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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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als die eigenen Beine, aber er schob geschmeidig sein Schwert zur Seite, als er sich verbeugte. Die Verbeugung galt eher Bashere als Rand. Bashere mochte ja dem Wiedergeborenen Drachen folgen, aber Tumad, so hieß er wohl, Tumad Ahzkan, war Basheres Gefolgsmann. Enaila und drei weitere Töchter beobachteten den Mann sehr aufmerksam, denn sie misstrauten jedem Feuchtländer, der in die Nähe ihres Car’a’carn kam.
    »Da ist ein Mann am Tor, der hereinwill«, sagte Tumad leicht verunsichert. »Er sagt … Es ist Mazrim Taim, mein Lord Bashere.«

KAPITEL 2

    Der Neuankömmling
    M azrim Taim. Vor Rand hatten in den vergangenen Jahrhunderten schon andere Männer behauptet, der Wiedergeborene Drache zu sein. In den letzten paar Jahren vor Rand hatte es sogar eine ganze Schwemme von falschen Drachen gegeben. Manche von ihnen konnten tatsächlich die Macht lenken. Mazrim Taim war einer davon. Er hatte ein Heer um sich gesammelt und Saldaea mit Krieg überzogen, bevor er gefangen genommen wurde. Basheres Miene verzog sich nicht, doch er packte das Heft seines Schwertes so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Tumad blickte ihn an und wartete auf Befehle. Taims Flucht auf dem Weg nach Tar Valon, wo er einer Dämpfung unterzogen werden sollte, war der Grund, warum Bashere überhaupt nach Andor gekommen war. So sehr fürchtete und hasste Saldaea Mazrim Taim. Königin Tenobia hatte Bashere mit einem Heer ausgesandt, Taim zu verfolgen, wohin sich der Mann auch wandte, wie lange es auch dauern mochte, um sicherzugehen, dass Taim Saldaea nie wieder unsicher machen könne.
    Die Töchter standen gelassen da, doch unter den Andoranern entfachte dieser Name eine Unruhe, als habe man eine Fackel auf dürres Gras geworfen. Arymilla zogen sie gerade wieder auf die Beine, doch nun kippten ihre Pupillen schon wieder nach oben und sie wäre erneut zusammengebrochen, hätte nicht Karind sie aufgefangen und langsam auf die Fliesen hinabgleiten lassen. Elegar taumelte rückwärts unter die Arkaden und krümmte sich würgend zusammen. Die anderen keuchten, pressten sich Taschentücher vor den Mund, packten die Hefte ihrer Schwerter und befanden sich offensichtlich in einem Zustand der Panik. Selbst die standhafte Karind leckte sich nervös die Lippen.
    Rand nahm die Hand von seiner Manteltasche. »Die Amnestie«, sagte er, und die beiden Männer aus Saldaea warfen ihm einen langen, ausdruckslosen Blick zu.
    »Und was ist, wenn er nicht Eurer Amnestie wegen gekommen ist?«, fragte Bashere nach kurzer Pause. »Wenn er immer noch behauptet, der Wiedergeborene Drache zu sein?« Die Andoraner bewegten sich unruhig. Niemand wollte sich innerhalb einiger Meilen Umkreis um einen Ort befinden, an dem die Eine Macht in einem Duell verwendet wurde.
    »Falls er das glaubt«, erwiderte Rand energisch, »werde ich ihn eines Besseren belehren.« Er hatte einen Angreal der seltensten Art in der Tasche, einen, der für Männer geschaffen war: die Statue eines kleinen, fetten Mannes mit einem Schwert. So stark Taim auch sein mochte, dem hatte er doch nichts entgegenzusetzen. »Aber wenn er der Amnestie wegen gekommen ist, dann ist er frei, so wie jeder andere Mann.« Was Taim auch in Saldaea angerichtet haben mochte – er konnte sich nicht leisten, einen Mann abzuweisen, der die Macht lenken konnte und dem man nicht erst alles vom ersten Schritt an beibringen musste. Einen solchen Mann brauchte er dringend. Er würde niemanden abweisen, bis auf einen der Verlorenen natürlich, wenn es nicht absolut notwendig war.
    Demandred und Sammael, Semirhage und Mesaana und … Rand verdrängte Lews Therins Gedanken. Jetzt konnte er sich keine Ablenkung leisten.
    Wieder legte Bashere eine Pause ein, bis er weitersprach, doch schließlich nickte er und ließ sein Schwert los. »Eure Amnestie gilt natürlich. Aber merkt Euch, al’Thor: Wenn Taim jemals wieder seinen Fuß auf den Boden Saldaeas setzt, wird er das nicht überleben. Es gibt zu vieles, das man nicht mehr vergessen kann. Nicht einmal ein Befehl von mir oder von Tenobia selbst wird ihm dieses Schicksal ersparen.«
    »Ich werde ihn aus Saldaea heraushalten.« Entweder war Taim hergekommen, um sich ihm zu unterwerfen, oder es würde notwendig sein den Mann zu töten. Unbewusst fasste Rands Hand nach seiner Tasche und drückte durch den Stoff hindurch den fetten, kleinen Mann. »Holt ihn herein.«
    Tumad sah Bashere an, doch dessen Nicken kam so schnell, dass es wirken musste, als habe sich Tumad auf den

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