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Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken

Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken

Titel: Sternenfaust - 060 - Fluchtgedanken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M’Raven
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Commander Stephan van Deyk, Erster Offizier der STERNENFAUST starrte stumm und äußerlich unbewegt auf das schreckliche Bild, das sich ihm und dem Rest der Brücken-Crew auf dem Hauptbildschirm bot. Sie hatten in den letzten Monaten, seit die Morax zum ersten Mal im Gebiet der J’ebeem aufgetaucht waren und Otanos Zivilisation dem Erdboden gleichgemacht hatten, acht weitere zerstörte Welten gesehen – das war nicht einmal ein Drittel der überfallenen Planeten –, die alle das gleiche Bild boten. Sie waren mit Atombomben verstrahlt worden.
    Auf den größeren Welten hatte es Überlebende gegeben, von denen aber mindestens die Hälfte an den Folgen schwerster Verstrahlung sterben würde. Und der Rest würde auf andere Welten evakuiert werden müssen. Kleinere Welten wie Yaksaka VII waren vollständig entvölkert und zu Strahlungshöllen geworden.
    Natürlich bestand die Besatzung der STERNENFAUST aus erfahrenen Soldaten, die schon manche Schlacht geschlagen hatten. Der Anblick zerstörter Schiffe und verwüsteter Welten war ihnen nicht fremd. Doch was sie alle so erschütterte, war die Sinnlosigkeit dieser Zerstörung. Nach allem, was die Menschen und verbündeten J’ebeem herausgefunden hatten, überfielen die Morax besiedelte Planeten, um sie zu plündern und sich mit Rohstoffen, technischen Geräten, Nahrungsmitteln und was sie sonst noch brauchten einzudecken. Sobald sie genug hatten, vernichteten sie den Rest. Und das war in aller Augen nichts anderes als blinde Zerstörungswut und Grausamkeit.
    Sie entführten sogar einen Teil der Bewohner der Welten, die sie heimsuchten. Wahrscheinlich zwangen sie die, für sich zu arbeiten. Oder sie brauchten sie als Versuchskaninchen für irgendwelche Experimente. Einen anderen Sinn machte es jedenfalls nicht, so viele Leute mitzunehmen.
    Unglücklicherweise war auch Dana Frost, die ehemalige Kommandantin der STERNENFAUST, bei ihrem ersten Zusammenstoß mit den Morax entführt worden. Inzwischen verfügte die STERNENFAUST II über einen neuen Captain und Frost galt als gefallen.
    Van Deyk presste die Lippen zusammen. Es hatte ihn gewurmt, dass die STERNENFAUST aus dem J’ebeem-Gebiet abgezogen worden war. Er hatte sich wie ein Verräter gefühlt, der seinen Captain im Stich gelassen hatte. Jetzt war der Sondereinsatzkreuzer zurückgekehrt und dessen Crew bekam die Gelegenheit, Dana Frost zu rächen, sobald sie die Morax aufgespürt hatten.
    Doch das gestaltete sich überaus schwierig. Zum einen benutzten die Morax ein Fortbewegungssystem für ihre Schiffe, das einer Teleportation gleichkam. Sie »sprangen« über Lichtjahre hinweg von einem Punkt zum anderen und hinterließen dabei kaum eine Signatur, der man folgen konnte.
    Die zweite Schwierigkeit bestand darin, dass sie bei ihren Beutezügen nicht logisch vorgingen. Es gab kein erkennbares Muster mehr, anhand dessen man hätte voraussagen können, wo sie wahrscheinlich als Nächstes auftauchen würden. Dana Frost hatte es einmal mit ihrer Intuition versucht und damit auch ins Schwarze getroffen. Aber wie es aussah, war das nur Zufall gewesen. Die Morax schienen sich die Ziele für ihre Überfälle ganz willkürlich auszusuchen, beinahe so wie wenn sie blind umherhüpften.
    Yaksaka VII hatte zu Anfang des Überfalls noch einen Notruf ausgesandt. Doch niemand hätte ihnen helfen können, selbst wenn Verbände der J’ebeem oder der Solaren Welten rechtzeitig vor Ort gewesen wären. Die einzige Möglichkeit, die Morax aufzuhalten, bestand darin, irgendwie herauszufinden, wohin sie sich als Nächstes wenden würden, bevor sie dort ankamen und sie an dem Punkt mit einer schlagkräftigen Übermacht zu erwarten.
    Aber noch gab es keine Möglichkeit, ihr nächstes Ziel vorauszuberechnen. Die Verfolger konnten nichts anderes tun, als sie zu verfolgen und zu hoffen, dass sie auf dem nächsten zerbombten Planeten noch Überlebende fanden, denen sie helfen konnten. Oder einen Hinweis auf das nächste Ziel der Morax.
    Auf Yaksaka würden sie allerdings weder das eine noch das andere finden. Denn wie die Scanner zeigten, gab es dort nicht einmal mehr lebende Mikroben.
    Ich fange langsam an abzustumpfen , dachte van Deyk, während er das Bild des Planeten betrachtete. Yaksakas Anblick berührt mich nicht mehr so sehr wie die anderen vor ihm zerstörten Planeten. Ich muss aufpassen, dass diese Haltung nicht zur Gewohnheit wird. Andererseits … Wie viele zerstörte Welten kann ein Mensch ertragen, bevor er überschnappt? Da ist es

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