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Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition)

Titel: Das Rascheln von Rosmarin (Historische Romane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Gleason
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bereits angebrochen war.  
    Er kämpfte sich hoch, mit der rauen Wand als Krücke, und Dirick versuchte zu schlucken, um seinen staubtrockenen Hals zu befeuchten. Er hatte aufgehört zu zählen, wie viele Male er sich im Laufe der Nacht übergeben hatte oder sich auf andere Weise seines Mageninhalts entledigt hatte. Nach dem Gestank zu urteilen, der ihn begrüßte, als er sich anschickte die Treppe hinunterzugehen, hatten andere – die das Gift von Maris ebenfalls heimgesucht hatte – auch nicht rechtzeitig einen Abort aufsuchen können.  
    Während er die Frau verfluchte, die eine solche Verwüstung ausgelöst hatte, suchte Dirick sich vorsichtig einen Weg die Treppen runter und stützte sich dabei ständig gegen die Wand. Wenn es ihm gelang, auf einem Pferd zu sitzen, würden er und Nick sich von diesem verdammten Ort davonmachen und sich Maris und ihrer Zofe an die Fersen heften, sobald er zum Stall laufen konnte.  
    In der großen Halle zeugten verstreut herumliegende Körper von der Wirkung dessen, was auch immer Maris in das Essen gemischt hatte. Erneut versuchte Dirick zu schlucken und schaffte es, genug Spucke hochzuwürgen, dass sein Hals sich zusammenzog. Sein Hals gab einen rauen, gepeinigten Ton von sich.  
    Keine Menschenseele rührte sich, als er sich seinen Weg zum Ausgang der Halle nach draußen bahnte, wild entschlossen an die frische Luft zu kommen. Dirick fragte sich da kurz, ob Maris und Agnes es auch wirklich geschafft hatten, an den Wachen auf der Zugbrücke vorbeizukommen ... und dann verwarf er die Frage wieder. Natürlich war es der Frau gelungen – jeder Mann hier war außer Gefecht gesetzt worden, dank ihrer Machenschaften.  
    Sein leerer Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen und er verfluchte Maris. Noch einmal.  
    Draußen an der kalten, frischen Luft lüftete sich der Nebel in seinem Kopf etwas und er fühlte sich etwas stärker. Der Burghof war relativ ruhig – manche der Soldaten kamen gerade zu sich, stöhnten und klagten über ihre Qualen von der Nacht zuvor. Selbst die Wachen auf der Zugbrücke saßen zusammengesunken an der mit Zinnen versehenen Mauer.  
    Beim Blut Christi, hatte er Durst!  
    Schwerfällig bückte sich Dirick, um eine Handvoll sauberen Schnees an seinen Mund zu führen. Die nasse Kälte fühlte sich für seine aufgesprungenen Lippen und seine geschwollene Zunge wie ein Lebenselixier an. Eine weitere Handvoll folgte und dann noch eine, und dann merkte er, dass er hungrig war.  
    Maris hatte Recht behalten. Sie hatte gesagt, vor dem Morgengrauen noch würde alles gut werden. Es hatte während dieser Nacht Zeiten gegeben, viele, wo er an ihren Worten gezweifelt hatte, sich sicher gewesen war, schon bald vor seinem Schöpfer zu stehen.  
    Sein Magen krampfte sich wieder zusammen, diesmal um seine Leere kundzutun. Er drehte sich um, um wieder zur Halle zu gehen – es wäre am Besten nicht mit einem verdrehten Magen aufzubrechen –, aber blieb wie angewurzelt stehen, als da drinnen ein Gebrüll erscholl. So schwach der Schrei auch gewesen war, Dirick erkannte Bon und auch dessen sehr wahrscheinliche Wut angesichts des Verschwindens seiner Braut.  
    Er traf schnell eine recht kluge Entscheidung und wandte sich rasch seinem ursprünglichen Weg zu den Stallungen zu, wo er Zuflucht suchte, so schnell er nur humpeln konnte. Als er erst einmal drin war, verlor er keine Zeit Nick zu finden und nachdem er dem willigen Schlachtross das Zaumzeug in den Mund geschoben hatte, sprang Dirick ohne aufzusatteln auf dessen Rücken.  
    Das Geschrei aus der Halle wurde immer lauter und ergoss sich jetzt schon in den Burghof und er wusste, ihm blieb jetzt nur sehr wenig Zeit, noch zu fliehen. Seine Knie zitterten ihm vor Schwäche und in seinem Kopf drehte es sich noch leicht, aber er zwang sich dazu, seine Gedanken zu ordnen und einen Weg aus Breakston heraus zu finden.  
    Nick war begierig aufzubrechen und Dirick ließ die Zügel schießen, kaum waren sie aus den Ställen draußen. Der Anblick, der sich im Burghof bot, war ein einziges Chaos: Männer stolperten auf die Füße, wie betäubt und verwirrt. Bon stand im Eingang zur Halle und schrie mit Befehlen um sich, selbst dann noch, als er sich schwerfällig auf einen schwachen Edwin stützte.  
    Als der einzige Mann zu Pferde sprang Dirick Bon sofort ins Auge und bekam da einen wutentbrannten Schrei zugebrüllt. Er zog Nick am Zügel herum, nahm all seinen Wagemut zusammen und drängte den Hengst dazu, auf den

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