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Das Raetsel der Liebe

Das Raetsel der Liebe

Titel: Das Raetsel der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nina Rowan
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ich deine Intelligenz unterschätzt, Jane. Am Ende bist du doch die Klügste in unserer illustren kleinen Runde.«
    Er streckte die Hand aus, um das Dokument an sich zu nehmen, doch Jane hielt es außerhalb seiner Reichweite. Auf ihrem Gesicht lag ein Ausdruck fester Entschlossenheit.
    »Zuerst geben Sie Lydia frei«, verlangte sie.
    Cole schüttelte den Kopf. »Nicht, bevor ich das Dokument habe.«
    »Woher weiß ich, dass Sie sie dann wirklich gehen lassen?«
    »Du wirst mir wohl vertrauen müssen. Schließlich bin ich dein Vater.«
    »Nein, das sind Sie nicht.«
    Cole wurde langsam ungeduldig. »Gib mir die Urkunde, Jane«, forderte er in barschem Ton.
    Janes Augen schossen hinüber zum Kamin, wo Alexander stand. Lydias Herz setzte aus, so sehr erschreckte sie seine blitzschnelle Bewegung. Er warf sich nach vorne, schloss seine große Hand um Lydias Arm und entriss sie Coles Zugriff.
    Ein Schuss löste sich. Lydia strauchelte und fiel auf die Knie. Jane schrie. Von den Menschen unten in der Halle stieg ein kollektives Ächzen auf, dann lief eine Bewegung durch die Menge hindurch wie eine große Brandungswelle.
    Alexander warf sich auf Cole und rammte ihn hart gegen die Balustrade. Holz barst und splitterte unter dem Aufprall. Cole grunzte und holte aus, um Alexander am Kopf zu treffen.
    Jane ließ das Dokument fallen, rannte zu Lydia, umfasste ihre Mutter mit beiden Händen und versuchte, sie von den kämpfenden Männern wegzuziehen. Lydia presste eine flache Hand auf ihren Magen. Ihr Blick trübte sich. Sie blinzelte, versuchte, klarer zu sehen, versuchte …
    »Das Mädchen!«, schrie ein Mann. »Schafft sie weg!«
    Lydia schob Jane energisch in die Richtung, aus der die fremde Stimme gekommen war. Die Menge im unteren Geschoss wogte hin und her wie ein Ozean bei Sturm.
    Alexander packte Cole am Kragen und schmetterte ihn erneut gegen das Galeriegeländer. Ein dumpfer Schlag ertönte, und auf Coles Stirn erschien eine blutende Wunde.
    Fluchend stieß er einen Fuß nach oben und traf Alexander hart am Knie. Der Aufprall reichte aus, um Alexanders Griff zu lockern. Cole riss sich los.
    Die Pistole.
Wo war die Pistole?
    Lydia kämpfte sich verzweifelt auf die Beine, doch Cole kam immer näher. Er griff sich die Waffe, die neben dem Kamin zu Boden gefallen war, riss sie hoch und begann zu schießen. Zuerst auf die Männer, die die Treppe heraufkamen, dann wahllos in die Menge unten.
    Menschen schrien. Türen flogen krachend auf und zu. Das Getrampel zahlloser Füße donnerte durch das Gebäude.
    Alexander warf sich von hinten auf Cole und brachte ihn zu Fall. Die Pistole flog in hohem Bogen durch die Luft. Beide Männer ächzten, als Knochen knackten und brachen.
    Jane schoss nach vorne und riss die Geburtsurkunde an sich. Cole entwand sich Alexanders Griff und warf sich mit aller Wucht auf Jane.
    Lydia wusste, was passieren würde, noch bevor es geschah. Und im selben Bruchteil einer Sekunde war ihr klar, dass sie nichts tun konnte, um es zu verhindern.
    Starr vor Entsetzen sah sie zu, wie Cole sich auf Jane stürzte und sie mitriss. Doch er war zu schnell und konnte die Bewegung nicht stoppen. Ein ohrenbetäubendes Krachen ertönte, als er gegen das Geländer prallte, das unter der Wucht des Aufschlags nachgab. In allerletzter Sekunde schob Cole das Mädchen von sich weg, dann stürzte er nach unten. Jane schrie und rutschte über den Fußboden. Holzsplitter regneten auf die unten aufgestellten Himmelskugeln nieder.
    Die Menge stob verwirrt und lärmend auseinander.
    »Jane!«, schrie Alexander gellend.
    Er langte nach dem Mädchen und bekam es gerade noch am Handgelenk zu fassen, bevor es über die Kante rutschte. Er stemmte seinen Fuß gegen einen Pfosten und riss sie zurück.
    Panik und Verzweiflung überrollten Lydia. Sie machte sich ganz lang, so lang nur sie konnte, um nach Janes anderer Hand zu greifen.Dann, endlich, schlossen sich die Finger ihrer Tochter um ihre, und sie sandte tausend Dankesgebete gen Himmel.
    Sie blickte über den Rand der Galerie nach unten. Cole hatte einen geborstenen Holzpfosten zu fassen bekommen und klammerte sich mit letzter Kraft daran, um nicht zu fallen. Unter ihm schimmerten im Zwielicht ein Dutzend Welt- und Himmelskugeln.
    Angst und Erschöpfung verzerrten Coles Züge. Seine Beine baumelten in der Luft. Wieder knackte Holz, und er sackte ein Stück nach unten.
    Mit vereinten Kräften zogen Alexander und Lydia Jane zurück auf die Galerie, in Sicherheit. Tränenüberströmt

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