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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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organisiert hatten, die alle Fäden in der Hand hielten. »Wie viele schicken sie hin, Siuan?« Elayne schnappte nach Luft; offensichtlich hatte sie daran noch gar nicht gedacht. Da konnte man sehen, wie durcheinander sie war. Gewöhnlich bemerkte sie Einzelheiten, die Nynaeve entgingen.
    Siuan leugnete es nicht ab. Seit sie der Dämpfung unterzogen worden war, konnte sie lügen wie ein Wollhändler, aber wenn sie sich entschlossen hatte, offen zu sprechen, dann war sie so offen wie ein Schlag ins Gesicht. »Neun. ›Genug, um dem Wiedergeborenen Drachen die Ehre zu erweisen …‹ Das stinkt wie die Innereien eines Fisches! Eine Gesandtschaft zu einem König geht selten über drei hinaus! ›… aber nicht genug, um ihm Angst einzujagen.‹ Falls er mittlerweile genug gelernt hat, um überhaupt Angst zu empfinden.«
    »Ihr solltet besser hoffen, dass er das gelernt hat«, sagte Elayne mit kalter Stimme. »Falls nicht, dann könnten neun sich als acht zu viel erweisen.«
    Dreizehn war die gefährliche Anzahl. Rand war stark, vielleicht stärker als jeder andere Mann seit der Zerstörung der Welt, aber dreizehn verknüpfte Aes Sedai konnten auch ihn überwältigen, ihn von Saidin abschirmen und gefangen nehmen. Dreizehn war auch die Anzahl der Aes Sedai, die man benutzte, um einen Mann der Dämpfung zu unterziehen. Allerdings war Nynaeve mittlerweile zu der Ansicht gekommen, dass dies mehr aus Tradition so gehalten wurde und nicht aus Notwendigkeit. Die Aes Sedai taten vieles einfach, weil sie es immer schon so gehalten hatten.
    Siuans Lächeln war alles andere als freundlich. »Ich frage mich, warum noch niemand daran gedacht hat. Denkt doch mal nach, Mädchen! Das tun schließlich auch Sheriam und der Saal. Natürlich geht anfangs nur eine zu ihm, und anschließend auch nur so viele, wie er ertragen kann. Aber er wird wissen, dass neun kamen, und irgendjemand wird ihm sicher erzählen, welche Ehre das ist.«
    »Ach so«, sagte Elayne kleinlaut. »Ich hätte wissen müssen, dass eine von Euch daran denken würde. Tut mir leid.« Das war noch eine gute Eigenschaft an ihr. Sie konnte stur sein wie ein schielender Maulesel, aber wenn ihr klar wurde, dass sie im Unrecht war, gab sie es so ehrlich zu wie eine Frau vom Land. Bei einer Adligen war das schon mehr als ungewöhnlich.
    »Min geht auch mit«, sagte Leane. »Ihr … Talent könnte nützlich sein für Rand. Davon wissen die Schwestern natürlich nichts. Sie versteht es, Geheimnisse zu wahren.« Als wäre das das Wichtige daran.
    »So, so«, sagte Elayne. Diesmal klang ihre Stimme betont nichtssagend. Dann bemühte sie sich, etwas heiterer zu sprechen, aber das misslang ihr gründlich. »Na ja, wie ich sehe, seid Ihr mit … mit Marigan beschäftigt. Ich wollte ja nicht stören. Bitte entschuldigt die Unterbrechung.« Sie war weg, bevor Nynaeve den Mund aufbekam. Die Tür krachte hinter ihr zu.
    Zornig fuhr Nynaeve Leane an: »Ich dachte, Siuan sei die gemeinere von Euch beiden, aber das war wirklich hundsgemein!«
    Es war Siuan, die ihr antwortete: »Wenn zwei Frauen den gleichen Mann lieben, gibt es Schwierigkeiten. Und wenn dieser Mann dann auch noch Rand al’Thor ist … Das Licht mag wissen, wie es um seine geistige Gesundheit steht, oder was sie bei ihm anrichten könnten. Wenn es um Kratzen und Beißen und Haareausreißen geht, dann sollen sie das jetzt und hier erledigen.«
    Ohne nachzudenken schnappte Nynaeves Hand ihren Zopf und riss ihn mit einem Ruck über ihre Schulter. »Ich sollte …« Das Dumme war nur, dass sie gar nicht viel tun konnte und auf jeden Fall nichts, womit sie etwas änderte. »Wir machen weiter an dem Punkt, an dem Elayne hereinplatzte. Aber, Siuan … Solltet Ihr Elayne jemals wieder so etwas antun«, oder auch mir, dachte sie, »dann bekommt Ihr es mit mir zu tun … Wo wollt Ihr eigentlich hin?« Siuan hatte ihren Stuhl zurückgeschoben und sich erhoben, worauf Leane nach einem kurzen Blickaustausch das Gleiche tat.
    »Wir haben zu tun«, sagte Siuan kurz angebunden und bereits auf dem Weg zur Tür.
    »Ihr habt versprochen, mir zur Verfügung zu stehen, Siuan. Sheriam hat es Euch aufgetragen.« Sheriam hatte es genau wie Siuan für reine Zeitverschwendung gehalten, aber Nynaeve und Elayne hatten sich eine Belohnung verdient und auch eine gewisse Portion Großzügigkeit. Wie beispielsweise Marigan als Zofe zugewiesen zu bekommen, damit sie mehr Zeit für die Studien der Aufgenommenen hatten.
    Siuan warf ihr von der Tür her

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