäuste und schloss den Mund, obwohl er ein leises Stöhnen – ein Stöhnen voller Zorn und Schmerz – aus den Tiefen seiner Kehle nicht unterdrücken konnte. Einer der Eelfinn brach wie überwältigt zusammen. Es war der, der Mats Auge genommen hatte. Er hielt es in seinen Händen, krümmte sich darum zusammen. Die anderen stolperten fort, fanden den Weg zu den Säulen oder den Wänden, stützten sich dagegen.
Noal rannte an Mats Seite. Thom, der noch immer Moiraine hielt, folgte ihm vorsichtiger.
»Mat?«, fragte Noal.
Noch immer die Zähne gegen den Schmerz zusammengebissen, zwang sich Mat, seinen Hut vom weißen Boden aufzuheben. Er würde seinen Hut nicht hier zurücklassen, verflucht. Es war ein verdammt guter Hut.
Stolpernd kam er auf die Füße.
»Dein Auge …«, sagte Thom.
»Spielt keine Rolle«, sagte Mat. Soll man mich
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