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Das Rätsel von Burg Schreckenstein

Das Rätsel von Burg Schreckenstein

Titel: Das Rätsel von Burg Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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vielleicht entdeckt werden?
    Tastend bewegte er sich vorwärts, immer tiefer ins stickige, modrige Dunkel. Oft stolperte er oder stieß sich den Kopf an in dem halbverfallenen Stollen.
    Plötzlich raschelte etwas. Dampfwalze blieb stehen. Ratten? Das Rascheln hörte auf. Er ging weiter, immer tiefer hinein, bis ihm ein unerwarteter Geruch in die Nase stieg. Noch ein paar Schritte, und er glaubte, in einer Räucherkammer zu sein. Da fasste seine tastende Hand einen schweren Gegenstand: eine Hartwurst! Noch eine! Und noch eine und Konservendosen, Brot und Schachteln, deren Inhalt er nicht feststellen konnte. Ein regelrechtes Warenlager! Und das in dem geheimen Gang, der irgendwo in der Burg mündete!
    Dampfwalze wunderte sich nicht. Er hatte recht gehabt! Hier waren echte Ganoven am Werk. Durch diesen Stollen kamen sie in die Burg und wieder raus. Ja, das war die Lösung! Und er hatte sie gefunden. Er allein. Wenn er jetzt noch herausbekäme, wo der Stollen mündet, dann würden sie ihn nicht mehr auslachen.
    Aber dazu brauchte er die Taschenlampe. Im Dunkeln war das zu gefährlich. Für den Augenblick wusste Dampfwalze genug und kehrte um. Er musste rechtzeitig zum Essen zurück sein und er durfte auf keinen Fall gesehen werden, wenn er aus dem Stollen herauskam. Vorsichtig kroch er zum Licht und wischte sich in der Nische den Schmutz von Hemd und Hose, sah zum Uferweg und zum Bootssteg hinunter, bevor er das Gitter öffnete, dann rechts und links, um den Erdhügel herum, den Hang hinauf zur Burg. Obwohl die Luft rein war, rannte er in gebückter Haltung und auf gleicher Höhe bleibend ein paar Dutzend Meter von dem Erdhügel weg. Dann erst richtete er sich auf und stieg wie ein harmloser Spaziergänger den Hang hinauf. Jetzt musste es aussehen, als komme er vom Bootssteg.
    Wie gut ihm das Täuschungsmanöver gelang, konnte Dampfwalze nicht wissen. Seit er hinter dem Erdhügel verschwunden war, hatte der kleine Kuno den Platz am Fenster nicht mehr verlassen, Den Kopf in die Hände gestützt, die Stirn gegen die Scheibe gelehnt, hatte er.... geschlafen — bis ihm ein Ellenbogen herunterrutschte. Als er die Augen wieder aufmachte, sah er Dampfwalze vom Bootssteg heraufkommen.
    Aha! kombinierte Klein Kuno. Dann hat er sich bei der Wasserpumpe nur versteckt und den Hügel als Deckung genommen! Er ist zum Bootssteg — das bedeutet irgendeinen Zusammenhang mit Rosenfels! 4763 Ruderschläge waren es bis zum Hafen des Mädcheninternats. Stephan oder sonst einer hatte es einmal ausgerechnet.
    Noch immer müde, aber doch nicht ganz so lahm wie beim Frühstück, sammelte sich die Ritterschaft zum späten Mittagessen. Außer dem Rex schien auch Heini, der Koch, Mitleid mit den Rittern zu haben, denn es gab ein Lieblingsgericht: hartgekochte Eier in Senfsoße mit Kartoffelsalat. Die Ritter griffen zu und holten nach. Das Essen wollte kein Ende nehmen. Bis Ottokar zum Schwarzen Brett ging, hatte jeder im Durchschnitt fünf bis sechs Eier gegessen. Der Schulkapitän sagte nur einen Satz: „Gleich nach Tisch ist Schul Versammlung im Wohnzimmer!“
    „Ich sag’s ja. Es ist nicht mehr wie früher!“ stellte Fritz erneut fest.
    „Ach was!“ meinte Computer Strehlau . „Der Rex lässt uns wählen: Entweder wir sind in Zukunft morgens ausgeschlafen, oder der Unterricht dauert in diesem Trimester eine Woche länger.“
    „Paßt auf, was Dampfwalze für ein Gesicht macht, wenn der Rex spricht!“ empfahl der kleine Kuno seinen Zimmergenossen Herbert und Egon. „Ich habe da was beobachtet!“
    „Und was ist mit Eberhard?“ wollte Egon wissen.
    „Auf den passen wir sowieso auf. Ist doch klar.“
    Herbert schlug Klein Kuno auf die Schulter. „Mann, wenn wir denen hinter die Sache kommen! Da werden die Großen vielleicht schauen!“
    Sie schauten alle, die Kleinen wie die Großen, und zwar recht betreten, als der Rex sprach: „Das Verschwinden von Sachen, das uns seit einigen Tagen beunruhigt, zieht Kreise.
    Fräulein Doktor Horn hat mich angerufen. Heute nacht sind drüben aus der Speisekammer etliche Sachen weggekommen: Salamiwürste, Konserven und so weiter... Das ist kein Streich mehr, bei dem man ein Auge zudrücken kann!“
    Der kleine Kuno sah zu Dampfwalze hinüber. Tatsächlich!
    Während alle betretene Gesichter machten, schien er zu grinsen.
    „Wie peinlich das ist, da wir heute Abend drüben zum Konzert eingeladen sind, brauche ich nicht eigens zu betonen“, fuhr der Rex fort. „Wenn etwas vorkommt, sind doch

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