Das Rad der Zeit 7. Das Original: Die Krone der Schwerter (German Edition)
erklang. Er schleuderte Mat mit Händen und Füßen krampfhaft von sich. Dieses Mal flog Mat zehn Fuß weit und glitt noch ein Stück weiter.
Als er sich halb benommen aufrichtete, stand der Mann da, die zitternden Hände am Gesicht. Ein offenes rotes Brandmal markierte die Stelle, wo der Fuchskopf ihn berührt hatte. Mat betastete das Medaillon behutsam. Es war kühl. Nicht die Kühle, als würde jemand in der Nähe die Macht lenken – vielleicht geschah dies im unteren Stockwerk noch immer, aber das war zu weit weg –, nur die Kühle des Silbers. Er hatte keine Ahnung, wer dieser Bursche war, nur dass er gewiss kein Mensch war, aber mit dieser Verbrennung und drei Stichwunden, wobei der Dolchgriff noch immer unter seinem Arm hervorstach, hätte er ausreichend beeinträchtigt sein müssen, dass Mat an ihm vorbei zur Treppe hätte gelangen können. Elayne und Nalesean zu rächen, wäre schön und gut, aber es würde offensichtlich nicht heute geschehen, und es stand nicht an, einen Grund zu schaffen, Mat Cauthon zu rächen.
Der Mann riss den Dolch aus seiner Seite und schleuderte ihn auf Mat. Mat fing ihn aus der Luft auf, ohne darüber nachzudenken. Thom hatte ihm das Jonglieren beigebracht, und Thom hatte gesagt, Mat besäße die schnellsten Hände, die er jemals gesehen hätte. Er ließ den Dolch herumschnellen, sodass er ihn richtig festhielt, bewusst schräg nach oben gerichtet; er bemerkte die glänzende Klinge, und sein Herz sank. Kein Blut. Es hätte zumindest eine Spur Blut daran sein sollen, aber der Stahl schimmerte hell und sauber. Vielleicht konnten auch drei Stichwunden dieses Wesen nicht aufhalten.
Mat wagte einen Blick über die Schulter. Die übrigen Männer strömten aus der Tür, die sie aufgestemmt hatten, die Tür, zu der ihn gestern die Fußspuren geführt hatten, aber sie trugen anscheinend nur Abfall heraus, kleine, halbwegs verrottete Kisten, ein Fass mit stoffumwickelten Gegenständen, die durch fehlende Dauben hervorquollen, und sogar einen zerbrochenen Stuhl und einen ebensolchen Spiegel. Sie mussten Befehl erhalten haben, alles mitzunehmen. Sie beachteten Mat nicht im Geringsten, sondern eilten auf das entgegengesetzte Ende des Ganges zu und verschwanden um eine Ecke. Dort musste es noch eine Treppe geben. Vielleicht konnte er ihnen in einem gewissen Abstand nach unten folgen. Vielleicht … Unmittelbar vor der Tür, aus der sie herausgekommen waren, versuchte Vanin aufzustehen und fiel wieder zurück. Mat unterdrückte einen Fluch. Vanin hochzuhelfen, würde ihn aufhalten, aber wenn sein Glück wirkte … Es hatte Elayne nicht gerettet, aber vielleicht … Er sah aus dem Augenwinkel, dass sie sich bewegte, dass sie eine Hand an den Kopf hob.
Der Mann in dem grauen Mantel sah es ebenfalls. Er wandte sich lächelnd ihr zu.
Mat steckte den nutzlosen Dolch seufzend in die Scheide. »Du kannst sie nicht haben«, sagte er laut. Versprechen. Ein Ruck zerriss das Lederband um seinen Hals. Der silberne Fuchskopf baumelte zwei Handbreit unter seiner Faust. Er summte leise, als er ihn in einer Doppelschleife umherwirbelte. »Du kannst sie, verdammt noch mal, nicht haben.« Er ging vorwärts, wobei er das Medaillon weiterhin umherschleuderte. Der erste Schritt war der schwerste, aber er musste sein Versprechen halten.
Das Lächeln des Burschen schwand. Er beobachtete den aufblitzenden Fuchskopf argwöhnisch und wich auf Zehenspitzen zurück. Dasselbe Licht von dem einzigen Fenster, das um das umherwirbelnde Silber schimmerte, bildete auch einen Hof um ihn. Wenn Mat ihn so weit treiben könnte, würde er vielleicht erfahren, ob ein Fall aus dem sechsten Stock bewirken könnte, was ein Dolch nicht schaffte.
Mit dem bläulichen Brandmal auf dem Gesicht wich der Bursche zurück, wobei er manchmal halbwegs die Hand ausstreckte, als wollte er an dem Medaillon vorbeigreifen. Plötzlich trat er blitzschnell zur Seite in einen der Räume hinein. Dieser besaß eine Tür, die er hinter sich zuzog. Mat hörte den Riegel an seinen Platz rücken.
Vielleicht hätte er es dabei belassen sollen, aber ohne nachzudenken hob er einen Fuß und trat mit dem Stiefelabsatz gegen die Türmitte. Staub löste sich von dem rauen Holz. Ein zweiter Tritt, und die verrotteten Riegelhalterungen gaben nach, zusammen mit einem verrosteten Scharnier. Die Tür fiel nach innen und blieb schief an einem Scharnier hängen.
Der Raum war nicht vollkommen dunkel. Von dem Fenster am Ende des Ganges, nur eine Tür entfernt, drang
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