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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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dem Coramoor dienen. Ich bin der Coramoor.«
    »Ja, aber es geht doch um einen Handel.« Das Wort Handel wurde eindeutig betont. »Die Jendai-Prophezeiung besagt, dass Ihr uns den Ruhm bringen werdet und alle Meere der Welt uns gehören werden. So wie wir Euch etwas geben, müsst Ihr auch uns etwas geben. Wenn ich den Handel nicht erfolgreich abschließe, wird Nesta mich an den Knöcheln nackt in die Takelage hängen und die Ersten Zwölf des Clans Shodein auffordern, eine neue Herrin der Wogen zu benennen.« Ein Ausdruck äußersten Entsetzens stahl sich über ihr Gesicht, als diese Worte ihrem Mund entströmten, und ihre schwarzen Augen weiteten sich mit jedem Wort vor Unglauben mehr. Ihre Windsucherin starrte sie an, und Derah und Taval bemühten sich sehr, es ihr nicht gleichzutun, die Blicke starr auf den Tisch geheftet.
    Und plötzlich verstand Rand. Ta’veren. Er hatte die Wirkung gesehen, die jähen Momente, wenn das am wenigsten Wahrscheinliche geschah, weil er in der Nähe war, aber er hatte niemals erkannt, was vor sich ging, bevor es vorbei war. Er lockerte seine Beine, so gut es ging, und stützte die Arme auf den Tisch. »Die Atha’an Miere werden mir dienen, Harine. So steht es geschrieben.«
    »Ja, wir werden Euch dienen, aber …« Harine erhob sich halbwegs von ihrem Stuhl und verschüttete ihren Tee. »Was tut Ihr mir an, Aes Sedai?«, schrie sie zitternd. »Das ist kein fairer Handel!«
    »Wir tun nichts«, erklärte Merana ruhig. Tatsächlich trank sie einen Schluck Tee, ohne zusammenzuzucken.
    »Ihr befindet Euch in Gegenwart des Wiedergeborenen Drachen«, fügte Rafela hinzu. »Ich glaube, der Coramoor Eurer Prophezeiung fordert Euch auf, ihm zu dienen.« Sie legte einen Finger an eine rundliche Wange. »Ihr sagtet, Ihr sprächet für die Herrin der Schiffe. Bedeutet das, dass Euer Wort für die Atha’an Miere bindend ist?«
    »Ja«, flüsterte Harine rau und sank auf ihren Stuhl zurück. »Was ich sage, ist für alle Schiffe und für die Herrin der Schiffe selbst bindend.« Es war einer Meervolk-Frau unmöglich zu erblassen, und doch kam sie dem nahe, als sie Rand ansah.
    Er lächelte Min zuversichtlich an. Zumindest ein Volk würde zu ihm kommen, ohne bei jedem Schritt zu kämpfen oder wie die Aiel zu zerfallen. Vielleicht dachte Min, er wollte ihre Hilfe, den Handel abzuschließen, aber vielleicht war es auch das Ta’veren . Sie beugte sich zur Herrin der Wogen. »Ihr werdet für das bestraft werden, was heute hier geschieht, Harine, aber nicht so hart, wie Ihr vermutlich befürchtet. Zumindest werdet Ihr eines Tages die Herrin der Schiffe werden.«
    Harine sah sie stirnrunzelnd an und schaute dann zu ihrer Windsucherin.
    »Sie ist keine Aes Sedai«, sagte Shalon, und Harine schien zwischen Erleichterung und Enttäuschung zu schwanken. Bis Rafela das Wort ergriff.
    »Vor mehreren Jahren hörte ich Berichte über eine Frau mit einer bemerkenswerten Fähigkeit, Dinge zu sehen. Seid Ihr diejenige, Min?«
    Min blickte mit verzogenem Gesicht in ihren Becher und nickte dann widerwillig. Sie sagte stets, je mehr Menschen wüssten, was sie zu tun vermochte, desto weniger Gutes bewirke es. Sie schaute seufzend über den Tisch zu der Aes Sedai. Rafela nickte nur, aber Merana sah sie mit in einer Maske der Gelassenheit gierigen haselnussbraunen Augen an. Sie erwartete zweifellos, Min so bald wie möglich in Bedrängnis zu bringen und herauszufinden, was dieses Talent war und wie es funktionierte, und Min erwartete es zweifellos ebenfalls. Rand verspürte Verärgerung. Sie hätte wissen müssen, dass er sie davor beschützen würde, belästigt zu werden. Verärgerung und Begeisterung, dass er sie zumindest beschützen konnte .
    »Ihr könnt Mins Worten vertrauen, Harine«, sagte Rafela. »Die Berichte, die ich hörte, besagten, dass ihre Visionen stets in Erfüllung gehen. Und auch wenn sie es vielleicht nicht erkennt, hat sie doch noch etwas anderes gesehen.« Ihr rundes Gesicht neigte sich zu einer Seite, und ein Lächeln umspielte ihren Mund. »Wenn Ihr für die Geschehnisse hier bestraft werdet, muss das bedeuten, dass Ihr dem zustimmt, was immer Euer Coramoor will.«
    »Es sei denn, ich stimme nicht zu«, schimpfte Harine. »Wenn ich keinen Handel eingehe …« Sie ballte ihre Hände auf dem Tisch zu Fäusten. Sie hatte bereits zuzugeben, dass sie den Handel abschließen musste. Sie hatte eingeräumt, dass das Meervolk dienen würde.
    »Ich verlange nichts Beschwerliches von Euch«, sagte

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