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Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 5. Das Original: Die Feuer des Himmels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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»Auf alles eine Antwort«, knurrte er leise, »aber Ihr habt ja recht.« Ganz klar, dass er sich wünschte, es sei anders. »Hört mich, Shienarer«, sagte er und wandte sich ihnen zu. Seine Stimme klang plötzlich stählern. »Ich bin Galadedrid Damodred, und diese Frau steht unter meinem Schutz. Was ihre Begleiterin betrifft, wäre es für mich das kleinste Opfer, zu sterben, um sie vor Schaden zu bewahren. Falls Ihr gestattet, dass einer von ihnen auch nur das Geringste zugefügt wird, werde ich Euch suchen und töten.« Er beachtete die plötzliche gefährliche Ausdruckslosigkeit ihrer Mienen genauso wenig wie ihre Schwerter und wandte sich zu ihr um. »Ich schätze, Ihr werdet mir auch jetzt nicht sagen, wo sich Egwene befindet?«
    »Alles, was Ihr wissen müsst, ist, dass sie sich fern von hier befindet.« Sie faltete die Arme unter den Brüsten und spürte, wie ihr Herz hinter den Rippen stark klopfte. Machte sie vielleicht einen gefährlichen Fehler, nur eines hübschen Gesichts wegen? »Und sicherer, als irgendetwas sie machen könnte, was Ihr unternehmt.«
    Er sah aus, als schenke er ihr keinen Glauben, ging aber nicht weiter darauf ein. »Mit etwas Glück finde ich innerhalb von ein oder zwei Tagen ein Schiff für Euch. Bis dahin bleibt immer bei der … Truppe dieses … Valan Luca. Benehmt Euch nicht auffällig und vermeidet jedes Aufsehen. Soweit das möglich ist bei dieser Haarfarbe. Und richtet Elayne aus, sie solle das nächste Mal nicht wieder vor mir davonlaufen. Das Licht war Euch gnädig, dass ich Euch noch unbeschadet vorgefunden habe, und es wird doppelt so gnädig sein müssen, um jeden Schaden von Euch abzuhalten, wenn Ihr versucht, auf eigene Faust durch Ghealdan zu ziehen. Die blasphemischen Schurken des Propheten sind überall, haben keinen Respekt vor dem Gesetz und vor anderen Menschen, und dabei habe ich noch gar keine Briganten mitgezählt, die ihren Vorteil aus diesem Durcheinander ziehen. Samara selbst ist ein Wespennest, aber wenn Ihr euch ganz still verhaltet und meine halsstarrige Schwester dazu bringt, dass sie dasselbe tut, dann finde ich einen Weg, Euch herauszuholen, bevor Ihr gestochen werdet.«
    Es kostete sie Mühe, den Mund zu halten. Er übernahm das, was sie ihm gesagt hatte, und machte es zur Bedingung! Als Nächstes würde der Mann vermutlich wollen, dass man Elayne und sie in Wolle einpackte und auf ein Regalbrett stellte. Wäre es nicht das Beste, wenn jemand das unternähme?, fragte eine kleine Stimme in ihrem Inneren. Hast du nicht schon genug Unheil angerichtet, weil du unbedingt deinen Weg gehen musstest? Sie sagte der Stimme energisch, sie solle ruhig sein. Die hörte nicht auf sie und begann stattdessen, alle möglichen Katastrophen und Beinahe-Katastrophen aufzuzählen, die auf ihre Sturheit zurückzuführen waren.
    Er nahm ihr Schweigen offensichtlich für Zustimmung, wandte sich von ihr ab – und hielt inne. Ragan und Uno hatten ihm den Weg zur Straße versperrt. Sie sahen mit dieser trügerischen Gelassenheit im Blick zu ihr herüber, die sich so oft bei Männern zeigte, wenn sie kurz davor standen, gewalttätig zu werden. Die Luft schien zu knistern, bis sie ihnen mit einer schnellen Bewegung bedeutete, den Weg freizugeben. Die Shienarer senkten daraufhin ihre Klingen und traten zur Seite. Auch Galad nahm die Hand vom Heft seines Schwertes, schob sich an ihnen vorbei und verschwand in der Menge, ohne noch einmal zurückzublicken.
    Nynaeve warf Uno und Ragan jeweils noch einen strafenden Blick zu, bevor sie dann in entgegengesetzter Richtung davonstolzierte. Nun hatte sie alles einmal richtig gut geplant, und dann hätten die beiden fast alles ruiniert. Männer schienen doch immer zu glauben, man könne alles mit Gewalt lösen. Hätte sie einen kräftigen Stock zur Hand, dann hätte sie damit am liebsten alle drei so lange verprügelt, bis sie Einsicht zeigten. Gewalt, pah!
    Die Shienarer schienen jetzt aber wirklich einzusehen, dass sie ein Recht darauf hatte, ihnen böse zu sein, denn sie hatten die Schwerter wieder in die Scheiden auf ihren Rücken gesteckt und folgten ihr, ohne ein Wort zu sagen. Sie äußerten nicht einmal etwas, als sie zum zweiten Mal falsch in eine Straße abbog und daraufhin zurückgehen musste. Es war auch besser für sie, gerade in diesem Moment den Mund zu halten. Sie hatte endgültig genug davon, zu allem und jedem schweigen zu müssen. Zuerst Masema und dann Galad. Alles, was sie sich wünschte, war eine hauchdünne Ausrede,

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