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Das Raetsel der Liebe

Das Raetsel der Liebe

Titel: Das Raetsel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Rowan
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Paris eingetroffen. Mylady, das sind meine Enkelin, Miss Lydia Kellaway, und Viscount Northwood.«
    »Es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Miss Kellaway. Lord Northwood.«
    Er erwiderte den Gruß auf ebenso höfliche Weise und trat einen Schritt auf die Frauen zu.
    Mein Gott, dachte Lydia. Oder besser
Mon Dieu.
Was, wenn die beiden Damen fünfzehn Minuten eher hier hereinspaziert wären?
    Sie spürte, wie Gelächter in ihrer Kehle hochstieg. »Ja … ja, mich auch, Lady Montague.«
    »Jane ist noch mit Mrs Keene in der Kirche, aber Lady Montague hat freundlicherweise zugestimmt, mich zu begleiten, um dich kennenzulernen«, erklärte Mrs Boyd. »Bitte sag Mrs Driscoll Bescheid, dass wir hier sind, und dann kannst du den Tee mit uns nehmen.« Sie runzelte die Stirn. »Was ist so amüsant?«
    »Nichts. Ich …« Lydia presste die Lippen aufeinander.
    »Wenn Sie sich uns anschließen möchten, Mylord. Es wäre uns eine Freude.«
    »Danke. Ich war eben im Begriff, zu gehen, Mrs Boyd«, erwiderte Northwood. »Miss Kellaway und ich hatten einige Buchhaltungsfragen zu besprechen. Und außerdem wollte ich sie persönlich für das nächste Wochenende zu einem Ausflug auf den Landsitz meines Vaters einladen.«
    »Oh.« Mrs Boyd warf Lydia einen Blick zu, in dem eine gewisse Vorahnung lag, obwohl Lydia sehr gut wusste, dass diese rein gar nichts mit dem Vorschlag an sich zu tun hatte, dafür aber alles mit der Tatsache, dass es Viscount Northwood war, der ihn ausgesprochen hatte.
    »Selbstverständlich sind auch Sie herzlich eingeladen, uns zu begleiten, Mrs Boyd«, fuhr Northwood fort. »Und Jane ebenso.«
    »Oh, vielen Dank, Mylord, das ist wirklich überaus freundlich von Ihnen. Aber ich muss leider ablehnen. Jane wird mit ihrem Tanzunterricht beginnen, und ich selbst habe einige Wohltätigkeitsveranstaltungen, die ich besuchen muss. Aber Lydia wäre doch entzückt, Ihrer Einladung zu folgen, nicht wahr, mein Liebes?«
    »Entzückt.«
    »Entzückt«, echote Mrs Boyd und bedachte Northwood mit einem strahlenden Lächeln. »Verbindlichsten Dank, Lord Northwood. Wissen Sie, Mrs Keene hat in den höchsten Tönen von Ihnen gesprochen und von der überaus wertvollen Arbeit, die Sie leisten.«
    »Oh ja«, pflichtete Lydia ihr bei. »Lord Northwood verfügt in der Tat über erstaunliche Gaben, und er geht sehr großzügig mit ihnen um.«
    Northwood lachte.

12
    Liebe Jane,
    ein weiteres ausgezeichnetes Rätsel. Ich arbeite immer noch an meiner Antwort. Ich wusste nicht, dass Würmer die Fähigkeit besitzen, verlorene Segmente ihres Körpers nachwachsen zu lassen. Welch seltsame, wenn auch gewiss recht nützliche Eigenschaft. Es ist offensichtlich, dass Du für meine selbst ausgedachten Rätsel zu pfiffig bist, daher habe ich heute eine Textaufgabe für Dich.
    Finde eine ungerade Zahl, bestehend aus drei unterschiedlichen Ziffern, deren Summe fünfzehn ergibt. Die Differenz zwischen den ersten beiden Ziffern ist gleich der Differenz zwischen den letzten beiden Ziffern. Die Hunderterstelle ist größer als die Summe von Zehner- und Einerstelle.
    Vielleicht kannst Du ja Deine Schwester um Rat fragen. Natürlich nur, wenn es nötig ist.
    Ergebenst,
    C.
    Mit einem Klicken öffnete sich die Tür. Schnell schob Jane den Brief zwischen ein paar Notenblätter und wandte sich Mr Hall zu. Doch es war gar nicht Mr Hall, der den eleganten Salon betrat, sondern Lord Northwood.
    »Mylord.« Lächelnd stand Jane vom Klavierhocker auf und machte einen kleinen Knicks. »Ich habe auf Mr Hall gewartet. Mrs Driscoll bringt gleich den Tee.«
    »Hallo, Jane.« Lord Northwood erwiderte das Lächeln und schloss die Tür. Dann kam er zum Klavier herüber. Neben Jane blieb er stehen und ließ einen Finger über die schneeweißen Tasten gleiten. Ein Fis erklang.
    »Sebastian hat es nach seinen speziellen Anweisungen von einem deutschen Klavierbauer anfertigen lassen«, sagte er. »Es hat ein Vermögen gekostet. Der Mann, der es gebaut hat, begleitete den Transport persönlich, um sicherzugehen, dass es wohlbehalten hier ankam. Und er hat es auch selbst gestimmt.«
    »Wir … wir haben zu Hause nur ein kleines Pianino«, meinte Jane. »Ich glaube, meine Mutter hat darauf gespielt, als sie noch lebte. Aber jetzt benutzt es keiner mehr. Na ja, ich jetzt manchmal, um zu üben. Wir haben es erst kürzlich stimmen lassen.«
    »Macht Ihnen der Klavierunterricht Spaß?«
    Jane zögerte und wurde ein bisschen rot. Sie mochte Lord Northwood furchtbar gerne und

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