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Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Benehmen. Es hatte ihnen missfallen, wenn sie Hosen trug, wenn sie in den Ställen arbeitete – die Arbeit, die sie am liebsten verrichtete, da diese sie in die Nähe der Pferde brachte. Es bestand kein Zweifel wie sie über das Trösten denken würden, von einem Mann, mit dem sie nicht verheiratet war. Wenn sie es jemals herausfänden, würden sie den ganzen Weg von Baerlon hierherreiten, nur um ihr das Fell über die Ohren zu ziehen. Und ihm natürlich auch.
    »Ich … ich muss weitermachen, solange ich sicher bin, dass es noch funktioniert«, sagte er zögernd und wandte sich dann schnell wieder dem Schrank zu. »Der wird genügen«, rief er aus und zog einen einfachen Mantel aus grünem Tuch hervor. »Ich wusste nicht, dass er hier drinnen war.«
    Es war der Mantel, den er getragen hatte, als sie von den Brunnen von Dumai zurückgekehrt waren, und sie konnte seine Hände bei der Erinnerung zittern sehen. Sie versuchte, sich ungezwungen zu geben, erhob sich, trat zu ihm, legte die Arme um ihn und zerknitterte den Mantel zwischen ihnen, als sie den Kopf an seine Brust lehnte.
    »Ich liebe dich«, sagte sie nur. Sie spürte durch sein Hemd die runde, erst halbwegs verheilte Narbe an seiner linken Seite. Sie konnte sich daran erinnern, wie er sie sich zugezogen hatte, als sei es erst gestern gewesen. Es war das erste Mal gewesen, dass sie ihn jemals in den Armen gehalten hatte, während er bewusstlos und dem Tode nahe dalag.
    Er presste die Hände auf ihren Rücken, drückte sie fest an sich, nahm ihr den Atem, nahm die Hände dann aber zu ihrer Enttäuschung wieder fort. Sie glaubte, ihn leise etwas Ähnliches wie »nicht gerecht« murmeln zu hören. Dachte er ans Meervolk, während sie ihn umarmte? Er sollte es wirklich tun. Merana war eine Graue, aber es hieß, das Meervolk könnte sogar eine Domani zum Schwitzen bringen. Er sollte es tun, aber …
    Sie erwog, ihn zu treten. Er schob sie sanft von sich und zog den Mantel an.
    »Rand«, sagte sie fest, »du kannst nicht sicher sein, dass es überhaupt wirkt, nur weil es bei Harine so war. Wenn dein Ta’veren -Sein immer etwas bewirkte, würde dir inzwischen jeder Herrscher zu Füßen liegen, und die Weißmäntel ebenfalls.«
    »Ich bin der Wiedergeborene Drache«, erwiderte er hochmütig. »Und heute kann ich alles erreichen.« Er nahm seinen Schwertgürtel, der jetzt eine einfache Messingschnalle aufwies, und band ihn sich um. Der vergoldete Drache lag auf der Tagesdecke auf dem Bett. Er zog Handschuhe aus dünnem schwarzen Leder über die Tätowierungen mit goldmähnigen Köpfen auf seinen Handrücken und die in seine Handflächen gebrannten Reiher. »Aber ich sehe nicht so aus wie er, nicht wahr?« Er breitete die Arme aus und lächelte. »Sie werden es erst erkennen, wenn es zu spät ist.«
    Sie hätte beinahe ergeben die Hände gehoben. »Du siehst auch einem Narren nicht sehr ähnlich.« Und das sollte er so verstehen, wie er es verstehen wollte. Der Dummkopf sah sie fragend an, als sei er sich nicht sicher. »Rand, sobald sie die Aiel sehen, werden sie entweder davonlaufen oder kämpfen. Wenn du Aes Sedai mitnehmen willst, dann nimm zumindest auch diese Asha’man mit. Ein Pfeil, und du bist tot, ob du nun der Wiedergeborene Drache oder ein Ziegenhirte bist!«
    »Aber ich bin der Wiedergeborene Drache, Min«, sagte er ernst. »Und ein Ta’veren . Wir gehen allein, nur du und ich. Das heißt, wenn du noch immer mitkommen willst.«
    »Du gehst ohne mich nirgendwohin, Rand al’Thor.« Sie versagte es sich zu erwähnen, dass er über seine eigenen Füße fallen würde, wenn er es täte. Diese Euphorie war fast genauso schlimm wie die düstere Trostlosigkeit. »Nandera wird dies nicht gefallen.« Sie wusste nicht genau, was zwischen ihm und den Töchtern des Speers vorging – offenbar etwas sehr Eigenartiges, nach dem, was sie miterlebt hatte –, aber jegliche Hoffnung darauf, dass ihn das aufhalten könnte, verrann, als er wie ein kleiner Junge lächelte, der seiner Mutter ausweicht.
    »Sie wird es nicht erfahren, Min.« Er zwinkerte sogar! »Ich tue dies stets, und sie erfahren es niemals.« Er streckte eine behandschuhte Hand aus und erwartete, dass sie sprang, wenn er rief.
    Sie konnte wirklich nichts anderes tun, als ihren grünen Mantel glatt zu streichen, ihre Frisur im Standspiegel zu überprüfen – und seine Hand zu nehmen. Das Problem war, dass sie nur zu bereit war zu springen, wenn er auch nur einen Finger krümmte. Sie wollte dafür sorgen,

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