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Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Titel: Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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sie haben könnte.  
    „Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass der König sie Euch versprochen hat.“ Bons Antwort war bitter. „Aber das ist nicht der Zweck meiner Warnung an Euch. Fragt Euch, warum Merle von Langumont nicht aus Breakston zurückgekehrt ist, und dann werdet Ihr wissen, warum jemand sie tot sehen will.“  
    „Merle von Langumont starb bei der Belagerung von Breakston, höchstwahrscheinlich von Eurer Hand“, entgegnete Dirick langsam, das Ale schwamm ihm immer noch im Hirn herum.  
    „Nein. Merle von Langumont war am Leben, um meine Kapitulation entgegenzunehmen“, erzählte Bon ihm.  
    „Ihr habt nicht–“  
      Bon begann, wieder in den Schatten zu verschwinden. „Nein, das ist alles, was ich dem hohen Herrn sagen kann, da ich nicht den Wunsch verspüre, das nächste Opfer zu sein ... und, meiner Treu, ich wünsche derjenige zu sein, der übrig bleibt, um meine Dame im Arm zu halten und zu trösten, wenn alles gesagt und die letzte Schlacht geschlagen ist.“ Mit diesem bitteren Versprechen zum Abschied verschwand er im Dunkel.  
    „Wer ist es!“, verlangte Dirick von den Schatten zu wissen.  
    „Ihr Vater“, flüsterte eine Stimme, bevor ihr Besitzer sich in die Nacht davonstahl.  
    Ihr Vater. Diricks Verstand drehte sich im Kreise, als er auf seiner Lagerstatt lag und Bons Worte ihm im Gedächtnis herumspukten, dort in dem Ale, das ihm die Sinne vernebelte, wo die Worte wilde Pirouetten drehten. Ihr Vater war tot, rief er sich wieder ins Gedächtnis. Was meinte der Mann damit nur? Nein, Merle war nicht ihr Vater, erinnerte er sich wie durch Nebelschleier. Fragt Euch, warum Merle von Langumont nicht aus Breakston zurückgekehrt ist. Warum?  
    Ich liebe sie. Diese Worte gingen ihm noch jetzt nach, in all ihrer Aufrichtigkeit. Ein anderer Mann liebte seine, die ihm versprochene Gemahlin – liebte sie wahrhaftig, wenn man dem Schmerz in Bons Stimme Glauben schenken durfte.  
    Ein schwerer Druck legte sich Dirick auf die Brust. Sein Atem wurde schneller, dann langsamer, wurde dann wieder schneller. Wenn ein anderer Mann sie genug liebte, um seinen Feind vor dieser Gefahr zu warnen, nur um sicherzustellen, dass Maris in Sicherheit war, was würde er dann tun, nur um sie zu besitzen?  
    Die Kammer um ihn herum drehte sich fürchterlich, wie er da so lag.  
    Konnte auch sie ihn lieben?  
    Nein, natürlich nicht.  
    Konnte sie?  
    Dirick runzelte bei diesem absurden Gedanken die Stirn, kämpfte, um in die trübe Brühe seines Verstandes wieder etwas Licht zu bringen. Verflucht sei jener letzter Humpen Ale!  
    Ihr Vater. Die Worte kehrten wieder zu ihm zurück. Ich liebe sie. Fragt Euch, warum Merle von Langumont nicht aus Breakston zurückgekehrt ist.  
    Er schlief, träumte und schlief.  
     

KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG  
     
    Diricks Kopf fühlte sich dreimal so groß wie sonst an, seine Ohren hundertfach so empfindlich wie gewöhnlich und sein Magen wie der Ozean bei Sturm.  
    Das Bellen der Hunde genügte schon, um ihn in den Wahnsinn zu treiben, aber er biss die Zähne zusammen und brachte noch ein Lächeln für den Scherz von Heinrich zustande.  
    „Woran fehlt es Euch denn, Dirick?“, fragte der König, dem offensichtlich sein schmerzhaftes Grinsen aufgefallen war.  
    „Nichts, außer genug Ale, um ein Dorf zu ertränken“, gab er zu.  
    Heinrich schmunzelte. „Es wäre zu schade, wenn Ihr heute Abend nicht in bester Form wärt, um mit Eurer Braut das Brautbett zu beschreiten.“ Er lachte laut auf. „Ihr braucht nur ein Wort zu sagen, wenn Ihr Euren Pflichten nicht nachkommen könnt und Hilfe nötig habt.“  
    Dirick funkelte den König wütend an, da er nur wenig zu lachen fand an dem Scherz seines Lehensherren. „Nein, Eure Majestät, ich versichere Euch – ich habe lange genug auf diese Nacht gewartet und ich werde kein Problem haben das zu tun, was die Situation von mir erfordert.“  
    Der König lachte erneut und wandte seine Aufmerksamkeit dann der wild jaulenden Meute zu. „Sie haben Witterung aufgenommen! Von einer Wildsau!“, rief er aufgeregt. Er gab seinem Reittier die Sporen, beugte sich nach vorne und der Hengst setzte mit einem Sprung den rasenden Hunden hinterher.  
    Eine Jagdpartie von etwa zwanzig Mann brach sich mit ihren Pferden einen Weg durch den Wald, holte immer weiter auf mit der Meute. Die frische Luft, die ihm ins Gesicht schlug, löste das Schlimmste von Diricks Übelkeit auf und auch er fing an sich ganz der Jagd

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