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Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Titel: Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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solle.  
    Bis man dann das neue Stroh auf dem Boden ausgelegt hatte, war Maris’ Magen schon in Aufruhr. Es wird jetzt jeden Augenblick beginnen.  
    „Mylord, ich werde mich in mein Gemach zurückziehen“, sie näherte sich dem Podest. „Mir ist nicht ganz wohl.“ Die Übelkeit, die sie befallen hatte, war nicht gänzlich erfunden. „Ich werde etwas ruhen und Euch dann heute Abend bei Tisch Gesellschaft leisten.“  
    Bon nickte hoheitsvoll, „natürlich, Mylady. Ich werde Agnes zu Euch schicken, sobald ich sie sehe.“  
    „Ich danke Euch, Mylord.“ Maris machte kehrt und ging gefasst auf die Treppe zu, wobei sie sich der bohrenden Blicke von Dirick hinten an ihrem Rücken nur zu bewusst war. Er darf keinen Verdacht schöpfen, dachte sie und schleppte sich langsam die Stufen hoch. Da sie wusste, dass sein Blick ein Hauch argwöhnisch gewesen war, bei ihrer vorgebrachten Entschuldigung, steckte Maris sich verzweifelt einen Finger tief in den Rachen, als sie am oberen Ende der Treppe um die Ecke bog.  
    Es gelang ihr noch, sich ein überzeugendes, „Sir D–“, zu entringen, bevor sie sich umdrehte und ihr Mittagessen wieder hochwürgte – genau auf Diricks Lederstiefel. Als sie zusammengekauert an der Wand hing, musste sie um Atem ringen wegen des Lachens, das sie bei seinem entsetzten Gesichtsausdruck überkam.  
    „Verzeihung“, es gelang ihr auch, ihre Stimme peinlich berührt und zerknirscht klingen zu lassen. „Ich muss mich hinlegen.“ Sie floh aus seiner Gegenwart in ihr Zimmer, so schnell es ihr die „Krankheit“ gestattete.  
    Kaum hatte sie hinter sich die Tür geschlossen, ließ sie ihrer Heiterkeit freien Lauf, erstickte ihr Kichern in den dicken Kissen auf ihrem Bett. Es dauerte einige Augenblicke, bis sie hörte, wie Sir Dirick wieder Posten vor ihrer Tür draußen bezog – wohl gerade genug Zeit, um seine Stiefel abzuwischen und jemanden zu rufen, der ihr kleines Malheur aufputzte.  
     
    ~*~
    Maris döste ein bisschen, während sie darauf wartete, dass Agnes zurückkam ... und darauf, dass einen Stock tiefer das Chaos ausbrach. Später heute Nacht würde sie all ihre sieben Sinne beieinander halten müssen.  
    Als die Zofe in dem Schlafgemach eintraf, war sie bester Laune. „Herrin, ‘s geschieht gerad’“, verkündete Agnes, als die Tür schwer hinter ihr zuschlug. „Genau wie Ihr gesagt habt!“  
    „Ausgezeichnet.“ Maris lächelte selbstzufrieden. „Und wie steht es um das Wohlergehen unseres Wächters? Er ist es, um den ich mir am meisten Sorgen mache ... neben Lord Bon natürlich.“  
    „Sir Dirick is’ noch nicht schlecht geworden, aber bei dem Ausdruck auf sein’m Gesicht, wird auch er sicherlich schon bald nach ‘nem Nachttopf greif’n müssen.“  
    „Oder zum Erkerabort eilen.“ Maris unterdrückte ein Kichern.  
    „Was habt Ihr denn ins Essen getan, Mylady?“  
    „Es ist eine Pflanze mit dem Namen Ginster“, erklärte sie. „Es war wahrhaftig eine Fügung des Himmels, Agnes, denn einer der alten Besen in der Küche hatte Borsten, hergestellt aus genau dieser Pflanze. Es ist möglich, die getrockneten Zweige samt Blättern und Blüten einweichen zu lassen und sie zu medizinischen Zwecken zu nutzen. Mein Lehrmeister, der Gute Venny, warnte mich jedoch stets, dass man bei der Verwendung dieses Krauts Vorsicht walten lassen müsste, denn es zeitigt große Wirkung. Es macht, dass der Körper sich – ehem – seiner Mageninhalte recht brutal wieder entledigt. Es war eine viel bessere Wahl als die Rinde vom Holunder, die ich anfangs verwenden wollte, bevor ich den Ginster sah.“  
    „Glaubt Ihr nich’, dass Lord Bon Verdacht schöpf’n wird, dass Ihr’s wart, die’s Essen vergiftet hat?“, fragte Agnes.  
    Maris setzte sich im Bett auf. „Nein, denn ich erzählte ihm, dass das Fleisch übel roch und dass etwas davon vielleicht schon für das Mittagessen zubereitet worden war. Und dann habe ich meinen Mageninhalt über die schönen Lederstiefel von Sir Dirick entleert.“ Sie zog den abgewetzten Wandteppich von dem schmalen Fenster weg und stellte zufrieden fest, dass die Sonne schon fast untergegangen war. „Ist alles vorbereitet?“  
    „Ja. Ich hab’ die Essenssachen, die ich mit Eurem Ring im Dorf gekauft hab’, gut versteckt und ein Pferd steht für uns nah beim Geheimeingang von der Burg.“  
    Maris drehte sich überrascht um, Freude stand ihr ins Gesicht geschrieben. „Ein Pferd, sagt Ihr? Agnes, wie habt Ihr das

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