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Das Reich des Lichts

Das Reich des Lichts

Titel: Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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Dinge und die Menschen nicht das waren, was sie zu sein schienen und alles und jeder zwei Gesichter hatte. Einer Welt, in der die Lüge so eng mit der Wahrheit verschlungen war, dass es manchmal unmöglich schien, sie voneinander zu trennen. Träume, Fantasien und Wünsche vermischten sich so sehr miteinander, dass die Lüge einem als etwas Wunderbares erscheinen musste.
    ***
    H ERMINIO BEMÜHTE SICH nach Kräften, Crispíns Auftrag auszuführen. Seine Frau und seine Tochter waren völlig erschöpft, doch sie legten die Strecke in kürzester Zeit zurück. Kaum waren sie eingetroffen, baten sie um eine Audienz beim König. Arturo empfing sie unverzüglich. Auch Königin Alexia, Leónidas, Émedi und die beiden Alchemisten waren anwesend.
    „Bringt ihr Nachricht von Crispín?“, fragte Émedi, ungeduldig zu erfahren, wie es dem jungen Offizier der Legion Alexia ging. „Wo ist er? Warum hat er euch zu uns geschickt? Ist er vielleicht verwundet?“
    „Nein, Herrin“, antwortete Herminio. „Ritter Crispín war wohlauf, als wir ihn in jenem Reich des Schreckens verließen. Wir sollen Euch berichten, was er herausgefunden hat. Wir bringen wichtige Nachricht.“
    „Wer seid ihr?“, fragte Alexia, die sich zu erinnern versuchte.
    „Ich heiße Herminio und habe vor einiger Zeit König Arturo und seine Freunde Crispín, Amedia und ihren Vater Dédalus in meinem Gasthaus bewirtet.“
    „Ich entsinne mich genau“, sagte Arturo.
    „Crispín hat uns das Leben gerettet“, fuhr Herminio fort. „Wir sind mit ihm durch Horacles’ Reich gereist. Die Geschosse, die auf Arquimia niedergehen, werden aus der Umgebung des Schlosses abgefeuert. Wir haben es mit eigenen Augen gesehen. Horacles hat sich mit Demónicus verbündet. Sie haben eine große Armee aufgestellt und werden Euch bald angreifen. Crispín rät Euch dringend, wirksame Verteidigungsmaßnahmen gegen die grausamen Invasoren zu ergreifen.“
    „Bist du ganz sicher?“, fragte Leónidas. „Woher weißt du das alles? Wer garantiert uns, dass du die Wahrheit sagst?“
    „Als Garantie für meine Aufrichtigkeit kann ich Euch nur meine Ehre anbieten. Wir sind einfache Leute. Crispíns Heldentat hat uns das Leben gerettet. Wir sind freiwillig hierhergekommen.“
    „Erzähl weiter, Herminio“, forderte Alexia ihn auf.
    „Ritter Crispín hat sich überall im Reich von König Horacles umgesehen. Alles, was ich Euch sage, ist wahr. Euer junger Krieger ist ein Mann von Ehre. Er würde uns niemals zu Euch schicken, um Euch in die Irre zu führen. Ich versichere Euch, dass seine Informationen auf Wahrheit beruhen.“
    Arturo und Alexia musterten Herminio und seine Familie eine Weile. Schließlich kamen sie zu der Überzeugung, dass es ehrliche Leute waren, die sie niemals täuschen würden.
    „Wo ist Crispín jetzt?“, erkundigte sich Alexia. „Warum ist er nicht mitgekommen?“
    „Er ist in Rugian geblieben. So heißt das Land, seit Horacles die Macht ergriffen hat“, antwortete Amarae. „Er hat gesagt, er müsse eine Mission erfüllen. Mehr wissen wir nicht. Aber ich fürchte, dass …“ Das junge Mädchen stockte.
    „Was?“, drängte Arturo sie.
    „Dass er in großer Gefahr ist! Ich bin sicher, dass er sein Leben aufs Spiel setzt!“
    „Was meinst du damit?“, fragte Arturo.
    „Genau weiß ich das nicht. Es ist mehr ein Gefühl.“
    „Was meinst du, wann kommt er zurück?“, fragte Alexia.
    „Ich weiß es nicht, Majestät“, antwortete Amarae. „Ich hoffe, dass er möglichst bald gesund zurückkehrt.“
    „Du liebst ihn, nicht wahr?“
    Amarae senkte den Blick und schwieg.
    „Komm mit“, forderte Alexia sie auf. „Lass uns gemeinsam auf ihn warten. Bestimmt ist er schon bald zurück, Amarae.“
    „Ja, Herrin“, sagte das junge Mädchen.
    „Sollen die anderen über den bevorstehenden Krieg reden, wir suchen in der Zwischenzeit geeignete Kleider für dich. Irgendwie müssen wir euch ja für eure Mühe entlohnen …“
    ***
    C RISPÍN HOLTE TIEF Luft.
    Was er zu tun gedachte, war eine wirkliche Heldentat, und er war nicht sicher, ob er es schaffen würde.
    Er saß auf einem prächtigen Kriegsross, oben auf dem Hügel, das alchemistische Schwert in der Hand, bereit, in das Militärlager einzudringen. Von hier aus wurden gerade wieder unzählige Geschosse abgefeuert, um die demoniquianische Armee zu schützen, die auf Arquimia zumarschierte.
    Er gab seinem Pferd die Sporen und ritt in vollem Galopp auf sein Ziel zu. Nachdem er die ersten Wachposten

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