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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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züngelten grelle Blitze aus seinen Fingerspitzen, und Ruperts Verletzungen schlossen sich. Die Blutungen kamen zum Stillstand, und Ruperts Züge entspannten sich ein wenig, aber er erwachte nicht aus seiner Ohnmacht. Der Erzmagier nickte grimmig und wandte sich Julia zu. Sie spürte eine durchdringende Wärme, die sich in ihrem Körper ausbreitete, und als sie verschwand, nahm sie die Schmerzen mit. Nur die Müdigkeit und die tiefe Verzweiflung, die sie bei dem Gedanken erfasste, dass sie Rupert um ein Haar für immer verloren hätte, blieben.
    „War es das?“, fragte sie den Erzmagier ängstlich. „Wird er wieder gesund werden?“
    „Ich weiß es nicht. Meine Magie ist beinahe erloschen, aber ich habe getan, was ich konnte.“
    „Was geschah während des Kampfes mit deiner Magie?“, fragte König John vorwurfsvoll.
    „Man hat uns verraten“, entgegnete der Zauberer ruhig. „Kurz bevor die Torflügel aufschwangen, erschien ein Dienstbote mit mehreren Krügen Wein, mit besten Empfehlungen von dir. Wir waren alle sehr berührt von dieser Geste. Die Leute jubelten, prosteten einander zu und tranken auf dein Wohl. Das Gift im Wein hätte ausgereicht, um ein ganzes Heer zu töten. Meine Magie war stark genug, um dem Getränk entgegenzuwirken, aber die anderen waren verloren. Sie brachen in dem Augenblick zusammen, als sich die Tore öffneten, die Hände gegen die Kehlen gepresst und nach Luft ringend. Ich hielt durch, solange ich konnte, aber dann übermannte mich das Gift. Als ich aus meiner Ohnmacht erwachte, sah ich ringsum Berge von Leichnamen, und die Schlacht war vorbei. Ich gab mein Bestes, und es tut mir leid, dass es nicht ausgereicht hat.“
    „Thomas!“, rief der König plötzlich. „Er war bei dir!“
    „Er hatte Glück“, sagte der Erzmagier. „Ihm schmeckte der Wein nicht, deshalb nippte er nur. Er und ich waren die beiden einzigen Überlebenden unter mehr als fünfzig Zauberern.“
    „Wer war das?“, fragte Harald. „Wer trägt die Verantwortung für diese niederträchtige Intrige? Ich dachte, wir hätten alle Landesverräter entlarvt und ausgeschaltet.“
    Der Erzmagier zuckte die Achseln. „Der Dienstbote, der uns den Wein kredenzte, ist tot. Jemand benutzte ihn und tötete ihn dann, damit die Wahrheit nicht ans Licht kam.“
    Er verstummte, als Rupert sich regte und aufzusetzen versuchte.
    „Julia?“
    „Ich bin hier.“ Sie legte ihm einen Arm um die Schultern, um ihn zu stützen, und er schüttelte schwerfällig den Kopf, um seine Gedanken zu ordnen.
    „Wie fühlst du dich, Sohn?“, fragte König John.
    „Schrecklich, aber ich werde überleben.“
    „Natürlich“, sagte Harald. „Das tust du doch immer.“
    „Mein Auge schmerzt“, brummte Rupert und erstarrte, als seine Finger statt des rechten Auges nur ein geschlossenes Lid ertasteten. „Mein Auge! Was ist mit meinem Auge geschehen?“
    „Immer sachte, Junge“, sagte der König, und Julia hielt rasch seine Hand fest, damit er die frischen Narben im Gesicht nicht wieder aufriss.
    „Tut mir leid, Rupert“, flüsterte der Erzmagier. „Mehr konnte ich nicht für dich tun.“
    Rupert schluckte und kämpfte gegen die aufsteigende Furcht an. Er fühlte sich verunstaltet, verkrüppelt, weit schlimmer, als wenn er einen Arm oder ein Bein verloren hätte. Die Welt wirkte seltsam verändert, wenn man sie nur durch ein Auge betrachtete; sie sah flach und unwirklich aus, und es fiel ihm schwer, die Entfernungen richtig abzuschätzen. Ihm kam ein einäugiger, alter Wächter in den Sinn, der ihm einmal erzählt hatte, dass er nicht mehr mit dem Schwert kämpfen konnte, weil ihm das Gefühl für die Raumtiefe abhandengekommen war. Erneut stieg Panik in ihm auf.
    „Wie soll ich ein Schwert benutzen, wenn mir ein Auge fehlt?“
    „Mach dir darüber keine Sorgen“, sagte Harald leichthin. „Da draußen wimmelt es so von Dämonen, dass du sie gar nicht verfehlen kannst.“
    Einen Augenblick lang hatte Julia das Verlangen, Harald für diese Gefühlskälte umzubringen, aber sie nahm die Hand vom Schwertgriff, als sie merkte, dass Rupert lachte.
    „Du Schweinehund!“ Rupert grinste Harald an. „Danke, dass du wieder mal die Perspektive zurechtrückst.“
    „Eine meiner nützlicheren Begabungen“, entgegnete Harald. „Aber wenn ihr mich jetzt entschuldigt, ich möchte nachsehen, ob die Wehrgänge ausreichend besetzt sind.“
    Er verneigte sich höflich und schlenderte über den Burghof. Julia sah ihm kopfschüttelnd

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