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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Sch ö nheit sterben?“, fragte Rupert scharf.
    „Ich habe aufgeh ö rt, sie zu z ä hlen“, sagte die Hexe. „Es erschien mir nicht wichtig. Ich war jung und strahlend, und die M ä nner umwarben mich; nur das z ä hlte. Wie hei ß t du, Junge?“
    „Rupert.“
    „Du h ä ttest mich damals sehen sollen, Rupert. Ich war so h ü bsch. So wunderh ü bsch.“
    Sie l ä chelte sanft und schaukelte, den Blick in die Vergangenheit gerichtet.
    „Ich war jung und m ä chtig und machte mir die Finsternis untertan. Ich errichtete in einer Nacht einen Palast aus Eis und Diamanten, und Damen und Herren von einem Dutzend H ö fen kamen, um mir zu huldigen. Ihnen fiel nie auf, dass hier und da ein paar Bauernm ä dchen aus ihren Siedlungen verschwanden. Wahrscheinlich w ä re es ihnen auch gleichg ü ltig gewesen.
    Dann tauchte Eduard auf, um mich zu t ö ten. Irgendwie hatte er die Wahrheit herausgefunden und wollte das Waldk ö nigreich von meiner b ö sen Macht befreien.“ Sie lachte leise in sich hinein. „Viele N ä chte verbrachte er aus freien St ü cken in meinen kalten Gem ä chern. Er war groß, tapfer und gutaussehend und neigte kein einziges Mal das Haupt vor mir. Ich zeigte ihm Wunder und Schrecken, doch ich konnte ihn nicht brechen. Wir tanzten immer in meinem Ballsaal, nur wir beide, in einem weiten, widerhallenden Rund aus glitzerndem Eis, mit Kronleuchtern, die aus einzelnen Stalaktiten geformt waren. Allm ä hlich gewann er mein Herz und ich das seine. Ich war jung und dumm und glaubte, unsere Liebe werde bis in alle Ewigkeit dauern.
    Sie dauerte einen Monat.
    Ich brauchte frisches Blut, und das konnte Eduard nicht zulassen. Er liebte mich, aber als K ö nig trug er die Verantwortung f ü r sein Volk. Er konnte mich nicht t ö ten, und ich konnte mein Wesen nicht ä ndern. Also wartete ich, bis er schlief, verlie ß meinen Palast und das Waldk ö nigreich und begab mich hierher, um fortan im Dunkeln zu leben und vor den Augen der Menschen zu verbergen, dass meine Sch ö nheit entschwunden ist.
    Ich h ä tte ihn töten und so mein Geheimnis wahren k ö nnen. Ich h ä tte ewig jung, hübsch und m ä chtig bleiben k ö nnen. Aber ich liebte ihn. Eduard. Der einzige, den ich je geliebt habe. Wahrscheinlich ist er inzwischen tot.“
    „Seit ü ber drei ß ig Jahren“, sagte Rupert.
    „So lange schon“, wisperte die Hexe. Ihre Schultern sanken nach vorn, und sie zog an ihren verkr ü mmten Fingern.
    Sie atmete tief ein und seufzend wieder aus, ehe sie Rupert mit einem erschöpften L ä cheln ansah. „Du bist also Eduards Nachkomme. Eine gewisse Ä hnlichkeit l ä sst sich nicht leugnen. Was willst du von mir, Junge?“
    „Ich suche einen Drachen“, sagte Rupert in einem Tonfall, der zum Ausdruck bringen sollte, dass er nicht scharf darauf war, tats ä chlich einen zu finden.
    „Einen Drachen?“ Die Hexe starrte ihn einen Augenblick lang verst ä ndnislos an, doch dann erhellte ein breites Grinsen ihre verschrumpelten Z ü ge. „Einen Drachen! Potz Blitz, du gef ä llst mir, Junge! Seit Jahren hatte keiner mehr den Mumm, einem Drachen auf den Leib zu r ü cken. Kein Wunder, dass du es gewagt hast, bei mir zu klopfen.“ Sie musterte ihn mit neuer Hochachtung, w ä hrend Rupert sich alle M ü he gab, einen bescheidenen Eindruck zu erwecken. „Also sch ö n, Sch ä tzchen, heute scheint dein Gl ü ckstag zu sein. Du suchst einen Drachen, und ich habe zuf ä llig eine Landkarte, die dich auf k ü rzestem Weg zu einem dieser Untiere bringen wird. F ü r den Schleuderpreis von anderthalb Litern Blut kannst du sie haben.“
    Rupert warf ihr einen bösen Blick zu. Die Hexe zuckte verlegen die Achseln.
    „War den Versuch wert. Aber bei Eduards Enkel mache ich eine Ausnahme. Die Karte geh ö rt dir, umsonst. Wenn ich mich erinnern kann, wo ich das verdammte Ding hingetan habe.“
    Sie erhob sich langsam aus ihrem Stuhl, wobei sie die Katze aus ihrem Schoß scheuchte, humpelte zu einem sch ä bigen Aktenschrank aus Eiche, der im hintersten Winkel des Zimmers stand, und w ü hlte in seinen Tiefen. Rupert runzelte verlegen die Stirn. Er hatte sich vorgenommen, der Nachthexe den Garaus zu machen, falls sich die Gelegenheit dazu ergab, doch obwohl sie ganz l ä ssig zugegeben hatte, mehr Jungfrauen ermordet zu haben, als sie z ä hlen konnte, brachte er es nun nicht ü bers Herz, seinen Vorsatz auszuf ü hren. So seltsam es klang, tat sie ihm irgendwie sogar leid; die Jahre, die sie allein im Düsterwald

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