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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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verlieren gesellte sie sich dann zu den Männern mit den Pferden. Ihre Liebe zu ihm brandete durch den Bund, er übermittelte Zuversicht und ein Vertrauen, das so alles umfassend war, dass er ihr erstaunt hinterherstarrte.
    Eben kam, um Rands Pferd zu nehmen, und er grinste von einem Ohr zum anderen. Zusammen mit seiner Nase schienen diese Ohren noch die Hälfte seines Gesichts auszumachen, aber er war mittlerweile eher ein schlanker Junge als ein tölpelhafter. »Es wird wunderbar sein, die Macht ohne den Makel lenken zu können, mein Lord Drache«, sagte er aufgeregt. Rand schätzte Eben auf siebzehn Jahre, aber er klang viel jünger. »Wenn ich darüber nachdenke, möchte ich mich am liebsten übergeben.« Als er den Grauen wegbrachte, grinste er noch immer.
    Die Macht tobte in Rand, und der Schmutz, der das reine Leben Saidins befleckte, sickerte in ihn hinein, widerwärtige Tunnel, die Wahnsinn und Tod bringen würden.
    Cadsuane versammelte die Aes Sedai um sich und Alivia und die Windsucherinnen des Meervolks ebenfalls. Harine maulte lauthals darüber, dass sie ausgeschlossen wurde, bis ein ausgestreckter Finger Cadsuanes sie über den Hügel schreiten ließ. Moad, der seinen seltsamen blauen Steppmantel trug, setzte Harine auf einen Felsblock und redete beruhigend auf sie ein, obwohl sich seine Blicke manchmal auf die sie umgebenden Bäume richteten, und dann legte er immer die Hand auf den langen Elfenbeingriff seines Schwertes. Jahar kam von den Pferden und wickelte Callandor aus. Das Kristallschwert mit seinem langen, durchsichtigen Griff und der leicht gekrümmten Klinge funkelte im schwachen Sonnenlicht. Nach einer ungeduldigen Geste Merises beschleunigte er seine Schritte und gesellte sich zu ihr. Damer befand sich ebenfalls in dieser Gruppe, genau wie Eben. Cadsuane hatte nicht darum gebeten, Callandor benutzen zu dürfen. Aber man konnte sie gewähren lassen. Für den Augenblick jedenfalls.
    »Diese Frau könnte die Geduld eines Steins auf die Probe stellen!«, murmelte Nynaeve und kam neben Rand zu stehen. Mit der einen Hand hielt sie den Riemen der Ledertasche fest, während die andere genauso fest um den dicken Zopf geschlossen war, der aus ihrer Kapuze herausragte. »In den Krater des Verderbens mit ihr, sage ich! Bist du sicher, dass sich Min nicht wenigstens dieses eine Mal geirrt hat? Nun, ich schätze, wohl nicht. Trotzdem …! Wirst du wohl aufhören, so zu lächeln? Du würdest eine Katze nervös machen!«
    »Eigentlich könnten wir genauso gut anfangen«, sagte er zu ihr, und sie blinzelte.
    »Sollten wir nicht auf Cadsuane warten?« Niemand wäre auf die Idee gekommen, dass sie sich noch einen Augenblick zuvor über die Aes Sedai beschwert hatte. Wenn überhaupt hörte sie sich an, als wollte sie sie auf keinen Fall verärgern.
    »Sie wird tun, was sie tun wird, Nynaeve. Mit deiner Hilfe werde ich das tun, was ich tun muss.«
    Sie zögerte noch immer, drückte die Tasche an die Brust und warf besorgte Blicke zu den Frauen, die sich um Cadsuane versammelt hatten. Alivia verließ die Gruppe und eilte über den abschüssigen Boden auf sie zu; sie hielt den Umhang mit beiden Händen geschlossen.
    »Cadsuane sagt, ich muss die Ter’angreale haben, Nynaeve«, sagte sie mit ihrem breiten seanchanischen Akzent. »Jetzt streitet nicht, dazu ist keine Zeit. Außerdem werdet Ihr nichts damit anfangen können, wenn Ihr mit ihm verknüpft seid.«
    Diesmal konnte man den Blick, den Nynaeve den Frauen um Cadsuane zuwarf, beinahe mörderisch nennen, sie murmelte etwas, nahm aber Ringe und Armreife ab und gab Alivia auch den mit Juwelen verzierten Gürtel und die Halskette. Einen Augenblick später seufzte sie und löste das seltsame Armband, das mit flachen Kettchen mit den Fingerringen verbunden war. »Die könnt Ihr dann genauso gut auch nehmen. Ich schätze, ich brauche kein Angreal , wenn ich das mächtigste Sa’angreal benutze, das je erschaffen wurde. Aber ich will alle zurückhaben, verstanden?«, sagte sie wild.
    »Ich bin keine Diebin«, erwiderte die Frau mit den Falkenaugen affektiert und schob die vier Ringe auf die Finger ihrer linken Hand. Seltsamerweise passte das Angreal , das den Eindruck erweckte, eigens für Nynaeve hergestellt worden sein, auch genauso mühelos an ihre viel größere Hand. Die beiden Frauen starrten das Ding an.
    Ihm wurde bewusst, dass keiner von ihnen die Möglichkeit in Betracht zog, dass er versagen könnte. Er wünschte sich, er könnte so sicher wie sie sein.

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