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Das Raetsel der Liebe

Das Raetsel der Liebe

Titel: Das Raetsel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Rowan
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äußerster Diskretion behandeln. Sie waren es, die mich baten, in die Redaktionsleitung unseres Journals zu kommen – die erste berufliche Stellung, die ich seit vielen Jahren angenommen habe.«
    »Und warum haben Sie sie angenommen?«
    »Weil bei unseren Treffen nur wenige Mathematiker anwesend sind, die ich allesamt als Freunde betrachte. Ich nehme weder an großen Symposien teil, noch korrespondiere ich mit Gelehrten auf dem europäischen Festland.«
    »Weshalb denn nicht, zum Teufel?«
    Die Heftigkeit, mit der er diese Frage stellte, brachte sie für einen Moment aus der Fassung. Ihr Herz begann zu rasen, und ihr Blick irrte verzweifelt im Raum umher, während sie nach einer passenden Antwort suchte.
    »Mathematiker zu sein, Akademiker, ziemt sich nicht für eine Frau«, presste sie schließlich hervor. »Das wissen Sie doch. Und obwohl mein Vater und meine Großmutter meine Ausbildung förderten, als ich noch jünger war, stellte sich bald heraus, dass ich in den Augen der Leute eine Kuriosität bin, jemand, dem man möglichst aus dem Wege geht oder über den man höchstens flüsternd spricht. Diese Wahrnehmung meiner Person hatte Auswirkungen auf die gesamte Familie, besonders angesichts all der Gerüchte um meine Mutter. Also beschlossen wir, vor allem Janes wegen, dass es das Beste wäre, wenn ich meine Studien in aller Stille und relativ unerkannt weiterverfolgte.«
    Northwood schwieg einen Augenblick. Sein Gesichtsausdruck blieb starr und unbewegt, doch in seinen Augen blitzte etwas auf, das seinen Unmut verriet.
    »Das alles ist von vorn bis hinten töricht und absurd«, sagte er schließlich. »Einen Verstand wie Ihren zu –«
    »Nein.« Lydia hob die Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. »Bitte versuchen Sie nicht, mich davon zu überzeugen, dass ich irgendetwas anders machen sollte. Sie werden scheitern.«
    In seinen Augen schien ein Sturm loszubrechen, doch zu Lydias Überraschung verfolgte er das Thema nicht weiter. Stattdessen nickte er nur kurz und verschränkte die Arme über der Brust.
    »Also gut«, sagte er mit einer Stimme wie straff gespanntes Leder. »Am kommenden Wochenende fahren mein Vater, Talia und ich auf unseren Landsitz in Devon. Wir waren schon seit einer Ewigkeit nicht mehr dort. Castleford ist ebenfalls eingeladen. Und Sebastian kommt mit, weil er ohnehin nichts anderes zu tun hat. Sie werden uns begleiten.«
    »Warum?«
    »Weil Ihre Gesellschaft mir sehr willkommen wäre. Ich schicke am Donnerstagabend eine Kutsche, die Sie zum Bahnhof bringt.«
    Mit diesen Worten ging er Richtung Tür.
    »Lord Northwood!«
    Er blieb stehen. Lydias Herz hämmerte wie wild.
    »Sie … meine Gesellschaft wäre Ihnen willkommen?«, wiederholte sie überrascht.
    Seine Augen glitzerten leicht amüsiert. »Ist das so schwer zu glauben?«
    »Nun ja, nein, aber ich … ich denke wirklich nicht, dass –«
    »Sie wollen mit mir um Ihre Schuld feilschen?« Ein boshaftes Funkeln trat in seine Augen, als er noch einmal ein paar Schritte auf sie zuging. »Eine so ehrbare und stolze Dame?«
    Lydia drückte den Rücken durch. »Wie ich schon mehrfach sagte: Ich wünsche, dass Ihre Forderung im Rahmen des Vernünftigen bleibt.«
    »Ich kann an einem kurzen Ausflug aufs Land nichts Unvernünftiges finden. Floreston Manor ist immer ein Genuss.«
    »Daran zweifle ich nicht. Ich … ich denke nur, es wäre das Beste, wenn wir unsere Beziehung so weiterführen würden, wie sie derzeit ist – nämlich auf rein geschäftlicher Basis.«
    »Wollen Sie etwa andeuten, dieser Besuch könnte unsere Beziehung auf andere Bereiche ausweiten?« Er trat näher, so nahe, dass sie die goldenen Pünktchen erkennen konnte, die seine Iris sprenkelten, so nahe, dass sie den Orkan spüren konnte, der in seinem Inneren tobte.
    Sie schluckte. »Ich … ich möchte lediglich vermeiden, dass ein Eindruck von Unschicklichkeit entsteht.«
    »In Ordnung. Dann lassen wir den Eindruck weg und widmen uns nur der Unschicklichkeit.«
    Sie starrte ihn schockiert an, doch noch bevor sie etwas erwidern konnte, war er bei ihr, umfasste mit seiner großen Hand ihren Hinterkopf und drückte ihren Mund auf seinen, in einem Kuss so süß wie ein reifer Apfel. Halb widerstrebend legte sie ihm die Hände auf die Brust, wollte ihn gleichzeitig festhalten und wegstoßen.
    Hitze wallte in ihrem Körper auf. Die Dringlichkeit, mit der er sie küsste, ließ das Begehren wieder auflodern, das sie so lange im Zaum gehalten hatte. Er fuhr ihr mit einer Hand

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