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Das Reich des Lichts

Das Reich des Lichts

Titel: Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Arquimia und von Adragón!“
    „Dieser verfluchte Mörder!“, schrie Crispín in ohnmächtiger Wut. Er umklammerte das alchemistische Schwert so krampfhaft, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten.
    Der Adoptivsohn des Finsteren Zauberers machte sich über Crispín lustig und stachelte seinen Zorn noch weiter an. Bis der Ritter ihn feindselig anstarrte und drohend auf ihn zuging.
    „Warte! Sieh mal, was ich hier habe!“, rief der sadistische König, halbtot vor Angst, und hob den Deckel eines Kästchens. „Das Pergament des Arquimaes! Die Formel der Unsterblichkeit!“
    „Wer hat dir das gegeben?“
    „Demónicus! Er hat mich gebeten, es aufzubewahren. Das Schlachtfeld ist kein geeigneter Ort für ein Pergament. Du kannst es haben, wenn du mein Leben schonst!“
    Crispín streckte die Hand aus, und Horacles gab ihm das wertvolle Dokument.
    „Es ist echt“, versicherte der König. „Der Schlüssel zur Unsterblichkeit! Damit kannst du sein wie Arturo Adragón: unsterblich. Aber lass mich am Leben!“
    Crispín sah ihn lange an. Ich muss meine Mission erfüllen, dachte er.
    ***
    A RTURO STAND MIT ernstem Gesicht an Escorpios Krankenlager. Er war neugierig, was der Spitzel ihm zu erzählen hatte.
    „Arquimaes …“, begann Escorpio bedächtig, sich der Wirkung bewusst, die seine Worte auf Arturo haben würden, „… ist nicht der, der er zu sein vorgibt.“
    „Ich bin auf Bitten von Rías zu dir gekommen“, sagte Arturo und trat einen Schritt zurück, um Escorpio zu verstehen zu geben, dass er gleich wieder umkehren konnte, „aber ich bin nicht bereit, mir deine Lügen anzuhören. Wenn du nicht damit aufhörst, lasse ich dich einsperren.“
    „Das würde nichts ändern. Ich sage die Wahrheit. Arquimaes ist sich im Klaren darüber, dass es Beweise für seine Falschheit gibt. Er kann es nicht abstreiten.“
    „Noch ein Wort, und ich schneide dir eigenhändig die Zunge heraus!“
    „Er hat einen Sohn mit einer Hexe! Mit Górgula! Und dieser Sohn bin ich, Arturo! Ich bin dein Bruder!“
    Blind vor Zorn packte Arturo den Spitzel an der Gurgel und würgte ihn.
    „Du bist eine Ratte!“, schrie Arturo. „Du lügst! Ich hätte dich gestern Nacht in der Grotte umbringen sollen!“
    „Warum hat Arquimaes mich wohl hierhergebracht? Warum hat er mir das Leben gerettet?“
    Arturo beherrschte sich und ließ von Escorpio ab.
    „Das bedeutet gar nichts“, sagte er. „Arquimaes lässt niemanden verbluten. Du bist eine Schlange. Du lügst, sobald du den Mund auftust.“
    „Ich bin dein Bruder“, wiederholte Escorpio. „Wir haben denselben Vater.“
    „Warum sagst du das? Du warst immer gegen mich. Du warst immer auf der Seite derer, die mich vernichten wollten.“
    „Ich habe es selbst erst vor Kurzem herausgefunden. Arquimaes ist mein Vater, aber er hat nichts von mir wissen wollen. Dich hat er unsterblich gemacht, aber mich hat er verleugnet! Wir sind Brüder, auch wenn du es nicht wahrhaben willst! Du musst mir helfen! Du hast mich zum Krüppel gemacht! Du bist schuld daran, dass ich das Bein verloren habe!“
    Arturo war wie vom Donner gerührt. Und wenn es stimmte, was dieser elende Verräter sagte? Wenn Arquimaes tatsächlich sein Vater war? Waren sie dann nicht Brüder vom selben Blute?
    „Morfidio wollte seinen Vater wiederbeleben“, fuhr Escorpio fort. „Aber ich will meinen Vater umbringen.“
    „Ihr seid einer wie der andere. Morfidio ist ein Vatermörder, und du willst es ihm gleichtun. Man darf seinen Vater nicht töten, nur weil …“
    „… er dich verachtet? Weil er dich demütigt? Dich verlässt? Morfidio wurde von seinem Vater nie anerkannt, genauso wie ich!“
    Arturo rannte aus dem Raum und hielt sich die Ohren zu, um das Geschrei seines angeblichen Bruders nicht mehr hören zu müssen.
    „Wenn du mir nicht hilfst, bringe ich mich um!“, brüllte Escorpio ihm hinterher. „Ich bringe mich um! Ich bringe mich um! Und dann wird mein Blut über deine Kinder kommen! Ich verfluche dich, Arturo Adragón! Ich verfluche euch alle!“
    Arturo schloss sich in seinem Zimmer ein und versuchte, seine Gedanken zu ordnen. Er wollte vergessen, was Escorpio gesagt hatte, doch es gelang ihm nicht. Im Gegenteil: Je mehr er sich bemühte, desto lauter hallten die Worte des Spitzels in seinem Kopf wider. Deswegen blieb seine Tür verschlossen. Arturo wollte niemanden sehen, mit niemandem sprechen, nicht einmal mit Arquitamius, wollte nichts mehr von dieser schrecklichen Welt hören, in der die

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