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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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verbracht hatte, waren Strafe genug. Mehr als genug. Die Hexe stand pl ö tzlich vor ihm, und er wich erschrocken zur ü ck, als sie ihm eine zerfledderte Pergamentrolle in die Hand dr ü ckte.
    „Da, Junge, das bringt dich direkt zu ihm. Falls du nicht vorher stirbst. Denn erst mal musst du den Düsterwald von einem Ende zum anderen durchqueren, und das haben bisher verdammt wenige so geschafft, dass sie danach von ihren Ruhmestaten berichten konnten.“
    „Ich bin immerhin bis hierher vorgedrungen“, sagte Rupert hoffnungsvoll.
    „So dicht an der Grenze zum Schlingforst gibt es noch eine Spur von Tageslicht“, erkl ä rte die Hexe. „Aber jenseits dieser Lichtung herrscht vollkommene Dunkelheit. Pass gut auf dich auf! Es bl ä st ein kalter Wind durch die lange Nacht, und er tr ä gt den Geruch von Blut und Tod. Tief im Düsterwald regt sich etwas, etwas … Grauenvolles. Wenn ich nicht so alt w ä re, h ä tte ich Angst.“
    „Ich kann auf mich aufpassen“, sagte Rupert mit gepresster Stimme, und seine Hand wanderte unwillk ü rlich zum Schwertknauf.
    Die Hexe l ä chelte müde. „In deinen Adern flie ß t Eduards Blut. Er glaubte auch, jedes Problem lasse sich mit kaltem Stahl l ö sen. Wenn ich dich ansehe, scheint er wieder vor mir zu stehen. Mein Eduard.“ Ihre Stimme zitterte heftig. Sie wandte sich ab, humpelte st ö hnend zu ihrem Schaukelstuhl und lie ß sich in die Kissen fallen. „Sieh zu, dass du von hier verschwindest, Junge! Geh und such deinen Drachen!“
    Rupert z ö gerte. „Kann ich … noch etwas f ü r dich tun?“
    „Geh einfach“, sagte die Nachthexe mürrisch. „Lass mich allein. Bitte.“
    Rupert wandte sich ab und ging, schloss leise die T ü r hinter sich.
    Die Nachthexe sa ß allein vor ihrem leeren Kamin und schaukelte versonnen vor und zurück. Nach einer Weile fielen ihr langsam die Augen zu, und sie schlief ein. Sie war wieder jung und sch ö n, und Eduard kam zu ihr, und sie tanzten die ganze Nacht hindurch in ihrem Ballsaal aus schillerndem Eis.

    Mehrere Tagereisen sp ä ter hatte Rupert den letzten Proviant verbraucht. Es gab kein Wild im Düsterwald, und wenn er hin und wieder auf Wasser stie ß , roch es faulig. Durst brannte ihm in der Kehle, und Hunger machte sich als dumpfer Bauchschmerz bemerkbar.
    Seit er die Lichtung der Nachthexe hinter sich gelassen hatte, bewegte er sich durch totale Schw ä rze. Die Grabesstille bedr ü ckte ihn. Er sah weder den Pfad vor sich noch das Einhorn unter sich; seine Hand erkannte er nicht einmal dann, wenn er sie dicht vor die Augen hielt. Der einzige Beweis, dass Zeit verging, waren seine wachsenden Bartstoppeln. Er wurde zunehmend schw ä cher, w ä hrend das Einhorn ihn immer tiefer in den Düsterwald trug, und obwohl sie anhielten und rasteten, wann immer sie ersch ö pft waren, konnte Rupert nicht schlafen. Die Dunkelheit hielt ihn wach. Etwas mochte sich unbemerkt anschleichen, w ä hrend er schlief.
    Er fuhr sich mit einer zitternden Hand ü ber die trockenen, aufgesprungenen Lippen und zog die Stirn kraus, als ihm zu Bewusstsein kam, dass das Einhorn stehengeblieben war. Er wollte fragen, was los sei, aber seine Zunge war so geschwollen, dass sie fast die ganze Mundh ö hle ausf ü llte. Unter Schmerzen rutschte er aus dem Sattel und lehnte sich gegen die Flanke des Einhorns, bis seine Beine zu zittern aufh ö rten. Dann stolperte er ein paar Schritte vorw ä rts, die H ä nde ausgestreckt. Er st ö hnte, als sich spitze Dornen schmerzhaft in sein Fleisch bohrten. Vorsichtiges Tasten verriet ihm, dass die Auswüchse eines Dorngestr ü pps den schmalen Weg ü berwucherten. Rupert zog sein Schwert und merkte zu seiner Bestürzung, dass er inzwischen zu schwach war, um es mit einem Arm zu schwingen. Er nahm seine letzten Kr ä fte zusammen und machte sich daran, mit ungeschickten, an den Muskeln zerrenden Schlägen eine Gasse durch das Gestr ü pp zu bahnen. Das Einhorn folgte ihm langsam, das einst so stolz erhobene Haupt mit dem gedrehten Horn m ü de gesenkt.
    Immer wieder bemühte sich Rupert, zu einem weiteren Schwerthieb auszuholen, und k ä mpfte gegen die wachsenden Schmerzen in Brust und Armen an. Die widerspenstigen Dornen zerkratzten ihm H ä nde und Gesicht, aber er war so ermattet, dass er die Risse kaum sp ü rte. Sein Schwert wog immer schwerer in seinen schlaffen Fingern, und seine Beine zitterten, aber er gab nicht auf. Er war Rupert, der Prinz des Waldk ö nigreichs. Er hatte gegen einen D ä mon gek ä

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