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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Nynaeve, um mit ihr eine Verknüpfung einzugehen, aber auch zu niemandem anderen. Sie war eine Aes Sedai, aber sie war die Dorfheilerin von Emondsfelde gewesen; er musste ihr vertrauen. Sie lächelte ihn an und nickte entschieden; ihr Kinn hatte aufgehört zu zittern. »Versucht nicht, mich davon abzuhalten, Cadsuane.« Sie sagte nichts, sondern musterte ihn bloß, ihre dunklen Augen wogen ab und urteilten.
    »Verzeiht mir, Cadsuane«, brach Kumira das Schweigen, trieb ihren Schecken mit den Fersen an und ritt nach vorn. »Junger Mann, habt Ihr die Möglichkeit eines Fehlschlags bedacht? Habt Ihr über die Konsequenzen eines Fehlschlags nachgedacht?«
    »Ich muss dieselbe Frage stellen«, sagte Nesune scharf. Sie saß kerzengerade im Sattel und sie erwiderte Rands Blick offen. »Nach allem, was ich gelesen habe, kann der Versuch, diese Sa’angreale zu benutzen, in einer Katastrophe enden. Zusammen könnten sie stark genug sein, um die Welt wie ein Hühnerei aufzuschlagen.«
    Wie ein Hühnerei!, stimmte Lews Therin zu. Sie sind nie getestet worden, nie benutzt. Das ist Wahnsinn!, kreischte er. Du bist wahnsinnig! Wahnsinnig!
    »Wie ich letztens erfahren habe«, sagte Rand zu den Schwestern, »hat ein Asha’man von fünfzig den Verstand verloren und musste wie ein tollwütiger Hund getötet werden. Mittlerweile werden es mehr sein. Es besteht ein Risiko, dies zu tun, aber es gibt nur möglicherweise und vielleicht. Wenn ich es nicht versuche, steht eines mit Sicherheit fest: Immer mehr Männer werden dem Wahnsinn verfallen, vielleicht Dutzende, vielleicht wir alle, und früher oder später werden es zu viele sein, um sie alle töten zu können. Möchtet ihr gern auf die Letzte Schlacht warten, während hundert wahnsinnige Asha’man umherziehen, oder zweihundert oder gar fünfhundert? Und ich bin dann vielleicht einer von ihnen? Wie lange wird die Welt das überstehen?« Er sprach zu den beiden Braunen Schwestern, beobachtete dabei aber Cadsuane. Der Blick ihrer fast schwarzen Augen wich keinen Moment von ihm. Er brauchte sie in seiner Nähe, aber wenn sie versuchte, es ihm auszureden, würde er ihren Rat ablehnen, ganz egal, welche Konsequenzen sich daraus ergaben. Und wenn sie versuchte, ihn aufzuhalten …? In seinem Inneren wütete Saidin .
    »Wollt Ihr es hier machen?«, fragte sie.
    »In Shadar Logoth«, erwiderte er, und sie nickte.
    »Ein passender Ort«, sagte sie, »wenn wir schon riskieren, die Welt zu zerstören.«
    Lews Therin schrie, ein leiser werdendes Heulen, das durch Rands Schädel hallte, während die Stimme in die Tiefen der Dunkelheit floh. Doch es gab keinen Ort, an dem man sich verstecken konnte. Keinen Ort der Sicherheit.
    Das Wegetor, das er wob, öffnete sich nicht in der Ruinenstadt Shadar Logoth, sondern auf einem dünn bewaldeten, unregelmäßig geformten Hügel ein paar Meilen weiter nördlich, wo die Hufe der Pferde auf steinige Erde traten, die das Wachstum der blattlosen Bäume gehemmt hatte, und in unregelmäßigen Abständen kleine Schneehaufen lagen. Als Rand abstieg, fiel sein Blick auf den Ort, den man einst Aridhol genannt hatte und der jenseits der Baumwipfel undeutlich zu sehen war; Türme, die abrupt in Steintrümmern endeten, und weiße zwiebelförmige Kuppeln, die ein ganzes Dorf hätten beherbergen können, wären sie unversehrt gewesen. Er schaute nicht lange hin. Trotz des kalten Morgenhimmels schafften es die blassen Kuppeln nicht, so zu funkeln, wie sie es eigentlich hätten tun sollen; es war, als würde ein Schatten auf den sich ausbreitenden Ruinen liegen. Selbst in dieser Entfernung zur Stadt hatte die zweite niemals heilende Wunde in seiner Seite angefangen, leicht zu pochen. Der Schnitt von Padan Fains Dolch, dem Dolch aus Shadar Logoth, pochte nicht im gleichen Pulsschlag wie die größere Wunde, über die er quer hinwegverlief, sondern vielmehr genau gegensätzlich, sodass sie einen abwechselnden Rhythmus bildeten.
    Genau wie zu erwarten gewesen war, übernahm Cadsuane das Kommando und gab brüske Befehle. Auf die eine oder andere Weise taten Aes Sedai dies doch immer, wenn sich ihnen dazu auch nur die geringste Gelegenheit bot, und Rand versuchte nicht, sie daran zu hindern. Lan, Nethan und Bassane ritten in den Wald hinunter, um ihn zu durchsuchen, und die anderen Behüter beeilten sich, die Pferde an niedrigen Ästen festzubinden. Min stellte sich in ihre Steigbügel und zog Rands Kopf heran, sodass sie seine Augen küssen konnte. Ohne ein Wort zu

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