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Das Reich des Lichts

Das Reich des Lichts

Titel: Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Diese Reise ist aufregender, als ich gedacht habe. Mahania ist noch immer ganz erschöpft. Ich glaube, wir sind alle sehr nervös. Ich nehme mir vor, nie wieder die Nerven zu verlieren. Ich weiß, dass es für Papa alles andere als angenehm ist, in der Vergangenheit zu wühlen. Ich fange sogar an zu glauben, dass die ganze Reise ein Fehler war. Vielleicht hätte ich ihn nicht darum bitten sollen. Es muss sehr schmerzlich für ihn sein.
    Ich beschließe, einen kleinen Spaziergang zu machen. Das wird mir bestimmt guttun. Ich bin immer noch sehr angespannt.
    Ich trete vors Zelt. Die anderen schlafen alle, außer Farael, Mohameds Neffe. Er sitzt auf seinem Pferd, das Gewehr im Anschlag, und hält Wache. Jetzt hat er mich gesehen. Ich winke ihm zu. Nicht, dass er mich am Ende noch für irgendeinen Banditen oder für ein Wüstentier hält und mir einen Schuss verpasst!
    Der Mond scheint hell, man kann ziemlich gut sehen. Ich bleibe neben einer Palme stehen und genieße die Ruhe.
    Ich muss an meine Freunde denken. Ich hoffe, Sombra geht es gut und er hat keine Probleme in der Stiftung. Und Hinkebein, Escoria, Adela … Ich vermisse sie sehr. Nicht einmal anrufen kann ich sie! Dieser gottverlassene Ort ist bestimmt auf keiner Landkarte verzeichnet. Unglaublich, dass man den Tempel einfach verfallen lässt! Er ist ein wahres Kunstwerk, und die Dokumente und Bücher, die sich in ihm befinden, müssen ein Vermögen wert sein.
    Nachdem ich etwa eine Stunde umhergegangen bin, will ich wieder in mein Zelt zurück. Vielleicht kann ich jetzt schlafen. Ich glaube, der Spaziergang hat mir gutgetan.
    Ich gehe zu unserem Lager zurück. Plötzlich löst sich eine Gestalt aus dem Schatten und versperrt mir den Weg.
    „Mahania! Hast du mich aber erschreckt! Was machst du hier um diese Zeit?“
    „Ich wollte zu dir“, sagt sie leise. „Ich glaube, es wird Zeit, dass du erfährst, wer du bist.“
    „Was weißt du darüber?“
    „Was ich weiß, ist nicht so wichtig … Komm mit …“
    „Aber … Mahania …“
    „Sei still, Arturo, sonst weckst du noch die anderen auf! Das hier geht nur dich und mich etwas an.“
    „Kapier ich nicht.“
    „Gleich wirst du erfahren, was deine Mutter für dich getan hat. Was du bist, bist du durch sie. Folge mir!“
    Ich gehorche. Wir gehen zum Tempel. Ihr Schritt ist leicht wie der einer Katze. Ihre Füße scheinen über den Sand zu schweben. Wir steigen in den ersten Stock hinauf, in dem laut Papa alles passiert ist.
    „Warum sind wir hergekommen?“, frage ich.
    „Setz dich und warte“, befiehlt sie mir. „Und verhalte dich still.“
    Sie öffnet einen kleinen Beutel, den sie an der Hüfte trägt, und holt etwas heraus, das nach Kräutern riecht. Dann nimmt sie eine Schale, legt die Kräuter hinein, vermischt sie mit Kerzenwachs und zündet das Ganze an. Die Flammen sind niedrig, aber sogleich steigt eine bläuliche Rauchsäule an die Decke.
    „Komm näher“, fordert sie mich auf. „Atme den Rauch ein. Lass ihn tief in deine Lungen eindringen. Wehre dich nicht dagegen … Lass dich forttragen …“
    Ich beuge mich über die Schale und atme den Rauch tief ein. Ich kann den intensiven Geruch nicht benennen, aber er ist sehr angenehm. Das seltsame Gemisch betäubt meine Sinne, und nach und nach schlafe ich ein … Ich glaube, ich fange an zu träumen …

VII
    D IE J AGD AUF DIE V ERRÄTER
    N ACH ZWEI T AGEN kamen Arturo, Arquimaes und ihre Freunde nach Nevadia, wo sie Crispín und Alexander damals zurückgelassen hatten, um ihren Weg zur Höhle des Großen Drachen allein fortzusetzen.
    „Lasst uns hier die Nacht verbringen“, schlug Arquimaes vor. „Wir müssen erst einmal zu Kräften kommen.“
    „Einverstanden“, sagte Arturo. „Sie haben ohnehin einen großen Vorsprung. Es ist besser, wenn wir uns ausruhen.“
    „Und morgen reiten wir weiter zur Höhle. Ich glaube, spätestens dort werden wir sie erwischen.“
    „Hoffentlich ist es dann nicht zu spät“, warf Arquitamius ein. „Nicht, dass wir es bereuen …“
    „Was meint Ihr damit, Meister?“, fragte Arturo.
    „Sie könnten dem Großen Drachen Schaden zufügen.“
    „Was könnten sie ihm denn antun?“
    „Ich weiß es nicht. Es ist nur so ein Gefühl … Aber jetzt lasst uns etwas essen und schlafen. Wir haben einen schweren Tag vor uns.“
    Nach dem Essen entfernten sich Arturo und Alexia von den anderen und schlugen ein eigenes kleines Zelt auf.
    „Was meinst du? Werden wir sie schnappen?“, fragte die Prinzessin,

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