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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Schinkens ist schlecht geworden, genau wie ein Großteil des Räucherfischs.« Ziemlich respektvoll. Und entschieden.
    Ich beherrsche Andor, hatte Elaynes Mutter ihr einmal unter vier Augen gesagt, aber manchmal glaube ich, dass Reene Harfor mich beherrscht. Ihre Mutter hatte dabei gelacht, aber sie hatte auch so geklungen, als wäre ihr das ernst gewesen. Wenn sie so darüber nachdachte, würde Frau Harfor als Behüterin zehnmal schlimmer als Birgitte sein.
    Elayne wollte weder mit Halwin Norry noch mit den Kaufleuten sprechen. Sie wollte sich ungestört hinsetzen und über Spione nachdenken und wer Naean und Elenia abgefangen hatte und was sie dagegen unternehmen konnte. Aber … Meister Norry hatte Caemlyn seit dem Tod ihrer Mutter am Leben gehalten. Und den alten Haushaltsbüchern zufolge hatte er das fast von dem Tag an getan, an dem sie in Rahvins Fänge geraten war, obwohl Norry darüber keine genauen Angaben machte. Die Geschehnisse jener Tage schienen ihn auf eine ziemlich unklare Weise gekränkt zu haben. Elayne konnte ihn nicht einfach abwimmeln. Außerdem war bei ihm noch nie etwas dringend gewesen. Und der gute Willen von Kaufleuten war auch nicht zu verachten, nicht einmal der von Ausländern. Und die Haushaltsbücher mussten abgezeichnet werden. Getreidekäfer und Motten? Und verdorbener Schinken? Im Winter? Das war allerdings sehr seltsam.
    Sie hatten die mit geschnitzten Löwen versehenen Flügeltüren ihrer Gemächer erreicht. Kleinere Löwen als jene ihrer Mutter und kleinere Gemächer, aber sie hatte nicht einen Augenblick lang daran gedacht, die Gemächer der Königin zu beziehen. Das wäre genauso anmaßend gewesen, als hätte sie auf dem Löwenthron Platz genommen, bevor ihr Anspruch auf die Rosenkrone anerkannt worden war.
    Seufzend griff sie nach der Mappe.
    Am anderen Ende des Korridors erblickte sie Solain Morgeillin und Keraille Surtovni, die sich so schnell bewegten, wie sie konnten, ohne den Eindruck zu erwecken, sie würden rennen. Am Hals der mürrischen Frau, die zwischen sie gequetscht war, blitzte es silbern auf, obwohl die Schwestern ihr ein langes grünes Tuch umgebunden hatten, um die Leine des A’dams zu verbergen. Das würde Gerede geben und früher oder später würde es auffallen. Es war besser, wenn man sie und die anderen nicht umherführte, aber es gab keine Möglichkeit, das zu vermeiden. Um die Kusinen und die Windsucherinnen des Meervolks aufnehmen zu können hatte man Räume in den Dienerquartieren gebraucht, selbst wenn sich zwei oder drei nun ein Bett teilen mussten, und die Palastkeller waren Lagerräume, keine Verliese. Wie schaffte es Rand eigentlich immer, genau das Falsche zu tun? Ein Mann zu sein reichte nicht als Entschuldigung. Solain und Keraille verschwanden mit ihrer Gefangenen um die Ecke.
    »Frau Corly hat heute Morgen darum gebeten, mit Euch sprechen zu dürfen, meine Lady.« Reenes Stimme war mit Bedacht neutral gehalten. Sie hatte die Kusinen ebenfalls beobachtet und auf ihrem breiten Gesicht zeichnete sich noch immer die Spur eines Stirnrunzelns ab. Das Meervolk war seltsam, aber sie konnte die Herrin der Wogen eines Clans und ihr Gefolge in ihr Weltbild einbauen, selbst wenn sie nicht genau wusste, was eine Herrin der Wogen eigentlich war. Eine hochrangige Ausländerin war eine hochrangige Ausländerin, und von Ausländern erwartete man, dass sie seltsam waren. Aber sie konnte nicht verstehen, warum Elayne fast einhundertfünfzig Kauf- und Handwerksfrauen eine Unterkunft gegeben hatte. Auch Begriffe wie »Kusinen« oder »Nähkränzchen« hätten ihr nichts gesagt, hätte sie sie gehört, und sie verstand die seltsamen Spannungen zwischen jenen Frauen und den Aes Sedai nicht. Genauso wenig wie sie die Frauen verstand, die die Asha’man gebracht hatten; auch wenn sie nicht in Zellen eingesperrt waren, handelte es sich doch um Gefangene, die man in aller Abgeschiedenheit festhielt und die mit niemandem sprechen durften außer mit den Frauen, die sie durch die Korridore eskortierten. Die Haushofmeisterin wusste, wann sie keine Fragen stellen durfte, aber es gefiel ihr nicht, wenn sie nicht verstand, was im Palast vor sich ging. Ihr Tonfall veränderte sich um keine Nuance. »Sie sagte, sie hätte gute Neuigkeiten für Euch. Gewissermassen. Sie hat aber nicht um eine Audienz gebeten.«
    Alle guten Neuigkeiten waren besser, als sich die Haushaltsbücher ansehen zu müssen, und Elayne hatte eine gewisse Hoffnung, worum es sich bei dieser Neuigkeit

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