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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Spieren aufwiesen. Alles an diesem Schiff war anders, aber Rand wusste, dass die Atha’an Miere allen anderen zumindest in einem gleichen müssten: Sie konnten entweder aus eigenen Stücken zustimmen, ihm zu folgen oder dazu gezwungen werden. Die Prophezeiungen besagten, dass er die Völker aller Länder vereinen würde – »er soll den Norden mit dem Osten verbinden, und der Westen soll mit dem Süden verbunden werden«, hieß es –, und es durfte niemandem gestattet sein, sich ihm zu widersetzen.
    Als er von seinem Badezuber aus Befehle erteilt hatte, konnte er nicht im Einzelnen erklären, was er auf der Meerschaum zu erreichen beabsichtigte, sodass er es jetzt nachholte. Es bewirkte bei den Asha’man, wie erwartet, Grinsen – nun, Finn und Narishma grinsten, Dashiva blinzelte wie abwesend – und bei den Aiel, ebenfalls wie erwartet, Stirnrunzeln. Es gefiel ihnen nicht, zurückgelassen zu werden. Dobraine nickte nur. Aber die Reaktion der Aes Sedai hatte Rand nicht erwartet.
    »Wie Ihr befehlt, mein Lord Drache«, sagte Merana und vollführte einen ihrer flüchtigen Hofknickse. Die anderen vier wechselten Blicke, aber sie vollführten unmittelbar nach ihr ebenfalls Hofknickse und murmelten ebenfalls »wie Ihr befehlt«. Kein Protest, kein Stirnrunzeln, kein überheblicher Blick oder Vortrag, warum es auf seine Art geschehen sollte. Konnte er ihnen allmählich vertrauen? Oder würden sie eine Möglichkeit finden, sich wie bei den Aes Sedai üblich, um ihren Schwur zu drücken, sobald er ihnen den Rücken kehrte?
    »Sie werden ihr Wort halten«, murmelte Min plötzlich, ganz so, als hatte sie seine Gedanken gelesen. Einen Arm bei ihm untergehakt, sprach sie so leise, dass nur er sie hören konnte. »Ich habe nur diese fünf in deiner Hand gesehen«, fügte sie hinzu, falls er nicht verstand. Er war sich nicht sicher, dass er sich darauf konzentrieren konnte, selbst wenn sie es in einer Vision gesehen hatte.
    Er musste nicht lange bitten. Das Großboot zog durchs Wasser und hielt ungefähr zwanzig Schritt vor der weitaus größeren Meerschaum an. Die Trommeln und Trompeten schwiegen. Rand lenkte die Macht und bildete aus mit Feuer verwobener Luft eine Brücke von der Reling des Großboots zu der des Meervolk-Schiffes. Er betrat sie mit Min am Arm, wobei er für aller Augen außer denen der Asha’man über Nichts ging.
    Er erwartete, zumindest zu Anfang, halbwegs, dass Min zögern würde, aber sie schritt einfach neben ihm aus, als befände sich Stein unter ihren Stiefeln.
    »Ich vertraue dir«, sagte sie ruhig. Außerdem lächelte sie, teilweise tröstend und teilweise, wie er glaubte, weil es sie belustigte, erneut seine Gedanken gelesen zu haben.
    Er fragte sich, wie sehr sie ihm vertrauen würde, wenn sie wüsste, dass er bestenfalls eine Brücke dieser Länge weben konnte. Ein Fuß weiter, und das Ganze hätte beim ersten Schritt nachgegeben. In diesem Punkt ähnelte dies dem Versuch, sich selbst mit der Macht anzuheben, was unmöglich war. Selbst die Verlorenen wussten genauso wenig, wie man dies tat, wie sie wussten, warum eine Frau eine längere Brücke weben konnte als ein Mann, selbst wenn sie nicht so stark war wie er. Es war keine Frage des Gewichts. Jegliches Gewicht konnte jede Brücke überqueren.
    Rand hielt kurz vor der Reling der Meerschaum mitten in der Luft inne. Trotz aller Beschreibungen Meranas erschrak er über den Anblick der ihn beobachtenden Menschen. Dunkle Frauen, Männer mit bloßem Oberkörper und bunten Schärpen, die bis zu den Knien hinabhingen, Gold- oder Silberketten um Hälse und Ringe in Ohren sowie bei einigen Frauen, die über ihren dunklen, bauschigen Hosen kunterbunte Blusen trugen, auch in der Nase. Alle Frauen zeigten geübt ausdruckslose Mienen. Vier von ihnen, die ebenso barfuß waren wie die übrigen, trugen bunte Seidenstoffe, zwei von ihnen trugen Brokat und wiesen auch mehr Halsketten und Ohrringe auf als alle anderen, und von einem Ohrring zu einem Ring in einem Nasenflügel war eine Kette mit Goldmedaillons gespannt. Sie sagten nichts, sondern standen nur zusammen, beobachteten ihn und schnupperten an kleinen, durchbrochenen goldenen Dosen, die von Ketten um ihren Hals herabhingen. Er stellte sich ihnen vor.
    »Ich bin der Wiedergeborene Drache. Ich bin der Coramoor.«
    Ein vereintes Seufzen lief durch die Besatzung, das die vier Frauen jedoch nicht einschloss.
    »Ich bin Harine din Togara Zwei Winde, Herrin der Wogen des Clans Shodein«, verkündete

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