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Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Das Regenbogenschwert: Die Legende von Hawk und Fisher (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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ihren Klauen und Fängen. Er spürte weder die Verletzungen noch das Blut, das ihm über die Flanken und Beine lief. Die Burg stand unter seinem Schutz, und er dachte nicht daran, die Flucht zu ergreifen.
    Er würde nicht davonlaufen.
    Die Dämonen stürmten heran und rissen ihn zu Boden. Er spürte die Krallen nicht, die ihm an die Kehle fuhren, und versuchte noch im Sterben, die Streitaxt zu schwingen. Die Dämonen trampelten über seine Leiche und stürmten über die Zugbrücke zum Bergfried.
    „Es bleibt keine Zeit, das Fallgitter zu senken“, dachte Rupert plötzlich, „und die Dämonen werden hier sein, ehe die Männer die Tore geschlossen und verriegelt haben ... es sei denn, jemand hält die Eindringlinge auf!“
    Er rannte durch den Bergfried auf die Dämonen zu, das Schwert erhoben. Es reichte, wenn er sie ein paar Augenblicke aufhielt, bis die Tore fest verrammelt waren. Rupert hatte den Rand der Zugbrücke erreicht, und der Vortrupp der Dämonen sprang ihn an. Er mähte sie mit ungestümen, wilden Hieben nieder. „Warum ich?“, dachte er mürrisch. „Warum muss es immer ich sein?“ Dann stand er vor der Hauptstreitmacht der Dämonen. Die Angreifer blieben abrupt stehen, als er ihnen mit drohend erhobenem Schwert den Weg versperrte.
    „Schließt die Tore!“, schrie er heiser. „Schließt die verfluchten Tore!“
    Die Dämonen rissen und zerrten an ihm, und er schluchzte laut vor Schmerz, aber noch hielt er die Horde zurück. Ein paar Augenblicke, nicht mehr als ein oder zwei Minuten, dann wäre es geschafft. „Julia, mein Mädel, wenn wir nur etwas mehr Zeit f ür uns gef unden hätten ...“, dachte er. Dann tobten die Dämonen über ihn hinweg und rissen ihn zu Boden. Er hielt verzagt sein Schwert fest.
    Im Hof standen Harald und eine Handvoll Wachen bereit, die schweren Eisenbolzen vorzuschieben, sobald die Männer an der großen Winde die Tore geschlossen hätten. Julia lehnte an der inneren Südmauer und starrte benommen um sich.
    „Rupert? Wo bist du, Rupert?“
    Sie richtete sich auf, als sie merkte, dass er nicht neben ihr war, und ließ den Blick rasch über die Menschenmenge auf dem Burghof schweifen. Er war nirgends.
    Eisige Panik erfasste sie. Sie stieß sich von der Mauer ab und ging schwankend auf Harald zu. Er wusste bestimmt, wo sich Rupert befand. Dann blieb sie wie angewurzelt stehen, als sie einen Blick durch den Spalt der sich langsam schließenden Torflügel warf und mit ansehen musste, wie die Dämonen Rupert überrannten. Julia eilte zu Harald und packte ihn am Arm.
    „Halte die Tore auf! Rupert ist noch da draußen!“
    „Er ist schon tot“, sagte Harald mit rauer Stimme. „Er hat sich geopfert, um uns die nötige Zeit zum Schließen der Tore zu verschaffen. Hilf mir, die Bolzen vorzuschieben, oder geh aus dem Weg!“
    „Du wolltest, dass er da draußen stirbt!“, schrie Julia ihn an, riss ihr altes Schwert aus der Scheide und lief durch den Türspalt in das Torhaus hinaus. Schritte waren hinter ihr zu hören, und als sie sich umdrehte, sah sie, dass der König ihr dicht auf den Fersen folgte, Felsbrecher in der Hand. Sie hatten gerade noch Zeit, ein kurzes Lächeln zu tauschen, dann waren sie inmitten der Dämonen. Die ersten Feinde fielen unter Julias zornigen Hieben, und die wenigen, die ihr entkamen, waren eine leichte Beute für Felsbrecher. Julia schwang ihr Schwert mit beiden Händen, und ein Dämon krümmte sich mitten in der Luft, vergeblich bemüht, die klaffende Wunde, die sie ihm zugefügt hatte, mit den Händen zusammenzupressen. Er fiel zappelnd zu Boden, und Julia stieß ihn mit dem Fuß zur Seite, während sie sich durch den schmalen Tortunnel zu der Stelle vorkämpfte, wo Rupert gestürzt war. König John war neben ihr und bahnte mit Felsbrecher einen breiten Weg durch die Angreifer, aber ein schneller Seitenblick verriet Julia, dass er am Ende seiner Kräfte war. Sie zwangen die Feinde Schritt für Schritt zurück auf die Zugbrücke, bis sie auf das Grüppchen von Dämonen stießen, das sich auf Rupert geworfen hatte. Die Monster flohen in alle Richtungen, als Julia und König John auf sie eindrangen.
    Eine hochgewachsene, blutüberströmte Gestalt richtete sich mühsam auf und wankte ihnen entgegen. Der linke Arm hing schlaff herunter, aber mit der rechten hielt Rupert immer noch das Schwert umklammert. Er wischte sich das Blut aus dem Gesicht und bedachte Julia mit einem leicht schiefen Grinsen.
    „Was hat dich denn so lange aufgehalten?“,

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