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Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 9. Das Original: In den Klauen des Winters (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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grau wie Cadsuanes war, sackte auf ihrem Stuhl zusammen und fing an, sich mit der schlanken Hand Luft zuzuwedeln, während sich Cumeres Mund verzog, als musste sie sich übergeben.
    Aleis war aus härterem Holz geschnitzt, obwohl sie beide Hände gegen den Leib drückte. »Ich habe Euch bereits gesagt, dass Asha’man gern gesehene Besucher sind, solange sie sich an die Gesetze halten. Wir fürchten die Asha’man nicht, Cadsuane, obwohl ich sagen muss, dass es mich überrascht, welche in Eurer Begleitung zu sehen. Vor allem Angesichts des Angebots, das Ihr gerade gemacht habt.«
    Also war sie jetzt nur noch Cadsuane, wie? Trotzdem bedauerte sie die Notwendigkeit, Aleis zu brechen. Sie regierte Far Madding gut, aber von dieser Nacht würde sie sich möglicherweise niemals wieder erholen. »Habt Ihr vergessen, was heute sonst noch passiert ist, Aleis? Jemand hat in der Stadt die Macht gelenkt.« Wieder rutschten die Ratsherrinnen herum und auf mehr als nur einer Stirn zeigten sich besorgte Falten.
    »Eine Abweichung.« Die kühle Beherrschung war aus Aleis’ Stimme verschwunden und durch Wut ersetzt worden, und vielleicht auch durch einen Hauch von Furcht. Ihre Augen glitzerten dunkel. »Vielleicht haben sich die Wächterinnen geirrt. Keiner der Befragten hat etwas beobachtet, das einen Hinweis darauf geben …«
    »Selbst das, was wir für vollkommen halten, kann Fehler haben, Aleis.« Cadsuane griff nach ihrer eigenen Quelle und nahm eine genau berechnete Menge Saidar in sich auf. Sie hatte Übung darin, der kleine goldene Kolibri konnte nicht annähernd so viel davon speichern wie Nynaeves Gürtel. »Fehler können unbemerkt jahrhundertelang verborgen bleiben, bevor man sie bemerkt.« Das Gewebe aus Luft, das sie wob, reichte gerade dazu aus, das juwelenbesetzte Diadem von Aleis’ Kopf zu heben und auf dem Teppich vor den Füßen der Frau abzusetzen. »Sobald man sie jedoch entdeckt hat, findet sie anscheinend jeder, der danach sucht, ebenfalls.«
    Dreizehn schockierte Blicke starrten das Diadem an. Die Ratsherrinnen schienen wie erstarrt zu sein und hielten den Atem an.
    »Weniger ein Fehler als ein Scheunentor, wenn Ihr mich fragt«, verkündete Damer. »Ich finde, auf Eurem Kopf sieht es hübscher aus.«
    Der Glanz der Macht hüllte plötzlich Nynaeve ein, und das Diadem flog auf Aleis zu und wurde im letzten Augenblick langsamer, sodass es über ihrem bleichen Gesicht zur Ruhe kam, statt ihr den Kopf aufzuschlagen. Das Licht Saidars verschwand jedoch nicht um das Mädchen. Nun, sollte sie doch ihre Quelle leeren.
    »Wird …?« Aleis schluckte, aber als sie fortfuhr, brach ihre Stimme. »Wird es ausreichen, wenn wir ihn in Eure Obhut übergeben?« Ob sie Cadsuane oder die Asha’man meinte, blieb unklar, vielleicht wusste sie es selbst nicht.
    »Ich glaube, das wird es«, sagte Cadsuane ruhig, und Aleis sackte zusammen wie eine Puppe, der man die Fäden durchtrennt hatte. So schockiert die anderen Ratsherrinnen über die Zurschaustellung der Macht auch waren, tauschten sie dennoch fragende Blicke aus. Blicke, die sich auch auf Aleis richteten, Entschlossenheit trat in Gesichter, man nickte sich zu. Cadsuane holte tief Luft. Sie hatte dem Jungen versprochen, dass alles, was sie tun würde, zu seinem Nutzen geschah, nicht zum Nutzen der Burg und auch von niemand anderen, und jetzt hatte sie eine gute Frau zu seinem Nutzen gebrochen. »Es tut mir sehr Leid, Aleis«, sagte sie. Und dachte: Die Schuld auf deinem Konto wird jetzt schon immer größer, Junge.

KAPITEL 35

    Mit den Choedan Kal
    R and ritt ohne zurückzublicken über die breite Steinbrücke, die vom Caemlyn-Tor nach Norden führte. Die Sonne war eine blasse goldene Scheibe, die gerade an einem wolkenlosen Himmel aufgegangen war, aber die Luft war kalt genug, um seinen Atem in Nebel zu verwandeln, und die Winde vom See ließen seinen Umhang flattern. Aber er fühlte die Kälte nicht, es sei denn als etwas Fernes, das eigentlich nichts mit ihm zu tun hatte. Ihm war kälter, als der Winter jemals hätte bewirken können. Die Wächter, die in der Nacht gekommen waren, um ihn aus der Zelle zu holen, waren überrascht gewesen, ihn mit einem kleinen Lächeln vorzufinden. Er zeigte es noch immer, eine leichte Krümmung seiner Lippen. Nynaeve hatte mit dem letzten Rest Saidar ihres Gürtel seine Prellungen Geheilt, doch der behelmte Offizier, der am Fuß der Brücke die Straße betrat, ein stämmiger Mann mit derben Gesichtszügen, zuckte bei seinem Anblick

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