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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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an Basheres Handgelenk bei. »Er nannte sich Ba’alzamon, aber ich glaube, es war Ishamael. Ich habe ihn später dann im Stein von Tear getötet.«
    »Wie ich hörte, habt Ihr etliche der Verlorenen getötet. Sollte ich Euch mit ›mein Lord Drache‹ ansprechen? Ich habe gehört, dass dieser Haufen hier diesen Titel benützt. Habt Ihr vor, alle Verlorenen zu töten?«
    »Kennt Ihr eine andere Möglichkeit, mit ihnen zu verfahren?«, fragte Rand. »Entweder sie sterben, oder die Welt stirbt. Es sei denn, Ihr glaubt man könne sie dazu überreden, den Schatten genauso im Stich zu lassen wie einst das Licht.« Das wurde langsam lächerlich. Hier stand er und unterhielt sich mit einem Mann, dem sich unter dem Mantel fünf Schwertspitzen in die Haut bohrten. Vermutlich blutete er schon. Und er stand hier und hielt einen weiteren Mann fest, der seine Schwertspitze den anderen hinzufügen und mehr als nur ein bisschen Blut fließen lassen wollte. Wenigstens waren Basheres Männer zu diszipliniert, um ohne den Befehl ihres Generals mehr zu unternehmen. Und wenigstens hielt Bashere den Mund. Rand bewunderte Taims Kaltblütigkeit und fuhr so schnell fort, wie er konnte, ohne dass es erschien, als sei er besonders in Eile.
    »Welche Verbrechen Ihr auch begangen habt, Taim, sie verblassen doch vor denen der Verlorenen. Habt Ihr jemals eine ganze Stadt gefoltert, Tausende von Menschen dazu gezwungen, sich gegenseitig zu quälen, die eigenen geliebten Menschen zu zerbrechen? Semirhage hat das getan, und aus einem einzigen Grund, um nämlich zu beweisen, dass sie es fertigbringt – aus purer Lust am Quälen. Habt Ihr Kinder ermordet? Graendal schon. Sie bezeichnete es als Freundschaftsdienst, damit sie nicht leiden müssten, wenn sie ihre Eltern versklavte und verschleppte.« Er hoffte, die anderen aus Saldaea lauschten wenigstens halb so aufmerksam wie Taim. Der Mann hatte sich tatsächlich interessiert vorgebeugt. Er hoffte aber auch, dass sie ihm nicht zu viele Fragen stellen würden, woher er dieses Wissen bezog. »Habt Ihr den Trollocs Menschen zum Fraß vorgeworfen? Das haben alle Verlorenen getan, denn Gefangene, die sich nicht zum Überlaufen zwingen ließen, wurden grundsätzlich den Trollocs als Futter überlassen, falls man sie nicht schon vorher aus Wut ermordet hatte. Aber Demandred ließ sogar die Bewohner zweier ganzer Städte gefangen nehmen, von denen er glaubte, sie hätten ihm Unrecht getan, bevor er zum Schatten überlief, und alle, Männer, Frauen und Kinder, wanderten in die Bäuche der Trollocs. Mesaana hat Schulen in den von ihr beherrschten Gebieten errichten lassen. Schulen, in denen man Kinder und junge Leute darin unterrichtete, wie man dem Dunkeln König am besten diene, und dass man Freunde und Kameraden, die nicht schnell oder willig genug lernten, einfach töten müsse. Ich könnte noch lange so weitermachen. Vom Anfang der Liste, alle dreizehn Namen durch, und dann stünden bei jedem Namen hundert genauso schlimme Verbrechen zu Buche. Was Ihr auch angestellt habt, es kann sich damit wohl kaum messen. Und nun seid Ihr gekommen, um meine Begnadigung zu erhalten, um im Licht zu wandeln und Euch mir zu unterwerfen, und um den Dunklen König mit aller Kraft zu bekämpfen, härter, als Ihr jemals jemanden bekämpft habt. Die Verlorenen beginnen zu wanken. Ich habe vor, sie alle zu jagen und zu töten, sie auszulöschen. Und Ihr werdet mir helfen. Damit verdient Ihr Euch die Begnadigung. Und um Euch die Wahrheit zu sagen: Ihr werdet sie Euch vielleicht Hunderte Male verdienen müssen, bevor die Letzte Schlacht vorüber ist.«
    Endlich spürte er, wie sich Basheres Arm entspannte und sein Schwert zurück in die Scheide glitt. Rand konnte sich gerade noch davon abhalten, erleichtert zu seufzen. »Ich sehe keinen Grund, ihn nun noch so scharf zu bewachen. Nehmt Eure Schwerter weg.«
    Langsam steckten Tumad und die anderen die Schwerter zurück. Langsam, aber immerhin gehorchten sie.
    Dann sagte Taim: »Unterwerfen? Ich dachte eher an ein Bündnis zwischen uns.« Die Soldaten aus Saldaea wirkten augenblicklich wieder kampfbereit, und obwohl sich Bashere hinter Rand befand, fühlte er deutlich, wie sich sein ganzer Körper versteifte. Die Töchter bewegten keinen Muskel, nur Jalanis Hand zuckte ein wenig in Richtung ihres Schleiers. Taim neigte seinen Kopf ein wenig. Er war sich der Reaktion auf seine Worte offensichtlich nicht bewusst. »Natürlich wäre ich der geringere Partner, aber ich habe Euch Jahre

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