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Das Reich des Lichts

Das Reich des Lichts

Titel: Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Metáfora steht neben mir. Sie lebt! Hinkebein jedoch liegt am Boden, tot.
    „Sind Sie jetzt zufrieden, Inspektor Demetrio?“, schreie ich. „Sehen Sie sich an, was Sie getan haben! Sie haben Adela und Hinkebein umgebracht! Sie sind ein gemeiner Mörder!“
    „Ich bin froh, dass ich deine Freunde getötet habe!“, antwortet er hasserfüllt. „Hoffentlich musst du sehr leiden! Aber so richtig glücklich wäre ich erst, wenn ich dich ins Jenseits befördern könnte!“
    Es ist furchtbar. Hinkebein und Adela liegen in einer Blutlache am Boden, die sich immer weiter ausbreitet. Norma und Papa beugen sich fassungslos über die beiden. Sie wissen nicht, was sie tun sollen. Tránsito und Sombra sind wie vom Donner gerührt. Pietro und Lucio, die beiden Mönche, stehen wie gelähmt daneben.
    „Was für eine sinnlose Tat!“, ruft der Abt. „Welch ein Wahnsinn!“
    „Alles in Ordnung mit dir, Arturo?“, fragt mich Sombra mit verstörtem Gesichtsausdruck.
    Ich nicke nur stumm, um ihm zu verstehen zu geben, dass ich unverletzt bin, wenn auch verzweifelt.
    Zum ersten Mal in meinem Leben verspüre ich so etwas wie Rachegelüste. Ich bin drauf und dran, Adragón zu befehlen, mit dem Inspektor bis hinauf in die Wolken zu fliegen und ihn dann ins Leere fallen zu lassen. Ich bin wirklich drauf und dran, es ihm zu befehlen. Aber ich beherrsche mich. Es hat keinen Sinn. Die Tragödie ist passiert, man kann die Zeit nicht zurückdrehen.
    Inzwischen hat sich eine Schar von Neugierigen um uns versammelt, unter ihnen viele bekannte Gesichter … und mehrere Polizisten.
    General Battaglia, der noch immer die Pistole in der Hand hält, zielt auf den Inspektor.
    „Zwingen Sie mich nicht, von der Waffe Gebrauch zu machen!“, warnt er ihn. „Ich weiß, wie man damit umgeht! Sie sind vorläufig festgenommen!“
    „Schießen Sie!“, rufe ich, außer mir vor Wut. „Drücken Sie ab!“
    „Arturo, bitte!“, fleht mich Metáfora an. „Hör auf damit!“
    „Er hat Adela und Hinkebein umgebracht! Dieser Mann verdient kein Mitleid! Er hat den Tod tausendmal verdient!“
    „Überlass das dem Richter“, erwidert sie. „Wir dürfen ihn nicht lynchen. Wenn du ihn umbringst, landest du im Knast! Das hast du selbst vor ein paar Minuten zu Hinkebein gesagt, erinnere dich!“
    „Sie hat recht, Arturo“, sagt Battaglia. „Mach dich wegen dem da nicht unglücklich! Es gibt genug Beweise gegen ihn, er wird für viele Jahre ins Gefängnis wandern.“
    Obwohl ich mich immer noch nicht beruhigt habe, muss ich den beiden recht geben.
    „Adragón!“, rufe ich. „Lass ihn los!“
    Demetrio reibt sich die Bisswunde, die Adragón ihm beigebracht hat. Der General zielt direkt auf seine Brust.
    „Ich werde nur schießen, wenn es unbedingt nötig ist“, sagt Battaglia zu ihm. „Ich bin kein Mörder, so wie Sie!“
    „Warum haben Sie das alles getan?“, frage ich den Inspektor. „Warum sind Sie gegen uns? Warum haben Sie versucht, mich umzubringen? Warum diese Verschwörung?“
    „Willst du es wirklich wissen?“, fragt Demetrio spöttisch zurück. „Willst du wissen, was ich gegen dich habe?“
    „Klar will ich das! Aber ich glaube nicht, dass …“
    „Ich werd’s dir sagen, Kleiner. Erst mal musst du wissen, dass ich nicht der Einzige bin, der dich lieber tot als lebendig sehen würde. Es gibt viele Menschen in Férenix, die nicht wollen, dass du König wirst. Sie haben Angst davor, dass jemand wie du kommt und ein Reich der Gerechtigkeit errichten will. Solltest du zum König gekrönt werden, würdest du nichts als Unglück über unser Land bringen. Es würde Bürgerkrieg bedeuten! Deine Ideen von Ehre und Anstand sind gefährlich! Du würdest die sogenannte Korruption bekämpfen und uns in den Ruin treiben! Das Land würde all die anlocken, die so denkenwie du! Deswegen wollen wir dich töten, du … du Adragonianer! Du verdammter Idealist!“
    „Was wissen Sie davon, Demetrio? Was wissen Sie von den Adragonianern, von den Alchemisten, von den Verteidigern der Gerechtigkeit?“
    „Ihr seid schlimmer als die Pest! Ihr habt allen Ländern Unglück gebracht, in denen ihr eure Ideen erfolgreich verbreiten konntet! Die Alchemisten behaupten, dass sie Blei in Gold verwandeln, Tote wiederbeleben und das Leben der Menschen verlängern können. Lügen, nichts als Lügen! Ich weiß es! Sie machen das nur zu ihrem eigenen Profit! Sie wollen sich auf unsere Kosten bereichern!“
    „Die Alchemisten sind die Vorläufer der Wissenschaftler.

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